Australien hat nicht nur fantastische Schauspieler zu Tage gebracht (Heath Ledger, Hugh Jackman, Nicole Kidman oder Joel Edgerton), sondern auch einige grandiose Filme gemacht. Früher schafftes es australische Filme kaum nach Übersee, inzwischen kann das Land am anderen Ende der Welt tolle Genre-Streifen präsentieren, die sich keinesfalls vor Hollywood verstecken müssen.
Platz 7: Das Abenteuer-Drama mit einem kleinen bisschen Schmalz: „Australia“ (2008)
Zwei von Australiens besten Schauspielern sind hier die Hauptfiguren. Hugh Jackman und Nicole Jackman verleihen ihren Rollen jede Menge Gefühl. Der Film spielt 1939, also in den frühen Tagen des Zweiten Weltkriegs und zeigt die Liebesgeschichte der beiden durch glückliche Höhen und harte Tiefen. Das rutscht ein paar mal haarscharf am Schmalz vorbei, aber Jackman und Jackman, die tolle Inszenierung und die fantastischen Bilder machen Australia dennoch zu einem tollen Filmerlebnis.
Platz 6: Der sogenannte Robin Hood Australiens: „Outlaws – Die wahre Geschichte der Kelly Gang“ (2019)
Der Western ist eine Romanverfilmung vom Australier Justin Kurzel um den „Robin Hood Australiens“, den es so ähnlich wirklich gegeben hat. Der Cast ist etwas internationaler: George MacKay spielt nach seiner Darbietung im gefeierten Kriegsfilm „1917“ hier seine nächste tolle Hauptrolle. Auch die Nebenrollen sind hervorragend mit Russel Crowe, Charlie Hunnam und Nicholas Hoult besetzt und sie alle spielen förmlich um ihr Leben. Ein rasanter, heftiger und unberechenbarer Geheimtipp. Die ganze Kritik gibt es hier.
Platz 5: Australischer Horror deluxe: „Der Babadook“ (2014)
Oberflächlich gesehen ist „Der Babadook“ vielleicht nur ein weiterer Horrorfilm, wenn auch ein sehr guter. Die wahre Größe des Films hat Jennifer Kent hier in ihren Metaphern versteckt. Die australische Regisseurin verbindet schockenden Horror mit tieferer Bedeutung wie es nur wenige ihrer Kollegen in den USA vermögen. Inhaltlich geht es um Mutter und Sohn, die ein verfluchtes Kinderbuch auflesen. Das verstörende Monster darin, wird lebendig! Die Zeichnungen sind überragend und der Soundtrack tut sein übriges. Ein ganz feiner australischer Psycho-Horrorfilm und Familiendrama in einem.
Platz 4: Famoses autralisches Gangster-Drama „Königreich des Verbrechens“ (2010)
Dieser ganz starke Genre-Film zeigt eine kriminelle Familie um die Großmutter Janine „Smurf“ Cody (Jacki Weaver), in die der 17 Jahre alte Joshua (James Frecheville) rutscht. Der Junge muss schnell lernen sich hier einzugewöhnen und bald auch an den Machenschaften teilzuhaben. Der im Original betitelte „Animal Kingdom“ ist dabei hervorragend gespielt von allen Beteiligten. Ben Mendelsohn, Joel Edgerton und Sullivan Stapleton sind auch noch mit von der Partie. Ein enorm spannende und atmosphärische Perle des australischen Kinos, der man das kleine Budget überhaupt nicht ansieht.
Platz 3: Der vermutlich wichtigste Film aus Australien „Long Walk Home (Rabbit-Proof Fence)“ (2002)
Das auf allerhand Festivals ausgezeichnete Drama folgt der lange grausigen Praxis, wonach Aborigine-Mischlingskinder von ihren Eltern getrennt wurden und in ein Umerziehungslager verfrachtet wurden. Im Film flüchten drei Mädchen daraus und orientieren sich auf dem langen Weg nach Hause an dem namensgebenden Zaun. Ein biografisch angehauchtes „Roadmovie“ der besonderen Art, der aufrüttelt und anprangert, was drohte in Vergessenheit zu geraten. Und hochspannend ist „Long Walk Home (Rabbit-Proof Fence)“ auch noch! Einer der besten Filme aus Australien und ein ganz wichtiger.
Platz 2: Verfilmung der wohl brutalsten Mordserie in Australien: „Die Morde von Snowtown“ (2019)
Das Krimi-Drama, das auf echten Serienkillern in Australien basiert, spielt mit den Gegensätzen. Der an sich ruhige Milieufilm wird durch ultra-brutale Schockmomente regelrecht „gestört“. Zum Inhalt hat die Charakterstudie den heranwachsenden Jamie (Lucas Pittaway), der ohne echte Perspektive aufwächst. Erst der Freund der Familie John Bunting (Daniel Henshall) wird für ihn zu einer Art Mentor. Ohne genauere Vorkenntnisse ist man hier lange nicht sicher, in welche Richtung sich das Drama entwickelt. Umso heftiger erwischt es einen, wenn man die echten Begebenheiten mit ansehen muss. Die unangenehmen Bilder und der Soundtrack verstärken den Sog in den Abgrund Australiens.
Platz 1: Der kurios-melancholische Knetfilm „Mary & Max – oder: Schrumpfen Schafe, wenn es regnet?“ (2009)
Diese minimalistischen Animationsparabel ist ein ganz besonderes Kunstwerk in der Riege der australischen Filme. Zum Inhalt hat er ein einsames Mädchen in Australien, das eine Brieffreundschaft mit einem amerikanischen Verlierertypen aufnimmt. Der Beginn kurioser Geschichten, purer Melancholie und einem besonderen Sinn für Humor. Ein sehr eigenwilliges Stück, das lange im Gedächtnis bleibt und einen kleinen Kultstatus erreicht hat. Unser Platz 1 der besten australischen Filme.
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