Anthony und Joe Russo haben in ihrer Karriere fast nur Comedy gemacht. Sei es die Serie „Arrested Development“ oder der Film „Ich, Du und der Andere“, sie fühlten sich in dem Genre wohl, auch wenn ihre Karriere stagnierte. Doch dann machten sie mit Marvel gemeinsame Sache und drehten 2014 „Captain America: The Winter Soldier“, für viele Fans der besten Film der Captain America-Trilogie. Marvel war so zufrieden mit ihrer Arbeit, dass sie danach auch die Trilogie mit „Civil War“ beenden durften. Nachdem sie sich zweimal beweisen konnten, gab Kevin Feige, der Mastermind des MCU, den beiden den Auftrag, „Avengers: Infinity War“ und „Avengers: Endgame“ zu drehen, die bisher zwei größten Marvel-Filme. Nun, nachdem sie alle möglichen Box Office Rekorde gebrochen haben, wenden sich die Brüder anderen Aufgaben zu. Sie haben letztes Jahr ihr eigenes Mini-Studio gegründet, AGBO, und wollen nun Dramen und Thriller drehen, um zu zeigen, was sie noch alles drauf haben. Ihr nächster Film ist „Cherry“ mit Tom Holland („Spider-Man: Far From Home“) in der Hauptrolle, und Netflix hat sich die Rechte am Film geschnappt.
„Cherry“ basiert auf einen Roman von Nico Walker und erzählt die Geschichte eines ehemaligen Mediziners, der nach dem Ende des Irakkriegs beginnt Banken auszurauben, um seine wachsenden Arztrechnungen zu bezahlen und mit seiner PTBS (Posttraumatischen Belastungsstörung) zurechtzukommen. Obwohl das Buch als fiktiv gilt, weist es einige Parallelen zu Walkers Leben auf, der ebenfalls als Sanitäter im Krieg war und die letzten beiden Jahre seiner Strafe wegen Bankraub im Gefängnis absitzt.
Die Russo Brüder werden auf den Regiestühlen Platz nehmen, Jessica Goldberg und Angela Russo-Otstot sind für das Drehbuch verantwortlich. Die Dreharbeiten sollen noch in diesem Jahr beginnen.
