Fokus: Animationsfilme – Anastasia

Anastasia - Art Work
Anastasia - Art Work © Disney

Für Viele gibt es bei den Zeichentrickfilmen aus den USA nur einen klaren Namen: Disney. Alles, was aus dem Land von dem Genre heraus kommt, muss doch irgendwie von ihnen sein und doch ist es nicht so.


Es gibt diesen Film zwar auf Disney+, aber er ist ursprünglich nicht von ihnen entwickelt worden. Im Kern geht es hier um die bekannte Familie Romanov und besonders um die kleine Anastasia. Sie liebt es Zeit mit ihrer Großmutter zu verbringen, mit ihr zu spielen und eine Prinzessin zu sein. Jedoch hat all das ein Ende als der gefürchtete Rasputin im Palast ankommt und sich an der Familie rächt. Wieso genau erfährt man nicht. Seine Tat reißt aber das schöne Familienband auseinander und macht Anastasia zur Weise. Sie wächst in einem Kinderheim auf und zieht an ihrem 18. Geburtstag aus. Sie möchte nach Sankt Petersburg und da etwas aus sich machen, jedoch trifft sie dort auf Dimitri und Vladimir. Diese beiden merken, dass sie mit dem Mädchen Geld verdienen könnten, denn die Großmutter sucht noch immer nach ihrer Enkelin, bietet ein schönes Preisgeld und irgendwie wirkt es so, als wäre ihr Fund tatsächlich die Person, die gesucht wird, sicher sind sie sich damit nicht. Doch so ziehen sie mit dem Mädchen nach Paris, rein ins Abenteuer.

In diesem Werk wird mit Anastasia ein Mädchen in den Mittelpunkt gestellt, der man gerne folgt und die man nachvollziehen kann. Sie ist nicht auf der Suche nach ihrem Märchenprinzen, sondern möchte erstmal herausfinden, wer sie eigentlich selber ist und wo sie in ihrem Leben steht. Leider hat man es nicht komplett durchgezogen und ihr doch einen – für sie – süßen Mann zur Seite gestellt. Doch es ist trotzdem schön, dass sie sich anders verhält als manche Disneyprinzessin. Ihre Reise geht dabei von Sankt Petersburg nach Paris, eine gute Mischung aus zwei sehr unterschiedlichen Städten und Kulturen. So kann man in beiden Orten einiges entdecken und es lohnt sich dieses Werk mehrmals zu schauen, denn man kann es beim ersten Mal nicht alles aufnehmen. Es gibt außerdem sehr gelungene Lieder. Nicht jeder der Songs ist gut, aber es gibt einige, die es sind und diese können das Projekt anheben und man kann sie sich auch daneben großartig anhören. Man hat sich an einigen Stellen wirklich am Mäusekonzern orientiert und doch spürt man eine ganz eigene Handschrift und das ist toll. Der Film endet in einem schönen Finale und besonders wegen Anastasia (Spitzname Anja) freut man sich. Anja ist an ihrem Ziel angekommen und das ist toll. Jedoch habe ich mich vor dem Film nicht schlau gemacht und weiß nicht, ob das auch alles der Wahrheit entspricht, da es all die Figuren wirklich gegeben hat.

Zudem ist dieser Film definitiv nicht für die ganze Familie geeignet, denn durch den Schurken gibt es zwei Stellen die Kinder verstören könnten und dabei ist besonders eine sehr schwierig. Bei ihr passiert der Horror nämlich während eines Traumes und so könnten kleine Kinder Angst bekommen einzuschlafen. Die Vorstellung an dieser Stelle grusel einzubauen ist hart, denn da kann man meist nichts gegen machen und nicht richtig weglaufen. Zudem ist genau diese Figur sehr eintönig und hat keine wirkliche Wendung. Sie ist einfach nur böse, um böse zu sein. Auch ihr Ziel wird an keiner Stelle erklärt. Man merkt, dass er sich an der Familie rächen will, aber der Film gibt keinen klaren Grund wieso. So muss man sich vorher Wissen aneignen, um es zu verstehen und so sollte es nicht sein. Im besten Falle versteht man einen Film von ihm aus und hat anschließend Lust mehr darüber zu lesen oder sich auf anderen Wegen Wissen anzueignen. Doch, dass ein Film das nicht selbst schafft, ist schwierig. Zudem spürt man zwar zwischen Anastasia und ihrer Oma eine tolle Chemie und versteht, wieso diese zwei Figuren sich so lieb haben. Doch zu allen anderen Figuren ist es eher ein Ansagen von Gefühlen, die man aber nicht spürt. Aus diesem Grund ist es auch schade, dass man nicht auf den Mann an ihrer Seite verzichtet hat.

So kann man mit diesem Film ab einem gewissen Alter Spaß haben und er erinnert sehr an Disneys Meisterwerke, hat aber noch eine ganz eigene Handschrift. Er hat eine tolle Protagonistin, wo man sich für sie freut und sie gerne auf ihr Abenteuer begleitet. Jedoch ist der Schurke zu eintönig, man bekommt keinen wirklichen Grund geboten, er wird Kinder verstören und die Chemie zu den meisten Figuren wird eher angesprochen, ist aber nicht spürbar da. Man traut sich mit Anja etwas, zieht es aber nicht bis zum Ende durch. Trotzdem gibt es hierfür eine (bei gesenkten Erwartungen) Empfehlung für alle Fans des Genres, man verpasst aber nichts, wenn man ihn auslässt.

Filmwertung
7/10
von Peter Brauer

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