Die Pfefferkörner und der Schatz der Tiefsee – Interview mit Heino Ferch

„Die Pfefferkörner und der Schatz der Tiefsee“
Heino Ferch als Robert Fleckmann in „Die Pfefferkörner und der Schatz der Tiefsee“ © Wildbunch

Heino Ferch (*1963, Bremerhaven) spielte bereits als Schüler am Stadttheater und war gleichzeitig auch als Kunstturner aktiv. Nach dem Abitur studierte er am Salzburger Mozarteum Schauspiel und bekam 1987 erste Engagements an der Volksbühne Berlin. Seit Mitte der 80er Jahre übernahm Ferch auch Fernseh- und Kinorollen und gab sein Kinodebüt mit SCHLOSS KÖNIGSWALD.
2017 erhielt er den Bambi als bester Darsteller für seine Parts in „Allmen“ und in der „Spuren des Bösen“-Folge „Begierde“ (2017). Im neuen Kinoabenteuer der Pfefferkörner spielt er einen skrupellosen Mülltitanen.


Seit über zwanzig Jahren ermitteln die Pfefferkörner in der TV-Serie und auf der Kinoleinwand. Kannten Sie die Geschichten durch Ihre Kinder?

Heino Ferch: Sie waren tatsächlich über die Jahre immer wieder an den PFEFFERKÖRNERN interessiert, sodass ich die Serie auch kannte.

Der Cast wurde immer wieder gewechselt, sodass die Charaktere ein bestimmtes Alter nicht überschreiten. Wie haben Sie Ihre Rolle empfunden?

HF: Ich freue mich, wenn der Film es endlich ins Kino schafft. In der aktuellen Zeit weiß man es ja leider immer nicht so genau. Ich freue mich riesig darauf, mit meinen Kindern im Kino zu sitzen und mir den Film anzusehen, weil sie bei so etwas immer sehr stolz sind und sich freuen, wenn der eigene Vater bei Geschichten mitspielt, die sie schon länger kennen.

Sie spielen in „Die Pfefferkörner und der Schatz der Tiefsee“ den zwielichtigen Robert Fleckmann, einen unsympathischen Mann, der illegal Sondermüll entsorgt.

HF: Es gehört eine gewisse Verantwortung dazu, solch eine Rolle zu übernehmen. Das Thema ist für alle Altersklassen wichtig, auch wenn es momentan etwas in den Hintergrund gerückt ist. Corona hat alle Themen in die hinteren Reihen gedrängt. Bevor die Pandemie uns im März 2020 überrollt hat, waren wir eigentlich auf einem guten Weg, die Welt für reduzierte Nutzung von Plastik zu sensibilisieren. Corona bringt uns hoffentlich keinen Rückschritt. Bei Dreharbeiten bekam ich z.B. eingeschweißte Lunchpakete, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren. Wir müssen aber eben vorsichtig sein, um das Arbeitsleben aufrecht erhalten zu können. Dass diese Maßnahmen ergriffen werden müssen ist jammerschade. Meine Rolle ist wichtig, um auf Missstände und Gesetzeslücken in Bezug auf den Müll aufmerksam zu machen.

Wie wichtig ist für Sie selbst das Thema Umweltschutz?

HF: Sehr wichtig! Ich lebe auf dem Land seit etwa zwanzig Jahren. Ich bin über die lange Zeit fast ein Landei geworden. Das Thema ist bei uns sehr präsent und ich bin täglich damit konfrontiert.

Wie integrieren Sie den Umweltschutz in Ihren Alltag?

HF: Der positive Effekt der Corona-Pandemie ist, dass wir alle zweimal in unseren Kleiderschrank schauen konnten, um zu sehen, was man wirklich braucht. Mal eben irgendwo shoppen gehen, ging eine Weile nicht. Zudem sind meine Kinder ein wunderbarer Seismograph: Sobald z.B. meine Zahnbürste feucht ist, stellen sie den Wasserhahn zu und sagen mir, das hoher Wasserverbrauch der Umwelt schadet. Kinder liefern eine stetige Sensibilisierung, die in der Schule gelehrt wird und die sich auch über Social Media verbreitet. Kinder tragen dies in die Familien, sodass man mit ihnen gemeinsam an einer gesunden Lebensweise arbeiten kann.

Wie hat sich die Corona-Pandemie auf Ihren beruflichen Alltag ausgewirkt und wie haben Sie den Lockdown erlebt?

HF: Dreharbeiten gab es nur mit strengen Auflagen und ständigen Tests, einige Projekte mussten aufgeschoben werden. Aber es war auch eine sehr intensive Familienzeit. Ich habe z.B. im Sommer 2020, und auch immer wieder in 2021 meine Kinder beim Homeschooling unterstützen können. Außerdem musste man versuchen, den täglichen „Lagerkoller“ in den Griff zu kriegen, der in jedem Alter droht.

Auf welche Projekte kann man sich demnächst freuen.

HF: Der Bedarf nach einem guten Fernsehprogramm ist groß. Und Gott sei Dank habe ich auch während Corona unter strengen Auflagen mehrere Filme drehen können, die jetzt nach und nach ins Kino kommen oder ausgestrahlt werden. Nach dem Kinostart der PFEFFERKÖRNER am 30. September werden voraussichtlich als nächstes im Herbst und Winter der neue spannende „Ingo Thiel“ Fall EIN MÄDCHEN WIRD VERMISST zu sehen sein, dann der aufwendige Mehrteiler DER PALAST in der Regie von Uli Edel, sowie ein weiterer Zweiteiler aus der erfolgreichen „Nordholm“ Krimi Reihe mit dem Titel DIE FRAU IM MEER, alle drei im ZDF.

Haben Sie herzlichen Dank für das schöne Gespräch.

HF: Auch Ihnen vielen Dank und Gruß nach Berlin.

von Sandy Kolbuch

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