Pavarotti - Film

Nicoletta Mantovani mit Luciano Pavarotti
Nicoletta Mantovani mit Luciano Pavarotti © Wild Bunch Germany
Pavarotti (USA, Großbritannien, 2019)
Genre: ,
Internationaler Titel: Pavarotti

Kinostart: 26.12.2019
FSK: unbekannt - Laufzeit: 114 Minuten
Verleih: Wild Bunch

Inhalt:

Luciano Pavarotti, berühmt als „The People’s Tenor“, nutzte seine Gabe und seine Leidenschaft auch dazu, die Oper aus der elitären Ecke zu holen und einem breiten Publikum nahe zu bringen. Mit seiner Jahrhundertstimme und einzigartigen Ausstrahlung eroberte Pavarotti die Bühnen der Welt und Millionen Herzen im Sturm.
In Interviews kommen seine Familie, namhafte Kollegen sowie Fans des Weltstars aus Modena zu Wort: von Bono über José Carreras und Plácido Domingo bis zu Prinzessin Diana. Anhand privater, bislang nie veröffentlichter Aufnahmen zeichnet Ron Howard das intime Porträt eines faszinierenden Mannes und unvergesslichen Ausnahmekünstlers.



Trailer zu Pavarotti


Besetzung und Stab

Regie:

Ron Howard

Darsteller:

Luciano Pavarotti, Bono, Lang Lang, Andrea Griminelli, Nicoletta Mantovani, Plácido Domingo, Angela Gheorghiu, Carol Vaness, Vittorio Grigolo, Madelyn Renée, Zubin Mehta, Lorenza Pavarotti, Giuliana Pavarotti, Cristina Pavarotti, Anne Midgette, Terri Robson, Eugene Kohn, Joseph Volpe, Harvey Goldsmith, Michael Kuhn, José Carreras, Dickon Stainer

Produzent:

Brian Grazer, Ron Howard, Michael Rosenberg, Nigel Sinclair

Ausführender Produzent:

David Blackman, Paul Crowder, Guy East

Kamera:

Axel Baumann, Michael Dwyer

Musik:

Ric Markmann, Matter Music, Dan Pinella, Chris Wagner

Drehbuch:

Cassidy Hartmann, Mark Monroe


Filminfo und Wissenswertes zu Pavarotti

Die Filmproduktion

Er hatte nicht nur eine der größten Stimmen aller Zeiten, sondern auch ein großes Herz. Ron Howards Dokumentation zeigt den grandiosen Luciano Pavarotti aber auch von einer anderen Seite. Sein intimes Porträt enthüllt den Menschen hinter dem gefeierten Weltstar mit der wuchtigen Ausstrahlung, seine Sorgen und Sehnsüchte. Dieselben universellen Themen, die die Oper auch im 21. Jahrhundert zu einer zeitlosen Kunstform machen – Liebe, Leidenschaft, Glück, Familie, Verlust, Wagnis, Schönheit –, finden sich auch in dieser Geschichte eines Mannes, der sein überragendes Talent entdeckt, damit ringt und es schließlich zu beherrschen lernt.

Pavarottis gewaltige, geradezu magische Stimme spricht zweifellos für sich. Doch Ron Howards Ziel war, einen faszinierenden Mann voller Widersprüche vorzustellen: Der Star, der „bigger than life“ wirkte, stammte aus einfachen Verhältnissen und vergaß nie, woher er kam. Pavarotti vereinte eine fast kindliche Unbefangenheit mit Tiefsinnigkeit und dem berühmten gewissen Etwas.
In PAVAROTTI widmet sich der Oscar-prämierte Regisseur zum dritten Mal einer Musik-Ikone – nach MADE IN AMERICA (2013), in der Howard Jay-Z bei dem gleichnamigen Hip-Hop-Festival begleitete, und der preisgekrönten Dokumentation THE BEATLES: EIGHT DAYS A WEEK – THE TOURING YEARS („The Beatles: Eight Days a Week – The Touring Years“, 2016). Der größte Opernstar der Welt drängte sich als Sujet nicht gerade auf. Zwar hatte Ron Howard Pavarotti vor langer Zeit getroffen und war durchaus gefesselt. Wer wäre nicht von dem Rockstar der Oper fasziniert, der mit solcher Leichtigkeit die Brücke zwischen Hoch- und Popkultur schlug? Allerdings war Howard nicht gerade ein Opern-Experte. Aber genau darin bestand die Herausforderung.

Pavarottis Stimme

Was zeichnete Luciano Pavarottis Stimme aus, die unzählige Menschen berührte? Selbstverständlich hatte der Tenor eine erstaunliche Bandbreite. Schon zu Beginn seiner Karriere traf er scheinbar mühelos die gefürchteten neun hohen Cs in Donizettis „Die Regimentstochter“. Die meisten Tenöre wandeln die Note in ein B ab, das schon schwer genug zu meistern ist – nicht so Pavarotti. Er schrieb Operngeschichte und wurde als „König des hohen C“ gefeiert. Kritiker schwärmten von seiner „honigsüßen“ Stimme. Doch Pavarottis Kunst ging über technische Virtuosität und kristallklaren Klang weit hinaus. In seinem Auftreten lag eine unwiderstehliche Vitalität und Herzenswärme, die sich direkt auf den Zuhörer übertrug. Bis heute ist diese „Seele“ in Pavarottis Gesang schwer in Worte zu fassen.

„Kein anderer hatte eine so reine Stimme“, sagt Dickon Stainer, CEO von Universal Music (Klassik und Jazz) und ausführender Produzent des Films. „Man erkennt Pavarotti im Bruchteil einer Sekunde, auch an der Diktion. Er konzentrierte sich auf jedes einzelne Wort, jede Note. Diese Kompromisslosigkeit äußerte sich in einer Kraft und Schönheit des Ausdrucks, die jeden erreichte. Immer.“

Luciano Pavarotti Biographie

Luciano Pavarotti wurde am 12. Oktober 1935 in Modena geboren. Sein Vater war Bäcker und Amateur-Tenor. Schon als Junge eiferte Luciano seinem Vater und seinem Idol Enrico Caruso nach. Dass der Volksschullehrer aus bescheidenen Verhältnissen zum weltberühmten „König des hohen C“ aufsteigen würde, konnte niemand ahnen – und ebenso wenig, dass Pavarotti Fans gewinnen würde, die nie zuvor eine Oper gehört hatten.

Luciano Pavarotti
Luciano Pavarotti © Wild Bunch Germany

Lucianos Mutter förderte sein Talent. Aber erst nachdem er einen regionalen Gesangswettbewerb gewonnen hatte, befasste sich Pavarotti ernsthaft mit der Musik und nahm Unterricht. 1961 gab er als Rodolfo in Puccinis „La Bohème“ sein Bühnendebüt und beeindruckte mit Einfühlungsvermögen und Natürlichkeit. Im Verlauf der 1960er Jahre machte sich Pavarotti langsam aber stetig einen Namen. Gelobt wurde nicht nur sein Stimmumfang, sondern auch die maßlose Freude und Lebenslust, die er ausstrahlte. Berühmt wurde Pavarotti schließlich als Partner der beliebten Sopranistin Joan Sutherland alias „la stupenda“.

In den 1970ern, auf dem Zenit seiner Stimmgewalt und Entertainer-Qualitäten, entwickelte sich Pavarotti zum internationalen Superstar und Liebling der Medien. Während die Oper an Einfluss einbüßte, stieg sein Stern rasant. Pavarotti trat weltweit auf, unterhielt in Talkshows mit Witz – und seinen Kochkünsten. Dennoch litt er sein Leben lang unter Lampenfieber. 1973 brach dem Star eines Abends dermaßen der Schweiß aus, dass er auf der Bühne ein großes weißes Taschentuch parat hielt. Es wurde sein Markenzeichen. In den 1980ern war Pavarotti der höchstbezahlte Sänger der Operngeschichte. In den 1990ern füllte er mit den drei Tenören Stadien und legte das erfolgreichste Klassikalbum aller Zeiten vor.

Luciano Pavarotti hat zu Lebzeiten über 100 Millionen Tonträger verkauft. Vielleicht bestand das Geheimnis seines überwältigenden Erfolgs darin, dass er jedem Einzelnen das Gefühl gab, er singe nur für ihn allein. Tatsächlich sang „The People’s Tenor“ am liebsten für ganz „normale“ Leute und machte es sich zur Aufgabe, die Oper einem Massenpublikum zugänglich zu machen. Von 1992 bis 2003 organisierte er in seiner Heimatstadt Modena die jährlichen Benefiz-Konzerte „Pavarotti and Friends“, bei denen er auch mit Rock- und Pop-Größen auftrat. Zu diesen „Freunden“ zählten Sting, Queen, Elton John, James Brown, Lou Reed, Bob Geldof, Bryan Adams, Andrea Bocelli, Meat Loaf, Michael Bolton, Sheryl Crow, Liza Minnelli, Eric Clapton, Céline Dion, Stevie Wonder, die Spice Girls, Natalie Cole, B.B. King, Enrique Iglesias, Deep Purple und Tom Jones. Sogar der Dalai Lama, Michael Douglas und Catherine Zeta-Jones waren dabei. Der Erlös ging an humanitäre Organisationen wie die Flüchtlingshilfe der Vereinten Nationen und das britische Hilfswerk für Kinder in Kriegsgebieten.

Luciano Pavarotti machte allerdings nicht nur mit seinem sozialen Engagement von sich reden, sondern auch mit privaten Skandalen, Ehekrisen und Primadonna-Verhalten, was enttäuschte Kritiker und Opern-Fans dem wachsenden Druck seiner Popularität zuschrieben: Der Ruhm kompromittiere Pavarottis Kunst. Auch dass er Opernarien in akustisch minderwertigen Stadien „verheizte“, war Klassik-Puristen ein Dorn im Auge. Pavarottis Lebensfreude und Tatendrang konnte das alles jedoch nichts anhaben.

„Pavarotti war ein toller, liebenswürdiger Kerl“, sagt Ron Howard. „Aber er war auch ein Charmeur und schlauer Taktiker, der seinen Einfluss geltend zu machen wusste. Ich denke, dass beide Seiten im Film anklingen. Zu den witzigsten Szenen gehören sicher die, in denen er seine Macht austestet. Es ist schon amüsant zu beobachten, wie er schmeichelt und schimpft, bis er endlich bekommt, was er will. Immerhin hat Pavarotti immer wieder neue Wege beschritten.“

Und es machte ihm Spaß, seine Prominenz zu seinem Vorteil zu nutzen. Trotzdem legte Pavarotti Wert darauf, sich wenigstens ein Stück weit gegen den Ruhm zu verwahren und der Junge aus der italienischen Provinz zu bleiben, für den es nichts Schöneres gibt als singen. „Er hat sein Dorf quasi überallhin mitgenommen“, erzählt Nicholas Ferrall, ausführender Produzent (THE BEATLES: EIGHT DAYS A WEEK – THE TOURING YEARS) und Inhaber von White Horse Pictures. „Nach China brachte er Pasta und Käse mit. Er reiste mit Töpfen und Pfannen, um sich jederzeit selbst etwas kochen zu können. Offenbar wollte er sogar auf Tournee ein möglichst normales Leben führen, auch wenn es drumherum recht pompös und chaotisch zuging.“

„Pavarotti ist sein Leben lang der Junge aus der Kleinstadt geblieben“, fügt Cassidy Hartmann von White Horse Pictures an, die ebenfalls zum Produzententeam von THE BEATLES: EIGHT DAYS A WEEK – THE TOURING YEARS zählte und bei PAVAROTTI als Beraterin am Drehbuch beteiligt war. „Trotz seines gigantischen Erfolgs ist er bodenständig geblieben, deshalb fühlten sich die Leute auch so stark zu ihm hingezogen. Ich hoffe, dass unser Film jeden dazu ermutigt, sich selbst treu zu bleiben.“

Biographien Stab

RON HOWARD
Regisseur / Produzent
Oscar-Preisträger RON HOWARD gehört zu den erfolgreichsten Filmemachern seiner Generation. Seine Kinohits sämtlicher Genres reichen von Komödien wie SPLASH: JUNGFRAU AM HAKEN („Splash“, 1984) bis zu den Professor-Langdon-Thrillern mit Tom Hanks.

Für A BEAUTIFUL MIND – GENIE UND WAHNSINN („A Beautiful Mind“, 2001) gewann Howard den Oscar für die beste Regie. Das Drama mit Russell Crowe wurde zudem als bester Film und in den Kategorien Drehbuch sowie Nebendarstellerin (Jennifer Connelly) ausgezeichnet und mit vier Golden Globes prämiert. Die Directors Guild of America (DGA) kürte Howard zum Regisseur des Jahres. Des Weiteren konnte er gemeinsam mit seinem langjährigen Produktionspartner Brian Grazer den erstmals vergebenen Awareness Award der National Mental Health Awareness Campaign entgegennehmen.

Die DGA würdigte Howard erstmals für APOLLO 13 („Apollo 13“, 1995) als besten Regisseur. Das Astronauten-Drama erhielt neun Oscar-Nominierungen und gewann für Schnitt und Sound. Das Ensemble um Star Tom Hanks wurde zudem mit dem Screen Actors Guild Award ausgezeichnet, ein weiterer ging an Ed Harris als besten Nebendarsteller.

Ron Howards Karriere begann schon als Kind – vor der Kamera. Die beliebten Serien „The Andy Griffith Show“ (1960–1968) sowie „Happy Days“ (1974–1984) machten den jungen Schauspieler berühmt, auf der Leinwand fiel er vor allem in AMERICAN GRAFFITI („American Graffiti“, 1973) von George Lucas und in DER SCHARFSCHÜTZE („The Shootist“, 1976) neben John Wayne auf.

1977 gab Howard mit GIB GAS… UND LASST EUCH NICHT ERWISCHEN („Grand Theft Auto“) sein Regiedebüt. Nach dem großen Erfolg von SPLASH: JUNGFRAU AM HAKEN gründete er gemeinsam mit Produzent Brian Grazer die Produktionsfirma Imagine Entertainment. Allein 2009 erhielt das Duo für seine Verdienste den Milestone Award der Producers Guild of America und den Big Apple Award der renommierten Tisch School of Cinematic Art (New York University). 2010 folgte der Humanitarian Award des Simon Wiesenthal Centers, im selben Jahr verlieh das Chicago Film Festival Ron Howard den Gold Hugo – Career Achievement Award. Seit Dezember 2015 hat der Starregisseur zudem nicht nur einen, sondern zwei Sterne auf dem Hollywood Walk of Fame.

Ron Howards bekannteste Filme aus 35 Jahren: COCOON („Cocoon“, 1985; zwei Oscars), WILLOW („Willow“, 1988), EINE WAHNSINNSFAMILIE („Parenthood“, 1989) mit Steve Martin, BACKDRAFT – MÄNNER, DIE DURCHS FEUER GEHEN („Backdraft“, 1991), IN EINEM FERNEN LAND („Far and Away“, 1992) mit Tom Cruise, KOPFGELD („Ransom“, 1996) mit Mel Gibson, DER GRINCH („How the Grinch Stole Christmas“, 2000), DAS COMEBACK („Cinderella Man“, 2005) mit Russell Crowe, THE DA VINCI CODE – SAKRILEG („The Da Vinci Code“, 2006), ILLUMINATI („Angels & Demons“, 2009) sowie INFERNO („Inferno“, 2016) nach den Bestsellern von Dan Brown, FROST/NIXON („Frost/Nixon“, 2008; fünf Oscar-Nominierungen), RUSH: ALLES FÜR DEN SIEG („Rush“, 2013) sowie IM HERZEN DER SEE („In the Heart of the Sea“, 2015) mit Chris Hemsworth und SOLO: A STAR WARS STORY („Solo: A Star Wars Story“, 2018).

Howards hochgelobte Dokumentation THE BEATLES: EIGHT DAYS A WEEK – THE TOURING YEARS („The Beatles: Eight Days a Week – The Touring Years“, 2016) erntete fünf Emmy-Nominierungen und gewann den Grammy für den besten Musikfilm.

Bereits 2013 wurde Ron Howard in die Television Hall of Fame aufgenommen. Nach preisgekrönten Produktionen wie „From the Earth to the Moon“ (1998) und der Kultserie „Arrested Development“ (seit 2003) zeichnet er als ausführender Produzent seit 2016 für die Sci-Fi-Serie „Mars“ und die Anthologie „Genius“ (2017–2018) verantwortlich. Beide Staffeln konnten insgesamt 17 Emmy-Nominierungen verbuchen.

Zuletzt hat der Regisseur das Drama HILLBILLY ELEGY mit Amy Adams und Glenn Close abgedreht. Howards aktuelles Projekt ist die Doku REBUILDING PARADISE über den Wiederaufbau der kalifornischen Ortschaft Paradise, die 2018 von verheerenden Waldbränden zerstört wurde.

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