Disney und Sony im Streit: Spider-Man muss das Marvel-Universum verlassen

Spider-Man raus aus dem MCU
Spider-Man raus aus dem MCU © blengaone.de - Columbia Pictures Industries, Inc. and LSC Film Corporation © & ™ 2017 MARVEL

Fans von Marvel und Superhelden haben sich extrem gefreut als sich Disney und Sony vor einigen Jahren geeinigt haben, endlich gemeinsame Sache zu machen. Die Details des Deals sahen so aus: Kevin Feige, Mastermind des MCU, wird alle kommenden Filme rund um Spider-Man produzieren. Dafür darf der Spinnenmann in anderen Filmen des MCU auftauchen, das bedeutet, der junge Superheld darf endlich mit den Avengers interagieren. Zudem bekommt Marvel 5% der Einnahmen von jedem Spider-Man-Film. Diese Zusammenarbeit war ein voller Erfolg: „Spider-Man: Homecoming“ hat weltweit 880 Millionen Dollar eingespielt, sein Nachfolger „Spider-Man: Far From Home“ hat sogar die Milliarden Dollar Grenze geknackt. Zudem hat „Far From Home“ Peter Parker als eine Art Nachfolger von Tony Stark etabliert. Doch Fans mussten eine bittere Pille schlucken, als das Branchenblatt „Deadline“ gestern ankündigte, dass sich Disney und Sony nicht über einen neuen Deal einigen konnten. Das bedeutet, dass Kevin Feige keine weiteren Spider-Man-Filme mehr produzieren wird und Tom Holland’s Spider-Man nicht mehr im Marvel-Universum auftauchen wird. Wer also gehofft hat, dass Spider-Man in der Zukunft auf die X-Men trifft, muss nun länger auf diesen Moment warten.

Der Grund, warum sich Disney und Sony nicht einigen konnten, ist natürlich das Geld. Marvel wollte 50% der Einnahmen von allen kommenden Spider-Man-Filmen, und nicht nur das, sie verlangten auch eine Beteiligung an den anderen Filmen im Spider-Man-Universum, wie zum Beispiel „Venom“ und dem kommenden Film „Morbius“. Der Studioboss von Sony Pictures, Tom Rothman, hat das sofort abgelehnt und Marvel ein anderes Angebot gemacht, welches dann aber von Disney abgelehnt wurde. Zwar hat Kevin Feige genug Charaktere, mit denen er arbeiten kann, hinzu kommen auch noch die X-Men und Fantastic Four, nachdem Disney Fox aufgekauft hat, doch Feige selbst ist ein großer Fan von Spider-Man und wollte unbedingt, dass sich Disney und Sony einigen, sodass Spider-Man weiterhin mit anderen Superhelden aus dem MCU interagieren kann.

Die Reaktionen der Fans auf diese Nachricht waren erwartungsgemäß negativ, doch viele sind der Meinung, dass Sony schuld an dem Schlamassel ist, und nicht Disney. Hier muss gesagt werden, dass Sony nur die Rechte an einem großen Superhelden hat: Nämlich Spider-Man. Alle anderen Charaktere aus dem Marvel-Universum gehören Disney. Zudem besitzt Disney die Vermarktungsrechte am Spinnenmann, das bedeutet, dass der gesamte Erlös von Spielzeugverkäufen und dergleichen an Disney geht, und nicht Sony. Die Tatsache, dass Sony wenigstens den Großteil der Einnahmen von den Filmen bekommen möchte, ist also nachvollziehbar. Die Gier der Maus und seine ungeheuerlichen Anforderungen haben diesen Deal zerstört. Man darf gespannt sein, ob sich Disney und Sony wieder an den Tisch setzen und einen neuen Deal aushandeln werden.

von Denizcan Sürücü