Fokus: Animationsfilme – Aladdin

Aladdin: Dschinni und Aladdin
Aladdin: Dschinni und Aladdin © Disney

Nachdem sich Disney an einigen bekannten Märchen, Sagen und Romanen orientiert hat und daraus wunderbare und zeitlose Meisterwerke geschaffen hat, sind nun die Geschichten von „1001 Nacht“ dran.


Davon hat man sich eine der beliebtesten ausgesucht und so toll inszeniert, dass man gleich Lust bekommt auch weitere dieser Geschichten vom Studio umgesetzt zu sehen. In dieser Geschichte geht es um den Straßenjungen Aladdin, der gemeinsam mit seinem treuen Affen klaut, um zu überleben. Er denkt dabei aber nicht nur an sich, sondern gibt auch gerne geklautes an andere arme Menschen weiter. So wirkt er zwar, als hätte er sich mit seinem Schicksal abgefunden und würde das Beste draus machen, aber Aladdin möchte mehr und wäre gerne ein Prinz, der in Reichtum lebt. Eines Tages trifft er auf der Straße die Prinzessin seiner Stadt, diese möchte hingegen aus dem Palast heraus und frei sein. Zwischen ihnen funkt es sofort und sie kommen sich näher. Genau das nutzen aber böse Mächte aus, verschleppen ihn in eine Wunderhöhle und tricksen ihn anschließend aus. Doch er und sein Affe sind gewieft und finden einen Ausweg. Trotzdem ist es nun nicht mehr so, wie er es all die Jahre kannte und er muss sich entscheiden, wie und als wer er leben möchte. Dafür kann ihm aber auch der Flaschengeist Dschinni drei Wünsche gewähren, etwas, was erstmal super klingt, die Entscheidung aber nicht unbedingt vereinfacht.

Aladdin: Dschafar
Aladdin: Dschafar © Disney

Die erste klare Stärke ist die Liebe, die man auch hier hineingesteckt hat und wodurch er in der Glanzzeit einen festen Platz einnehmen kann. In dieser Zeit waren aber auch die Songs ein sehr wichtiger Punkt eines jeden Films und auch „Aladdin“ hat großartige, zeitlose und starke Stücke, die den Film verfeinern und auch abseits für gute Unterhaltung sorgen. Es ist dem Team außerdem gelungen, durch einen Robin Williams nicht unbedingt den besten Sidekick, aber den, der am ehesten mit seinem Synchronsprecher verwachsen ist, zu inszenieren. Was dieser Mann in diese Performance als Dschinni hinein gesteckt hat, ist einfach nur unglaublich und man merkt so sehr, wie sehr er auch selber diese Rolle lebt. Ohne ihn hätte dieser Geist sicherlich auch den ein oderen anderen charmanten Moment gehabt, aber mit ihm hat er nochmal einen so viel größeren Ausdruck und sowohl die Figur, als auch der Schauspieler hatten die Chance was aus der anderen Seite zu ziehen und ein Stück weit zu lernen. Wenn man den Film aber im Deutschen schaut, muss man nicht traurig sein, denn auch bei uns ist es Peer Augustinski gelungen diese positive, alberne und zugleich sehr freundliche Art einzufangen und umzusetzen. Neben ihm gibt es mit Abu auf der guten und Jago auf der bösen Seite aber auch noch zwei weitere tolle Nebenfiguren, die man einfach gerne haben muss und wo es wirklich leicht fällt, über ihre Witze zu lachen.

Aladdin: Prinzessin Jasmin und Aladdin auf dem fliegenden Teppich
Aladdin: Prinzessin Jasmin und Aladdin auf dem fliegenden Teppich © Disney

Auch zwei weitere relevante Punkte bekommt der Konsument hier geboten. Es gibt einen teilweise wirklich beängstigenden Gegenspieler, der ganz genau weiß, was er will und wie er daran kommt. Er verhält sich wie eine Schlange und sieht von seiner Körperhaltung und Ausstrahlung tatsächlich auch genauso aus. Doch auch die liebevollen und süßen Momente zwischen Aladdin und Jasmin sind ehrlich und spürbar. Der einzige Kritikpunkt ist, dass einige Figuren etwas mehr Hintergrund hätte gebrauchen können und der Film manches schneller abarbeitet, als es unbedingt hätte sein müssen. Er fühlt sich mitunter recht gehetzt an und gibt dem Publikum nicht den Moment in diesem Abenteuer durchzuatmen. Er hat zwar Momente, wo es ruhiger und harmonischer wird, doch auch die bleiben nicht sehr lange stehen, sondern werden recht schnell zur Seite geschoben. So ist dies eins der Beispiele, wo das Remake runder und besser geworden ist als das Original, doch das wird in ein paar Monaten auch noch eine ganz eigene Kritik in diesem Projekt erhalten.

Somit ist dies der Versuch sich auch mal eine Geschichte, aus einer anderen Quelle zu nehmen. Eine Motivation, die hätte missglücken können. Jedoch hat man sich so viel bei jeder Entscheidung gedacht, dass es dazu bei keinem einzigen Moment die Zeit geblieben ist. Stattdessen ist dies ein weiteres Meisterwerk, das seinem Namen alle Ehre macht.

Filmwertung
8/10
von Peter Brauer

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