Die besten russischen Filme (Die Top 7)

Die besten russischen Filme
Die Top 7 russischen Filme

Russland war in der Vergangenheit nicht unbedingt als Kino-Produktionsland bekannt. In den letzten Jahren hat sich das aber deutlich gewendet. Wir zählen die wirklich besten Filme aus Russland auf – darunter ein Klassiker von 1925 und zwei russische Filme von 2017. Und Regisseur „Andrei Zvyagintsev“ ist gleich mit drei Filmen vertreten.


Platz 7: Der Ego-Shooter unter den russischen Filmen: „Hardcore“ (2015)

Hardcore: Harry nimmt den Kampf gegen Akans Söldnertruppe auf
Der russische Film Hardcore © Capelight Pictures

Dieser russische Filmkracher ist sicher nicht jedermanns Sache. Das Crowdfunding-finanzierte Werk spielt nämlich nur aus der Ich-Perspektive – wie in einem Ego-Shooter und so fühlt sich „Hardcore“ auch an. Im Sci-Fi-Film folgen wir der Cyborg-Hauptfigur mit einem Rachefeldzug durch das Russland der Zukunft. Ein Großteil der Szenen wurde mit GoPro-Kameras gedreht. Ein ganz wilder Ritt, bei dem einen buchstäblich schwindelig werden kann. Achja und FSK 18 ist der russische Actionfilm auch noch.

Platz 6: Russland im Weltraum: „Spacewalker“ (2017)

Russland oder Amerika – wem gehört das Weltall? Die Frage dieses Wettlaufs der beiden Nationen lief parallel zum kalten Krieg auf der Erde. Der russische Film zeigt 1963 die Versuche der sowjetischen Raumfahrt; konkret wer als erstes eine Raumkapsel verlässt und frei im All schweben kann. Der echte Alexey Leonov diente dem Film als Berater. Neben der Story sind auch Kostüm, Maske und generell das Setting in diesem Abenteuerfilm ganz hervorragend und authentisch abgelichtet worden. Ein guter russischer Film!

Platz 5: Anti-Kriegsfilm aus Russland: „Die neunte Kompanie“ (2005)

Die neunte Komopanie - Ausbilder Dygalo (Mikhail Porechenkv) ist eigentlich ein harter Brocken
„Die neunte Komopanie“ – Ausbilder Dygalo (Mikhail Porechenkv) ist eigentlich ein harter Brocken © Studiocanal

Der russische Film zeigt die Hölle des Krieges, die auf neue ahnungslose Rekruten trifft. Das kennt man natürlich aus amerikanischen Klassikern, eine Herangehensweise aus anderer Sicht hat der russische Film aber inne. Der Krieg in Afghanistan in den 80er Jahren ist schlicht brutal und kennt (fast) keine Helden. Der Anti-Kriegsfilm aus Russland war ein großer Erfolg und wurde auch in vielen anderen Länder gezeigt.

 

Platz 4: Russland kann auch emotional: „The Return – Die Rückkehr“ (2003)

 Die Rückkehr - The Return
Die beiden Brüder in „The Return“ © Alive

Ein ganz famoses Familiendrama zeigt „The Return – Die Rückkehr“, das auch hierzulande erschienen ist. Dennoch ist es leider recht unbekannt. In Andrey Zvyagintsevs Debüt dominiert nicht die Kritik am System, wie er es in seinen späteren Filmen miteinbringt. Stattdessen findet ein Vater (Konstantin Lavronenko) zu seiner Familie zurück und nimmt die beiden Jungs auf eine abenteuerliche Reise durchs eisige, wunderschöne Russland. Der emotionale Film erhielt viele Preise, darunter den Goldenen Löwen.

Platz 3: Der Stummfilmklassiker „Panzerkreuzer Potemkin“ (1925 )

Eine Revolution bahnt sich in “Panzerkreuzer Potemkin” an – gegen die Ungerechtigkeit und das Leiden des gemeinen Volkes im Land. Dabei hatte der Streifen kaum einen exakten historischen Bezug an, sondern ist als generelles, revolutionäres Lehrstück zu verstehen. Ob so ein kritischer Film über die aktuelle Zeit auch noch gern gesehen würde, ist fraglich. Jedenfalls ist Sergei M. Eisensteins Kriegsfilm aus dem Jahr 1925 wunderbar zeitlos.

Platz 2: Mutiges und kritisches, russisches Kino: „Leviathan“ (2014)

Der russische Oscar-Beitrag „Leviathan“ gehört zum Mutigsten, was das russische Kino hervorgebracht hat. Das Kleinod über größere Themen wie Korruption und Ungerechtigkeit prangert die momentane Politik in Russland an. Wenig verwunderlich, dass das Drama dort nicht gerne gesehen bzw. gezeigt wird. Das titelgebende Seeungeheuer dient als Metapher, übernatürlich geht es hier nämlich nicht zu. Das braucht es aber auch nicht, denn Leviathan zeigt die ungeschönte Realität als mutiges und außergewöhnliches Werk.

Platz 1: Eine beispiellose Tragödie mit apokalyptischen Hauch: „Loveless“ (2017)

Loveless - Boris (Alexey Rozin) mit seiner neuen freundin Masha (Marina Vasilyeva)
Loveless – Boris (Alexey Rozin) mit seiner neuen Freundin Masha (Marina Vasilyeva) © Alpenrepublik

Andrey Zvyagintsevs zuletzt bei uns erschienene Film ist der grandios inszenierte Loveless. Das famose Hauptdarsteller-Duo (Marjana Spiwak und Alexei Rosin) spielt ein entfremdetes Paar, in der das gemeinsame Kind verschwindet. Die Kritik am System kommt hier leiser daher, als bei „Leviathan“. Dafür entfaltet sich das russische Drama zu einer Gesellschaftsparabel um Alltag, Familie, Liebe und noch viel mehr. Ein niederschmetterndes, fast schon apokalyptisches Werk mit einer besonderen Bildsprache.

 

von Nicolas Wenger

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