Die Eiskönigin 2 – Interview: Hape Kerkeling

Die Eiskönigin II - Synchronaufnahmen mit Hape Kerkeling .München, 20.10.2019 .©TWDC/Kurt Krieger

Komiker, Autor, Moderator, Schauspieler, Sänger und Synchronsprecher Hans-Peter „Hape“ Wilhelm Kerkeling (*1964) wurde Mitte der 1980er Jahre als Fernseh- und Bühnenkomiker bekannt. Auch seine Kunstfiguren wie Horst Schlämmer, Siegfried Schwäbli, Uschi Blum oder Evje van Dampen wurden von einem breiten Publikum gefeiert. Sein Roman „Ich bin dann mal weg“ wurde 2006 zum Bestseller. Seine Stimme lieh er den Panda Po in den zwei Animationsfilmen „Kung Fu Panda 1+2“. Als Schneemann Olaf in „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ und den dazugehörigen Kurzfilmen begeisterte er nicht nur die Kinder. Für „Die Eiskönigin 2“ trumpft er erneut als verzauberter Schneemann auf.


Sie leihen jetzt bereits zum dritten Mal Olaf dem Schneemann Ihre Stimme. Was mögen Sie an dem kleinen Kerl so sehr?

Olaf bleibt, egal was passiert, immer freundlich. Ich mag diese gesunde Naivität an ihm, wie er die Welt sieht. Ich finde, da kann man sich einiges von ihm abgucken, die Welt als einen schönen und bunten Ort zu sehen.

Was war bei „Die Eiskönigin 2“ die größere Herausforderung für Sie: Sprechen oder singen?

Insgesamt war der zweite Teil für mich schwieriger. Olaf hat mehr Text und rauscht durch eine regelrechte Achterbahn der Gefühle, sodass ich dachte hoppala! Dann habe ich mich aber relativ entspannt darauf eingelassen. Bei dem Song habe ich vermutet, das es ein ganz lockerer Feelgood/Mit-Träller-Song ist. Aber dann fing ich an zu singen und merkte dabei erst, wie schwierig die Melodie ist. Um mich dort zurechtzufinden, brauchte ich einen Gesangscoach. Es war nicht unanstrengend. Wenn man ihn hört, denkt man, man kann mitträllern. Ich liebe auch den Olaf-Song aus dem letzten Kurzfilm. Aber ich kann mich selbst einfach nicht singen hören.

Werden Sie von Kindern aufgrund Ihrer Stimme als Olaf erkannt?

Oh ja. Da ist mit letztens etwas passiert: Ich habe einen Film mit Bully Herbig gedreht. In der Drehpause habe ich in Tirol eine Runde auf dem Karussell, was in dem Dorf stand, gedreht. Als ich da so ganz alleine auf dem Kinderkarussell stand, kam ein Paar mit zwei kleinen Mädchen. Und weil ich es so blöd fand, alleine auf diesem Karussell zu sitzen, rief ich den Mädchen zu, sie sollen mitfahren. Die Kleinste schaute daraufhin ihre Mutter an und rief „Olaf!“ und war ganz begeistert und konnte sich gar nicht mehr beruhigen. Es passiert mir ganz oft im Supermarkt, dass Kinder meine Stimme erkennen, wenn ich etwas sage. Das ist herzerwärmend.

Gibt es im Synchronstudio Möglichkeiten für eigene Ideen?

Wir halten uns an nicht sklavisch ans Original, bleiben aber so nah an der Geschichte wie möglich, um diese nicht zu verfälschen. Zum Beispiel meine Lieblingsszene mit Hildegard. Sinnlos nach Hildegard zu suchen, hat viel Spaß gemacht. Im Original heißt die Hildegard Samantha. Wir haben es auch mit Samantha versucht, aber es war nicht witzig. Wir haben es auch mit anderen Namen probiert: Ingeborg und Brunhild, aber nur Hildegard war in diesem Zusammenhang witzig.

Welcher war Ihr erster Disney-Film?

Das war „Peter Pan“, den ich heute noch liebe.

Gehen Sie privat gerne ins Kino?

Ja, so oft ich kann. Ich liebe Kino. Da sitzen keine Kids, die ständig aufs Handy schauen. Und man kann in eine völlig fremde Welt eintauchen und denn Alltag vergessen. Das geht sonst nur beim Yoga und das ist nicht meins.

Was war das beste an einer Zeit ohne Handys?

Die Leute haben sich noch in die Augen geschaut und sich ein Lächeln geschenkt. DAS ist jetzt VORBEI! (lacht)

Vielen Dank für das Interview.

von Sandy Kolbuch

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