Fokus: Animationsfilme – Das grosse Krabbeln

Szene aus Das grosse Krabbeln
Szene aus Das grosse Krabbeln © Pixar/Disney

Mit „Toy Story“ gelang PIXAR ein echter Glücksgriff. Sie gingen damit ein großes Risiko ein, machten einen gelungenen Film und sammelten viele Fans. Auch heute noch ist der Film gern gesehen und absolut Kult. Wie also kann man in diese „Fußstapfen“ treten?


Hiermit beenden wir schon die zweite Phase. Diese war etwas kürzer und umfasste nicht so viele Filme und Jahre, doch es gab dennoch einige bekannte und beliebte Namen aus dem Animationsgenre und wir erweiterten langsam um weitere Firmen als Disney. In der dritten Phase gehen wir damit nun noch weiter und fügen auch noch die Kategorie des „Familienfilms“ hinzu. Das bedeutet, ihr bekommt nun nicht nur große gezeichnete oder am Computer entwickelte Namen, sondern auch so manchen Blockbuster, den ihr liebt. Denn die ganzen Reihen wie „STAR WARS“, „Fluch der Karibik“, „Jurassic Park“, „Narnia“, die neuen „STAR TREK“ Filme, „Harry Potter“ oder auch die Abenteuer aus Mittelerde, „Nachts im Museum“ usw. sind alles Familienfilme. Aber natürlich werden wir auch unsere ursprüngliche Idee nicht aus den Augen verlieren und auch weiterhin über Zeichentrick- und Animationsfilme sprechen und in der Zeit der dritten Phase von 1999 bis 2007 sind auch da einige tolle Namen herausgekommen. Tatsächlich wird diese damit aber die bisher Längste der Drei und passend zu Weihnachten wollen wir zusätzlich noch ein paar Weihnachtsfilme präsentieren. Ihr seht, es ist viel geplant, aber wir sind nun seit knapp 8 Monaten dran und noch immer sehr glücklich diese Art von Filmen (wo besonders alte Animationsfilme, viel zu oft vergessen werden) den Platz zu schenken, den sie verdient haben. Um euch aber noch mehr Service zu bieten, werden sie von nun an sogar doppelt so lange und mit einigen zusätzlichen Blicken hinter die Kulissen. Vielleicht interessiert euch das. All das startet mit einem lauten Brüllen vom T-Rex am 31.08.22. Zuvor werden wir noch Tarzan beim Schwingen durch den Dschungel zuschauen und dem wunderbaren Phil Collins, mit seiner großartigen Musik -hören und jetzt geht es auf in den Kampf gegen die bösen Grashüpfer. Viel Spaß und danke für eure Treue.

Wie die Fans zufrieden stellen, die Technik weiterentwickeln und eine gute Geschichte erzählen? Das war wirklich schwer und doch versuchten sie, im Jahre 1998 mit einem weiteren Film das Unmögliche. Diesmal jedoch nicht mit Spielzeugen, sondern mit Insekten. Die Welt und die Figuren des Films, sind uns Menschen trotzdem sehr bekannt und auch hier macht es Spaß, das Bekannte aus einem unbekannten Blickwinkel zu sehen. Ein noch so süßer kleiner Vogel, kann als Insekt eine echte Killermaschine sein, ein Ameisenhaufen ein mehrstöckiges Familienhaus und ein paar Schuhkartons unter einem Wohnwagen eine echte Großstadt. In dem Film geht es um eine Ameisenkolonie, die unter der Macht von gierigen Grashüpfern leidet und besonders ihrem Anführer Hopper jedes Jahr Abgaben zu liefern hat. Dafür beschützt er sie vor größeren Tieren bzw. sagt er es so. Denn sollte tatsächlich mal Gefahr drohen, so wäre er der Erste, der den Schwanz einziehen würde. Doch die Kolonie hat da wenig mitzusprechen und lässt sich stattdessen beherrschen. Sie tun ihre Arbeit pflichtbewusst und denken nicht zu sehr drüber nach. Nur der Tagträumer, Flik, sieht die Sachen anders und möchte mit seinen Erfindungen der Königin helfen.

Szene aus Das grosse Krabbeln
Szene aus Das grosse Krabbeln © Pixar/Disney

Stattdessen sorgt er bei einer Abgabe dafür, dass das ganze Futter verschüttet geht und Hopper und seine Armee wütend wird. Nun wollen sie die doppelte Menge und es ist ihnen vollkommen egal, ob die Ameisen dann überhaupt Zeit finden für sich etwas zu sammeln. Das kann so nicht weitergehen, denkt sich die Königin und schickt Flick mit der Erlaubnis ihres Rats davon. Er soll Hilfe holen und der Kolonie nicht im Weg herumstehen. So der Auftrag. Doch es ist jedem von ihnen klar, dass er entweder schnell aus Angst zurückkehren oder sterben wird und vielleicht ist das teilweise sogar die Absicht, um die neue Ernte gut „über die Bühne zu bringen“. Wird es Flik gelingen Hilfe zu finden und die Grashüpfer zu besiegen, oder schafft er es nicht und seine Kolonie behält recht?

Es hat sich wohl bisher niemand Gedanken über eine solche Geschichte, in einem solchen Reich gemacht und doch ist sie nun da und fühlt sich natürlicher an als erwartet. Das liegt in erster Linie auch an den großartigen Animationen, die tatsächlich in nur einem Film schon deutlich besser geworden sind und wo man wirklich froh sein kann, wie stark diese Firma diese Technik weiterentwickelt. Das werden sie zwar in den nächsten Jahren noch immer weiter tun, doch für die Technik der 90er ist das wirklich bemerkenswert. Ebenfalls lernt dieser Film auch bei seinem Antagonisten und hat mit Hopper einen wirklich stark geschriebenen Schurken zu bieten. Er ist so schön böse, hinterlistig und mit der Stimme von Kevin Spacey auch perfekt besetzt. Spacey weiß genau, wie man einer rundum perfekten Figur nochmal den letzten Schliff gibt und auch in Deutschland haben wir mit Rufus Beck wirklich Glück gehabt. Er ist auch tatsächlich die einzige Figur, an die sich der Zuschauer etwas heften kann.

Szene aus Das grosse Krabbeln
Szene aus Das grosse Krabbeln © Pixar/Disney

Der Rest – und vor allem Flick als Protagonist – schafft es dies nämlich leider nicht. Dafür sind sie viel zu „glattgebügelt“ und doch so oberflächlich, dass der Zuschauer zwar eine Chance hatte sie zu verstehen, aber nicht mit ihnen mitzufühlen. So bleibt dieser Film leider viel zu sehr in der zweiten Reihe der „PIXAR“ Produktionen und hat nicht den Mehrwert, den er zu gerne hätte. Man macht also eine wirklich interessante Welt, mit toll gestaltenden Figuren und einer wirklich starken Animation auf und lässt sie einfach so stehen. Sodass die Fassade zwar schön aussieht, der Inhalt aber nicht zu dem passt, was der Film hätte sein können. Wenn der Schurke also die einzige gute Figur ist, hat man irgendetwas verkehrt gemacht und doch ist dieser Film noch immer entfernt von einer Enttäuschung. Man hat nach dem ersten Werk tatsächlich sogar ordentlich dazu gelernt und wird das auch in Zukunft noch weiterhin tun. Guter Schritt also in die richtige Richtung und doch ist noch nicht diese besondere PIXAR Stärke vorhanden.

Filmwertung
6/10
von Peter Brauer

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