Copshop – Filmkritik

Copshop - KeyArt
Copshop - KeyArt © Netflix

Ursprünglich sollte dieser Film ins Kino kommen. Wie aber schon bei anderen Fällen in der Vergangenheit hat ein Streamingdienst zugeschlagen und die Rechte der Veröffentlichung bekommen.


Es war Netflix, genau die haben es aber mit Originals nicht so drauf. Sie veröffentlichen so viel Zeug, dass das Meiste davon echt Müll ist. Eber mehr Masse als Klasse und das trifft auch auf ihr neuestes Werk zu. Im Kern geht es hier um eine Polizeiwache. In dieser ist Ruhe eingekehrt und sie haben nicht viele Aufträge zu erledigen. Das soll sich aber bald ändern, als Teddy in ihr Gefängnis kommt. Er hatte eine sehr relevante Vergangenheit, in der er sich einige Feinde gemacht hat und wo nun viele Leute es auf ihn abgesehen haben und ihn gerne tot sehen wollen würden. Auch Viddick hat da einen klaren Grund zu, als er sich scheinbar besoffen ebenfalls hinter Gitter bringt. Als die Polizisten aber raus sind, hört er auf so zu tun und wird stattdessen knallhart. Die beiden Männer fangen an zu reden und es ist nicht klar, wie es für sie enden wird.

Die erste Stärke des Films ist Gerard Butler. Dieser spielt zwar auch in einigen schwächeren Filmen mit, die wirklich nicht der Rede wert sind, doch er selbst ist immer wieder sympathisch. So auch hier. Er ist der Grund, der den Film vor einer vollen Katastrophe rettet, man freut sich ihn hier zu sehen und er gibt sich als Einziger noch halbwegs Mühe. Dass Mühe geben rettet ihn aber auch nicht vor der Tatsache, dass wirklich niemand der Figuren ansprechend ist. Sie sind allesamt echte Dickköpfe und das machen sie auch an so vielen Stellen nur zu deutlich klar. Man baut zu keinem von ihnen eine wirkliche Bindung auf und es interessiert nicht, was mit ihnen passiert. Die Schauspieler spielen auch nur so runter als würden sie auf den Gehaltscheck warten, aber nicht so als ob sie tatsächlich dahinter stehen würden, was sie machen.

Der Film spielt die gesamte Zeit in der Polizeiwache und konzentriert sich auf Gespräche, bevor es dann zum Ende etwas eskaliert. Diese Gespräche wirken so, als hätte man krampfhaft versucht Quentin Tarantinos Stil zu kopieren, ohne sich Gedanken darüber zu machen, was den denn eigentlich ausmacht. So spürt man die Orientierung des Drehbuchautoren, doch was davon bleibt ist nur ein gutes Beispiel dafür, wie man Entscheidungen nicht kopieren sollte. Wäre es so leicht es zu machen, wäre Tarantino nicht so hoch angesehen und beliebt. Es wäre also besser gewesen, eigene Ideen einfließen zu lassen. Alle hier getroffenen Entscheidungen sind nämlich bekannt und schon dutzende Male dagewesen. Der Film bietet einige Wendungen und Überraschungen in seiner Handlung, doch auch die werden nicht ausreichend erklärt und man muss sie einfach nur so hinnehmen. Es entsteht sehr viel Langeweile und es ist schwer sich durch diese 108 Minuten durch zu quälen.

Dies ist ein weiterer Versuch sich als Netflix irgendwelchen Content auf die Seite zu holen. Ob dieser nun was kann oder nicht ist dabei zweitrangig, Hauptsache ist nur, sie haben neue Originals. Bei diesem Film hätte man aber mal lieber etwas mehr aufpassen sollen. Butler überzeugt zwar, auch wenn er in anderen Projekten zuvor besser gewesen ist, doch sonst ist das ein zu lang geraten, langweiliger und zugleich auch sehr erzwungener Film, der versucht sich alles Mögliche zusammen zu klauen und sogar den Stil eines Tarantinos zu übernehmen. Leider fehlt es ihm dafür nur an einer eigenen Identität und Gründen, weshalb man den Film schauen sollte.

Filmwertung
1/10
von Peter Brauer

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. (Kommentar wird erst geprüft)


*