Cinderella – Filmkritik zur Amazon Neuverfilmung

Cinderella: Camila Cabello tCinderella: Camila Cabello
Cinderella: Camila Cabello © Amazon Studios
Cinderella: Filmplakat
Cinderella: Filmplakat © Amazon Studios

Obwohl die Kinos geöffnet sind und (trotz der aktuellen Situation) gute Einspielergebnisse haben, die sich sehen lassen können, gibt es noch immer Filme die fürs Kino geplant und doch sofort an eine Streamingseite verkauft werden. Genauso so ein Film hat sich nun auch Amazon Prime Video gesichert. Es ist eine weitere Verfilmung der bekannten „Cinderella“ Geschichte und auch wenn die letzte größere Version gerade mal 6 Jahre her ist, wollte Sony es gerne nochmal angehen und hat dieses Mal die Sängerin Camila Cabello in der Hauptrolle und James Corden (Als Maus), Idina Menzel (Als Stiefmutter) oder auch Pierce Brosnan (Als König) in die Nebenrollen gesetzt. Es ist also ein starker Cast und alle vier haben schon oft unter Beweis gestellt, dass sie singen können. Etwas, was bei diesem Film mehr als wichtig ist. Trotzdem wäre der Film an den Kinokassen sehr vermutlich gefloppt und man merkt auch schnell warum.


In dem Film „Cinderella“ geht es um das Mädchen Ella, das gemeinsam mit ihrer Stiefmutter und dessen beiden Töchter in einem Haus wohnt. Für die Drei ist sie aber nicht viel mehr als ein Dienstmädchen, das deutlich weniger darf und sich an mehr Regeln halten muss. Als der Prinz jedoch zu einem Ball lädt, wo er sich ein Mädchen aussuchen soll, möchte auch Ella hin. Natürlich wird es ihr untersagt. In ihrer Trauer erscheint dann eine gute Fee, die ihr hilft hinzugehen und mit Feenstaub einen guten Eindruck zu machen. Sie muss sich aber beeilen, denn sobald die Uhr Mitternacht schlägt, ist der Zauber vorbei. Wird es ihr gelingen den Prinzen in diesen Stunden für sich zu gewinnen, noch bevor die Magie erlischt?

Cinderella: die königliche Familie
Cinderella: die königliche Familie© Amazon Studios

Der Film wollte sich kreativ austoben und zeigen, wie es ist, wenn bekannte Lieder aus der heutigen Zeit auf ein altes Märchen treffen. So kommen in dem Film Lieder von Jennifer Lopez, Ed Sheeran, Queen und vielen weiteren bekannten Bands und Musikern vor. Ein paar Lieder sind aber auch für den Film entstanden oder waren so unbekannt, dass ich die Band nicht erkannt habe. Es war also eine Mischung aus bekannten Hits, die jeder kennt und entweder neuen oder unbekannten Songs. Eine Mischung an die man sich gewöhnen muss, die aber gut funktioniert. Es macht Spaß zu raten, welchen Song sie als Nächstes einsetzen und wie er in die Geschichte hineingearbeitet wird und wirklich jeder in diesem Cast kann singen. Jedoch ist das in diesem Musical alles was überzeugen kann und da merkt man auch, wieso hier ein Kinoflop nicht ausgeschlossen wäre.

Für Kinder ist der Film nämlich viel zu experimentell und besonders, da er sich Vieles traut und wirklich anders sein möchte. Allen Anderen fällt dann aber auf, dass hier absolut kein Tiefgang stattfindet. Es wird über Probleme geredet oder gesungen, man spürt diese aber nicht an einziger Stelle. So bleiben die Figuren viel zu vorhersehbar, oberflächlich und teilweise auch langweilig. Man interessiert sich nicht für Ella oder ihren Prinzen und die beiden haben auch keine wirkliche Chemie, auf die sie hier zurückgreifen können. Beide getrennt hatten zwar Momente wo sie wirklich stark waren, jedoch leider nicht zusammen als Team. So sieht man den beiden an, dass sie miteinander spielen mussten und so tun sollten, als würden sie sich lieben. Doch auch das spürt man zu keinem einzigen Moment.

Cinderella: Nicholas Galitzine und Camila Cabello
Cinderella: Nicholas Galitzine und Camila Cabello © Amazon Studios

Der Film möchte sich dabei nämlich unbedingt vom Bekannten abheben und einen frischen Eindruck beim Schauer hinterlassen. So, dass er denkt er sähe zwar das bekannte Märchen, aber doch auf einer Art und Weise, wie nie zuvor. Leider geht das aber nicht hinten los und der Film verzettelt sich zu sehr in dem was er sein will, aber einfach nicht ist! Hätte er sich stattdessen nur auf das Bekannte gestützt und das gut ausgearbeitet, wäre er deutlich besser gewesen. Das Potenzial war nämlich da, er nutzt es nur leider überhaupt nicht. Ebenfalls wird hier wieder versucht mit James Corden und seinen beiden Freunden ein Humor aufzubauen, der nicht funktionieren möchte. Herr Corden ist ein Sympathieträger und kann lustig sein. Er ist nur leider nicht dann, wenn er es krampfhaft sein soll und das ist hier das Problem. Es ist nur für Filmfans amüsant zu betrachtet, dass er nach einer Katze (im Jahr 2019) und einem Hasen (in den Jahren 2018 & 2021) nun eine Maus spielt und spricht.

Fazit

So entsteht hier ein Film mit wirklich überzeugenden Liedern, die großen Spaß machen und mit denen er überzeugen kann. Aber leider auch einer, der darüber hinaus nicht sehr viel besitzt. Alle bekannten Schauspieler dürfen nicht das zeigen, was sie normalerweise können und es ist ein Film, der frisch und cool sein will, es aber einfach nicht ist! Etwas weniger experimentell hätte hier gut getan… Leider Potenzial verschenkt!

Filmwertung
4/10
von Peter Brauer

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. (Kommentar wird erst geprüft)


*