Knives Out – Mord ist Familiensache - Film

Mord zum Geburtstag: v.l.n.r.: Linda Drysdale (Jamie Lee Curtis), Harlan Thrombey (Christopher Plummer), Richard Drysdale (Don Johnson) und Walt Thrombey (Michael Shannon)
Mord zum Geburtstag: v.l.n.r.: Linda Drysdale (Jamie Lee Curtis), Harlan Thrombey (Christopher Plummer), Richard Drysdale (Don Johnson) und Walt Thrombey (Michael Shannon) © Universum Film
Knives Out - Mord ist Familiensache (USA, 2019)
Genre: , ,
Internationaler Titel: Knives Out

Knives Out – Mord ist Familiensache Filmplakat Kinostart: 02.01.2020
FSK: 12 - Laufzeit: 130 Minuten
Verleih: Universum Film

Inhalt:

Harlan Thrombey (Christopher Plummer) ist tot! Und nicht nur das – der renommierte Krimiautor und Familienpatriarch wurde auf der Feier zu seinem 85. Geburtstag umgebracht. Doch natürlich wollen weder die versammelte exzentrische Verwandtschaft noch das treu ergebene Hauspersonal etwas gesehen haben. Ein Fall für Benoit Blanc (Daniel Craig)! Der lässig-elegante Kommissar beginnt seine Ermittlungen und während sich sämtliche anwesenden Gäste alles andere als kooperativ zeigen, spitzt sich die Lage zu und das Misstrauen untereinander wächst. Ein komplexes Netz aus Lügen, falschen Fährten und Ablenkungsmanövern muss durchkämmt werden, um die Wahrheit hinter Thrombeys vorzeitigem Tod zu enthüllen.



Trailer zu Knives Out - Mord ist Familiensache


Besetzung und Stab

Regie:

Rian Johnson

Darsteller:

Daniel Craig, Chris Evans, Jamie Lee Curtis, Toni Collette, Don Johnson, Michael Shannon, Ana de Armas, Katherine Langford, LaKeith Stanfield, Jaeden Martell

Produzent:

Rian Johnson, Ram Bergman

Ausführender Produzent:

Tom Karnowski

Kamera:

Steve Yedlin

Musik:

Nathan Johnson

Drehbuch:

Rian Johnson


Filminfo und Wissenswertes zu Knives Out - Mord ist Familiensache

Kugelschreiber gezückt: Vom Drehbuch auf die Leinwand

Rian Johnson mag man mittlerweile am besten kennen als Autor und Regisseur des epischen Blockbusters STAR WARS: DIE LETZTEN JEDI („Star Wars: The Last Jedi“, 2017), aber er hatte immer schon ein Händchen für klug erzählte Geheimnisse. Tatsächlich war sein Debüt als Autor und Regisseur der pfiffige und einfallsreiche BRICK („Brick“, 2005), der sich die Motive eines klassischen Film noir vornahm und in eine moderne Highschool in Südkalifornien verlegte. Damit gab er einen Vorgeschmack auf das, was kommen würde. In folgenden Arbeiten wie BROTHERS BLOOM („The Brothers Bloom“, 2008), LOOPER („Looper“, 2012) oder der von ihm inszenierten Folge der Serie „Breaking Bad“ setzte er sich stets auf innovative Weise mit Genrekonventionen auseinander. KNIVES OUT – MORD IST FAMILIENSACHE folgt einem ähnlichen Ansatz: Hier nimmt er sich die Elemente einer typischen Agatha-Christie-Mordgeschichte vor, um eine durch und durch zeitgemäße Geschichte zu erzählen.

Das Whodunit war eines der Lieblingsgenres von Rian Johnson, als er ein Kind war. Mit entsprechend großer Liebe setzte er sich daran, eine solche Geschichte mit standesgemäß exzentrischen Figuren und einem wilde Haken schlagenden Plot voller Überraschungen im Drehbuch von KNIVES OUT – MORD IST FAMILIENSACHE zu Papier zu bringen. Sein Ausgangspunkt war jedoch ein Ensemble moderner Figuren, die sich zum Greifen real anfühlen sollten; Figuren, die dem undurchsichtigen Familienleben von heute Ausdruck geben sollten, während sie sich durch die Untiefen sozialer und politischer Mores navigieren. Und natürlich sollte es Spaß machen, ihnen dabei zuzusehen.

Das erwies sich für Johnson als eigentliche Inspiration für KNIVES OUT – MORD IST FAMILIENSACHE. Als größte Herausforderung entpuppte sich, wie er schon bald feststellen sollte, das sorgfältige Plotten, mit dem dieses Genre steht und fällt: Das Publikum von heute sollte die Gelegenheit erhalten, sich selbst wie ein Detektiv zu fühlen und mitzurätseln, während einen die Spannung der Handlung an den Kinosessel fesselt.
„Wenn man ein Labyrinth mit so vielen verschiedenen Figuren hat, mit so vielen verschiedenen Motiven und ständig neuen Handlungswendungen, dann ist die Arbeit noch nicht gemacht, wenn man die Grundstruktur ausgetüftelt hat, wie das sonst der Fall ist. Dann geht die Knobelei erst richtig los“, erzählt Johnson über die aufwändige Arbeit, die er ins Drehbuch stecken musste (dessen Anfänge zehn Jahre zurückreichen, das er aber erst nach dem Abschluss der Arbeiten an STAR WARS: DIE LETZTEN JEDI detailliert auszuarbeiten begann). „Das Geheimnis besteht darin, dass das Publikum die Plotmechanik nicht merken darf, es muss sich voll und ganz auf eine unterhaltsame Geschichte einlassen können.“

Die Schauspieler

Harlan Thrombey / Christopher Plummer

Christopher Plummer in Knives Out
Christopher Plummer in Knives Out © Universum FIlm

Im Auge des Sturms befindet sich das Opfer, Harlan Thrombey – ein unfassbar erfolgreicher Schriftsteller, der mit seinen Krimiromanen ein Vermögen verdient und eine loyale Fangemeinde (sowie eine Galerie nichtsnutziger Verwandter) versammelt hat, alles Kraft seiner Kreativität und harter Arbeit. Aber Thrombey ist auch ein Mann, der in höherem Alter Bedauern entwickelt hat, was sein außergewöhnlicher Reichtum aus seiner Familie gemacht hat. Für Rian Johnson und Ram Bergman war der Oscar®-, Emmy®- und Tony Award®-prämierte Schauspieler Christopher Plummer der perfekte Darsteller für die entscheidende Rolle des Harlan Thrombey.

Tatsächlich konnte Johnson sein Glück nicht fassen, den 89-Jährigen, dessen einmalige Karriere ihren Ausgang in den Fünfzigerjahren nahm und klassische Filme wie MEINE LIEDER – MEINE TRÄUME („The Sound of Music“, 1965) und DER MANN, DER KÖNIG SEIN WOLLTE („The Man Who Would Be King“, 1975) zu seinen Großleistungen zählt, für die Rolle gewinnen zu können. „Einer meiner absoluten Lieblingsfilme ist DER MANN, DER KÖNIG SEIN WOLLTE – jetzt also mit Christopher Plummer arbeiten zu können, war das Allergrößte für mich“, sagt Johnson zu seiner Arbeit mit der lebenden Legende. „Wir brauchten jemand von seiner Statur für die Figur des Patriarchen, aber Christopher bringt noch viel mehr mit.“

Johnson fährt fort: „Er erfüllt Harlan mit einer wunderbaren Komplexität; Harlans letzte Nacht ist eine meiner Lieblingsszenen des Films. Sie deckt so viele verschiedene Tonalitäten ab. Sie beginnt lustig, ist danach angsteinflößend und schließlich traurig, alles binnen weniger Momente. Christopher gelingt es, dass man ungemein mit ihm fühlt in dieser Szene, und das ist einer der Grundpfeiler des Films. Wenn diese Darstellung nicht funktionieren würde, hätten wir keinen Film gehabt.“

Benoit Blanc / Daniel Craig

Daniel Craig in Knives Out
Daniel Craig in Knives Out © Universum FIlm

Daniel Craig kennt man natürlich vor allem als James Bond aus Filmen wie JAMES BOND 007 – CASINO ROYALE („Casino Royale“, 2006), JAMES BOND 007 – EIN QUANTUM TROST („A Quantum of Solace“, 2009), JAMES BOND 007 – SKYFALL („Skyfall“, 2012) und JAMES BOND 007 – SPECTRE („Spectre“, 2015). Hier spielt er einen ganz anderen Typen von Gesetzeshüter, einen ziemlich schrägen weltbekannten Privatdetektiv namens Benoit Blanc. Craig spielt ihn nicht mit seiner bekannten kernigen Intensität, sondern als etwas affektierten, gemächlichen Südstaatenschnüffler, der mit seinem Auftreten dennoch jedes einzelne Mitglied der Thrombey-Familie so aus dem Gleichgewicht bringt, dass er damit die Auflösung des verzwickten Falls vorantreibt.

Rian Johnson merkt an, dass der Schlüssel zu dieser Figur etwas war, was im Grunde alle berühmten Filmdetektive auszeichnet: Er durfte nicht zu glatt sein, sondern musste echte menschliche Fehler haben. „Ob es Poirot, Columbo, Mrs. Marple oder sonst wer ist, was alle Filmdetektive gemein haben, ist die ungewöhnliche Eigenschaft, dass man sie zunächst nicht richtig ernst nimmt, dass man sie unterschätzt. Mit Benoit Blanc habe ich versucht, eine unterhaltsame, unperfekte Figur zu schreiben, die ich selbst ganz wunderbar fand. Und dann war es Daniel Craig, der ihn mit zauberhafter Wärme erfüllte.“

Für Craig, der als erster Schauspieler für KNIVES OUT – MORD IST FAMILIENSACHE, besetzt wurde, war die Herausforderung, eine so untypische Rolle zu spielen, einfach unwiderstehlich. Er begann seine Vorbereitung damit, dass er Blancs undurchdringlichen Tennessee-Akzent nach dem Vorbild des realen Südstaatenhistorikers Shelby Foote zu modellieren begann. Danach beschäftigte er sich mit der Ahnenreihe der Filmdetektive. „Ich bin mit Agatha-Christie-Filmen groß geworden, aber ich liebe auch Sachen wie DAS TODESSPIEL („Deathtrap“, 1972) mit Michael Caine und Christopher Reeve, diese ganz unverkennbaren Kammerspiele, bei denen sich die gesamte Handlung in nur einer Kulisse entfaltet“, sagt er. „Aber Rian hat einen ganz eigenen und unverbrauchten Ansatz, der sich modern anfühlt und jede Menge Spaß bereitet.“

Am Set, als Craig sich schließlich im richtigen Kostüm befand, nahm Benoit Blanc schnell ein Eigenleben an. Craig sagt, dass es sicherlich half, von derart vielen talentierten Kollegen umgeben zu sein. „Jeder einzelne Schauspieler war einfach großartig“, erklärt Craig. „Es war eine einzige Freude. Alle spielten auf höchstem Niveau. Wenn so etwas passiert, entsteht ein sehr gesunder Wettbewerb, wie es bei jedem Dreh sein sollte. Jeder hatte unverkennbar Vergnügen an seiner Rolle, aber wir nahmen es trotzdem auch sehr ernst.“

Diese Mischung war Rian Johnson zu verdanken, findet Craig: „Rian versteht es sehr gut, die Energie beim Dreh zu kontrollieren. Er ist unglaublich gut vorbereitet und weiß als Drehbuchautor natürlich auch ganz genau, was er sich von jeder Figur erwartet. Aber er drängt sich als Regisseur niemals auf. Er verstand genau, dass eine gewisse Verspieltheit der Schlüssel zum Erfolg war. Ich denke, dass man auf der Leinwand sieht, wie sehr er uns mitgerissen hat.“

Lieutenant Elliott / LaKeith Stanfield

LaKeith Stanfield in Knives Out
LaKeith Stanfield in Knives Out © Universum FIlm

Um den Mörder von Harlan Thrombey zu finden, schließt sich Benoit Blanc mit zwei örtlichen Gesetzeshütern zusammen, Lieutenant Elliott – der sofort bereit wäre, den Tod Thrombeys zum Selbstmord zu erklären, wenn ihm nicht „der letzte der Gentlemanschnüffler“ Einhalt gebieten würde – und dessen Partner, Trooper Wagner (Noah Segan).

Elliott ist der geradlinige Gegenpart zu Blanc und dessen ermittlerischen Pirouetten und wird von LaKeith Stanfield gespielt, einem aufstrebenden Jungstar, der in einigen der meistgelobten Filme der letzten beiden Jahre zu sehen gewesen war, darunter Jordan Peeles GET OUT („Get Out“, 2017) und Boots Rileys SORRY TO BOTHER YOU (2018).
Stanfield ist vor allem an mutigen und einfallsreichen Stoffen interessiert: „An KNIVES OUT – MORD IST FAMILIENSACHE machte mich vor allem das großartig umgesetzte Drehbuch an. Es zeigt uns diese wilden Figuren und verschiedenste Möglichkeiten, wie sich das Verbrechen abgespielt haben könnte, und dann führt es einen unentwegt an der Nase herum. Das war eine wunderbare Arbeitsgrundlage. Dazu kommt noch, dass die Dialoge so düster und witzig sind. Jede einzelne Figur gibt Anlass, sich für sie zu interessieren – und jedem Einzelnen muss man unbedingt misstrauen. Ein Großteil des Spaßes, den man aus diesem Film bezieht, besteht darin, dass man seinem eigenen Urteil und moralischem Barometer nicht so recht trauen kann, wenn es erstmal anfängt, richtig kompliziert zu werden.“

Seine eigene Figur, Lieutenant Elliott, beschreibt Stanfield als vollendeten „Profi, der sich immer streng ans Regelwerk hält“ und nicht allzu überzeugt von Blancs unkonventionellen Ermittlungsmethoden ist, aber „einfach sehen will, ob nicht doch ein Kern Wahrheit in seinen Verdächtigungen steckt“.

Als relativer Neuling wollte sich LaKeith Stanfield die Gelegenheit nicht entgehen lassen, an der Seite eines Schauspielers von Craigs Format zu spielen. Er war überrascht von dessen aufrichtiger Wärme und Offenheit am Set. „Ich hätte erwartet, dass Daniel ein supercooler Typ ist. Okay, das ist er schon auch. Aber er kann auch albern und aberwitzig sein“, sagt Stanfield. „Es ist immer aufregend, wenn man miterlebt, dass Schauspieler Entscheidungen treffen, die man nicht erwartet hätte. Ich denke, das Publikum wird ziemlich überrascht sein von dem, was Daniel in diesem Film macht.“

„Es war wirklich cool zuzusehen, wie sich die Dynamik zwischen LaKeith und Daniel entwickelte“, merkt Rian Johnson an, der die Kommunikation, die die beiden Schauspieler im Verlauf des Drehs miteinander entwickelten, sehr bewunderte. „LaKeith kann sehr lustig sein, aber er wirkt dabei immer sehr aufrichtig und bildet einen idealen Gegenpol zu Benoit Blanc.“

„Rian ist es immer gelungen, alle beim Dreh locker sein zu lassen, was wohl daher rührt, dass er selbst ein sehr ausgeglichener Typ ist“, berichtet Stanfield über seinen Regisseur. „Ein Drehort kann ein ziemlich stressiges Umfeld sein, aber Rian findet einen Weg, durch alles hindurchzugleiten wie ein Olympiaschwimmer.“

Trooper Wagner / Noah Segan

Während Blanc und Elliott sich durch Hinweise und Indizien arbeiten, gibt sich ihr Assistent, Trooper Wagner, alle erdenkliche Mühe, immer auf der Höhe des undurchsichtigen Geschehens mit all seinen Haken und Wendungen zu sein. Der unglückselige Polizeibeamte wird von Noah Segan gespielt, der regelmäßig in den Filmen von Rian Johnson auftritt, unter anderem in BRICK („Brick“, 2005), LOOPER („Looper“, 2012) und BROTHERS BLOOM („The Brothers Bloom“, 2008) – selbst in STAR WARS: DIE LETZTEN JEDI („Star Wars: The Last Jedi“, 2017) hatte er einen kleinen Gastauftritt.

„Ich denke, es gibt einen Grund, warum meine Figur die Beförderung zum Detective bislang verpasst hat“, lacht Segan. „Aber da er eine der wenigen Figuren des Films ist, die man bedenkenlos von der Verdächtigenliste streichen kann, wollte ich ihn locker und komisch wirken lassen.“

„Der Zauber der Geschichte besteht darin, dass wir schnell merken, dass wirklich jeder in der Familie einen guten Grund gehabt hätte, sich den Tod von Harlan Thrombey herbeizusehnen – und wirklich jeder hat ein paar Leichen im Keller begraben“, fährt Segan fort. „Das funktioniert deshalb so gut, weil die Besetzung Figuren entstehen lässt, die ungemein detailliert und voller Überraschungen sind.“

Alan Stevens / Frank Oz

Während das Geheimnis (und die gegenseitigen Verdächtigungen) rund um den Tod von Harlan Thrombey immer größer wird, kann die Familie die Ankunft eines ganz bestimmten Mannes kaum erwarten: Familienanwalt Alan Stevens wird den Inhalt des letzten Willen Harlans verlesen. Bei jedem anderen Filmemacher wäre das eine kleine Rolle gewesen. Nicht so bei Rian Johnson. Als Autoritätsfigur des Films besetzte er keinen anderen als Frank Oz, den vielseitig talentierten Schauspieler, Puppenspieler (zu den Figuren, die er mit Leben erfüllte, gehören die legendären Muppets Miss Piggie und Fozzie der Bär sowie das Krümelmonster, Bert und Grover aus der „Sesamstraße“) und Regisseur, zu dessen Arbeiten Filme wie DER KLEINE HORRORLADEN („Little Shop of Horrors“, 1986), ZWEI HINREISSEND VERDORBENE SCHURKEN („Dirty Rotten Scoundrels“, 1989), BOWFINGERS GROSSE NUMMER („Bowfinger“, 1999) und STERBEN FÜR ANFÄNGER („Death at a Funeral“, 2007) gehören. Und jeder STAR WARS-Fan weiß natürlich, dass Oz einer kleinen unbedeutenden Figur namens Yoda seine Stimme geliehen hat.

Tatsächlich war es am Set von STAR WARS: DIE LETZTEN JEDI („Star Wars: The Last Jedi“, 2017), wo Rian Johnson und Oz Freundschaft schlossen. Der Regisseur konnte der Idee einfach nicht widerstehen, den schrägen Oz an der Seite seines Arsenals schräger Figuren zu besetzen. Oz zögerte natürlich keine Sekunde, bei KNIVES OUT – MORD IST FAMILIENSACHE mitzumachen: „Rian rief mich einfach spontan an und fragte mich, ob ich Zeit hätte. Und ich sagte: ,Klar, ich bin dabei‘.“

Die (un)üblichen Verdächtigen

So viele Verdächtige. So wenig Zeit. Dem armen Trooper Wagner brummt regelrecht der Schädel. Um die Untersuchungen in der Mordsache Harlan Thrombey zu unterstützen, sollen die folgenden Notizen einen Einblick in die Hintergründe der Hauptverdächtigen geben. So schwer kann es ja nun nicht sein, aus dieser Gruppe den wahren Mörder herauszupicken.

Linda Drysdale / Jamie Lee Curtis

Jamie Lee Curtis in Knives Out
Jamie Lee Curtis in Knives Out © Universum FIlm

Linda Drysdale, eine geborene Thrombey, ist Harlans älteste Tochter und kommt ganz nach dem Vater. Sie ist eine getriebene Geschäftsfrau, die es aus eigenem Antrieb zu Erfolg gebracht hat – auch das ist ganz der Vater. Es ist auffällig, wie sehr sie sich dagegen sträubt, dass sich Benoit Blanc auf einmal in ihre Familienangelegenheiten einmischt.

In der Rolle Lindas ist Jamie Lee Curtis zu sehen, der Star des ewigen HALLOWEEN-Franchises und auch sonst bekannt aus Klassikern wie DIE GLÜCKSRITTER („Trading Places“, 1983), TRUE LIES („True Lies“, 1994), für den sie einen Golden Globe gewann, FREAKY FRIDAY – EIN VOLL VERRÜCKTER FREITAG („Freaky Friday“, 2003) und natürlich der herausragenden Ensemblekomödie EIN FISCH NAMENS WANDA („A Fish Called Wanda“, 1988). „An KNIVES OUT – MORD IST FAMILIENSACHE gefiel mir ganz einfach, dass sich die Geschichte smart, clever und witzig anfühlte“, erklärt Curtis. „Es ist eine perfekte Familienkomödie über eine dysfunktionale Familie, die sich über mehrere Generationen erstreckt. Ich finde, das ist einer dieser Filme, bei denen es Spaß macht, ihn sich mit seiner eigenen dysfunktionalen Familie anzusehen.“

„Jamie ist eine Naturgewalt“, sagt Johnson über seine Entscheidung, Jamie Lee Curtis ins Ensemble zu holen. „Weil Linda die älteste Tochter ist, waren wir gesegnet damit, dass Jamie ihre Führungseigenschaften selbst sozusagen mitbringt. Gleichzeitig ist sie lustig, warmherzig und zutiefst intelligent – all die Zutaten, die wir für die Figur brauchten. Ich denke, das sieht man auf der Leinwand.“

Curtis‘ grundsätzlicher Ansatz für die Figur war, dass es sich um eine starke Frau handelt, die mit ihrer Trauer und ihrem Pflichtbewusstsein für den Nachlass ihres Vaters ringt. „Mein Eindruck war, dass es 1000 verschiedene Wege gegeben hätte, Linda zu spielen“, findet Curtis. „Man könnte sie definitiv schurkisch und gerissen spielen. Aber Rian und ich waren einer Meinung, dass man sie besser wahrhaftig und emotional nachvollziehbar anlegen sollte. Er wollte, dass man mit diesen Figuren fühlt, dass man sie versteht, auch wenn sie sich unter diesen makabren Umständen auffällig und verrückt verhalten. Linda hat gerade ihren Vater verloren. Natürlich überwiegt da die Trauer. Aber gleichzeitig ist sie die älteste der Geschwister, weshalb sie den Druck verspürt, sich zusammenzureißen und sich als neues Familienoberhaupt in Stellung zu bringen.“

Das Tüpfelchen auf dem i war für Johnson, dass sie in KNIVES OUT – MORD IST FAMILIENSACHE erstmals an der Seite von Don Johnson spielen konnte, der als ihr Vorzeige-Ehemann Richard zu sehen ist. „Ich kenne Don Johnson schon eine Ewigkeit und ich finde, wir geben ein ausgezeichnetes Ehepaar ab“, lacht die Schauspielerin. „Es fiel uns ganz leicht, uns in diese Rolle einzufinden.“

Richard Drysdale / Don Johnson

Don Johnson in Knives Out © Universum FIlm

Richard, Lindas attraktiver Ehemann, ist ihr Stellvertreter in ihrem erfolgreichen Immobiliengeschäft (und spielt klar die zweite Geige in ihrer Ehe) und genießt die Privilegien, die sich mit Reichtum ergeben. Aber so sehr es einst als ideale Entscheidung erschienen sein mag, in den Thrombey-Clan einzuheiraten, muss er mittlerweile erkennen, dass es auch entschiedene Nachteile gibt – unter anderem ist er urplötzlich einer der Hauptverdächtigen am Mord seines Schwiegervaters.

Richard wird von einem weiteren gefeierten Hollywoodveteran gespielt: Don Johnson. Man kennt ihn natürlich als Held der Kultserien „Miami Vice“ und „Nash Bridges“, aber gerade in den letzten Jahren konnte er immer wieder überzeugen mit Rollen in Quentin Tarantinos DJANGO UNCHAINED („Django Unchained“, 2012) oder der letztjährigen Komödie BOOK CLUB – DAS BESTE KOMMT NOCH („Book Club“, 2018) an der Seite von Diane Keaton. Gerade sorgt er für Schlagzeilen mit seinem Auftritt in der neuen HBO-Serie „Watchmen“.

Johnson hatte zwei Gründe, warum er bei KNIVES OUT – MORD IST FAMILIENSACHE mit dabei sein wollte: die Qualität des Darstellerensembles und die Gelegenheit eine Figur zu spielen, wie er sie noch nie zuvor gespielt hat, einen Mann, der ausgehalten wird. „Natürlich fand ich auch das Drehbuch handwerklich blitzsauber und ganz anders als die Whodunits, die ich bisher gesehen habe“, berichtet er. „Mich faszinierte, dass alle Figuren in dieser Geschichte immer ganz nah an der Klippe stehen. Für Schauspieler ist das eine aufregende Angelegenheit.“

Über den Dreh selbst sagt Johnson: „Die Detailfreude bei dieser Produktion war so groß, dass wir alle den Eindruck hatten, wirklich in dieser Geschichte zu leben. Es war einfach ein irrer Spaß, alle diese Schauspieler dabei zu erleben, wie sie ein bisschen überlebensgrößer spielen, als man es sonst von ihnen gewöhnt ist. Rian hat es meisterlich geschafft, uns genau an den richtigen Punkt zu führen und dann dort zu halten.“ Und Rian Johnson meint: „Wenn man an Don Johnson denkt, denkt man unweigerlich an Sonny Crockett und Nash Bridges, also war es für uns eine wunderbare Überraschung zu sehen, wie er diesen doch etwas schmierigen Typen spielte und sichtbar Spaß bei der Sache hatte.“

Ransom Drysdale / Chris Evans

Chris Evans in Knives Out © Universum FIlm

Ransom ist der einzige Sohn von Linda und Richard, ein zielloser, verzogener Rotzjunge, der vom Geld seiner Eltern lebt, das trotzige schwarze Schaf der Familie, dem nichts mehr Freude bereitet, als seiner Familie den Spiegel vorzuhalten und sich in ihrer Heuchelei zu suhlen.

Chris Evans kennt man natürlich vor allem als Captain America aus den AVENGERS-Filmen von Marvel. Hier die Chance zu erhalten, den rotzigen bösen Jungen zu spielen, konnte er sich nicht entgehen lassen. „Es ist eines dieser Drehbücher, die man nicht mehr aus den Händen legen kann – die Art von Film, die ich wirklich liebe und von der ich finde, dass es nicht genug davon gibt“, sagt Evans über das Drehbuch von Rian Johnson. „Ich spiele sonst ja eher großmütige Helden und Anführer, also genoss ich hier die Gelegenheit, einmal einen Typen zu spielen, wie man ihn sonst nicht so sehr mit mir in Verbindung bringt. Es war toll, sich einmal als Schauspieler richtig strecken zu können.“

„Es hat Spaß gemacht, ein bisschen damit zu spielen, wie das Publikum ihn nach seiner Rolle in den Marvel-Filmen sieht“, bemerkt Rian Johnson. „Man sieht, was er als Schauspieler wirklich auf dem Kasten hat und dass er über eine außergewöhnliche Bandbreite verfügt.“

Evans sieht Ransom als Mann, dem es in seinem Leben niemals an irgendetwas gemangelt hat – mit Ausnahme eines moralischen Kompasses vielleicht. „Er ist zynisch, arrogant – und er verfügt über eine der gefährlichsten Qualitäten, die ein Mensch besitzen kann: Er denkt, dass nichts jemals seine Schuld ist, und sieht sich ewig als Opfer. Ich denke, das kommt daher, weil der Druck aufgrund der großen Erwartungen seiner Familie ungemein hoch ist“, beobachtet Evans. „Ransom geht damit um, dass er es darauf anlegt, andere Menschen zu enttäuschen, bevor sie etwas von ihm erwarten können. Als er im Thrombey-Anwesen aufkreuzt, ist es, als würde auf einmal eine große, dunkle Regenwolke auftauchen.“

Natürlich war die Arbeit am Set genau das Gegenteil einer „Regenwolke“, wie Evans bestätigt: „Es war eine dieser wunderbaren Produktionen, wo sich alle miteinander anfreunden und man miteinander abhängt und eine großartige Zeit hat. Keiner zog sich nach seinen Einstellungen in seinen Wohnwagen zurück. Wir waren eine große eingeschworene Gemeinschaft. Das bedeutete dann auch, dass man sich sicher und wohl fühlte, wenn man mit seiner Rolle an Stellen musste, die ansonsten vielleicht etwas unangenehm sein könnten.“

Marta Cabrera / Ana de Armas

Ana de Armas in Knives Out
Ana de Armas in Knives Out © Universum FIlm

Harlan Thrombeys höchst geschätzte Pflegerin Marta, die hart arbeitende Tochter illegaler Einwanderer, stand Harlan wohl näher als sonst irgendwer aus seiner Familie – eine Verbindung, die, wie sie hofft, dafür sorgen wird, dass ihre eigenen Geheimnisse nicht ans Tageslicht kommen.

„Marta hatte immer den Eindruck, sie müsse sehr diskret sein, wer sie wirklich ist und wo sie herkommt“, sagt Ana de Armas über ihre Figur, deren Status als „eine der Familie“ schnell wechselt zum potenziellen Mörder ihres Arbeitgebers. „Die Thrombey-Familie kann auf eine sehr beiläufige Weise rassistisch werden und sie spüren lassen, dass man sie nicht für ebenbürtig hält. Mit Ausnahme von Harlan gibt sie sich keiner Illusion hin, dass sie eine hohe Meinung von ihr haben könnten. Aber ich liebe es, dass nichts, was Marta in diesem Film macht, gespeist ist von Hass oder Rachegedanken. Sie will einfach nur überleben und so gut wie möglich ihren Weg aus dieser verrückten Situation finden.“

De Armas stammt selbst aus Kuba, wo sie auch aufwuchs. Nachdem sie im spanischen Fernsehen auf sich aufmerksam machte, zog sie 2014 nach Hollywood, wo sie drei Jahre später ihren Durchbruch feierte als Android Joi aus den Träumen von Ryan Gosling in BLADE RUNNER 2049 („Blade Runner 2049“, 2017). In Kürze wird man den aufstrebenden Star erneut an der Seite von Daniel Craig sehen können, in KEINE ZEIT ZU STERBEN („No Time to Die“, 2020), dem 25. Bond-Film. Außerdem spielt sie Marilyn Monroe in dem kommenden Netflix-Biopic BLONDE (2020), basierend auf dem Roman von Joyce Carol Oates. Und sie ist mit Ben Affleck in Adrian Lynes Thriller DEEP WATER (2020) zu sehen.

Das Highlight in ihrer ersten großen Hollywoodrolle war für de Armas, eng mit Christopher Plummer arbeiten zu können. „Christopher ist eine wahre Legende“, sagt sie. „Gemeinsam hatten wir eine der schwierigsten Szenen des Films, eine Szene voller wichtiger Details und bedeutsamer Dialoge, die entscheidend für die Lösung des Mordrätsels sind. Außerdem ist sie ungeheuer dramatisch. Ich war also ziemlich nervös und emotional aufgeladen, als es zum Dreh dieser Szene kam. Aber als dann die Kamera lief, war es unglaublich. Christopher war so anwesend und gab alles, dass es eine wunderschöne Erfahrung war.“

„Ana musste sich gegen ein paar ziemlich große Namen behaupten – und gleichzeitig musste sie eine Rolle spielen, die viele verschiedene Ebenen besitzt“, erinnert sich Rian Johnson. „Man fühlt mit Marta, aber gleichzeitig denkt man auch, dass sie dennoch die Mörderin sein könnte – dass das funktioniert, ist Anas Darstellung zu verdanken, sie ist eine unglaubliche Schauspielerin. Ich habe den Sternen jeden Tag gedankt, dass ich sie an meiner Seite hatte.“ Und Produzent Ram Bergman merkt an: „Ana ist die Entdeckung des Films. Ich denke, dass sie das Publikum umhauen wird.“

Joni Thrombey / Toni Collette

Toni Collette in Knives Out
Toni Collette in Knives Out © Universum FIlm

Joni Thrombey ist die Witwe von Harlans verstorbenem Sohn und lebt in Kalifornien, wo sie darum kämpft, ihr New-Age-Lifestyle-Geschäft Flam am Laufen zu halten. Weil es finanziell nicht zum Besten steht, haben sich Joni und ihre (unwissende) Tochter Meg (Katherine Langford) vielleicht ein bisschen zu sehr daran gewöhnt, sich von Daddy Harlan aushalten zu lassen. Ja, man kann von der Reinheit des Chakras dieser Frau halten, was man will, aber das ändert nichts daran, dass sie auf der Liste der Verdächtigen ganz weit oben steht.

Joni wird von einer der vielseitigsten Schauspielerinnen unserer Zeit gespielt, Toni Collette. Gegenwärtig sieht man sie in der Netflix-Serie „Unbelievable“, aber natürlich kennt man sie auch aus so unterschiedlichen Filmen wie MURIELS HOCHZEIT („Muriel’s Wedding“, 1994), THE SIXTH SENSE („The Sixth Sense“, 1999), LITTLE MISS SUNSHINE („Little Miss Sunshine“, 2006) und HEREDITARY – DAS VERMÄCHTNIS („Hereditary“, 2018) sowie der Serie „United States of Tara“.

Dass es für Collette nicht die schwierigste Aufgabe der Welt war, sich mit den New-Age-Vibes von Joni anzufreunden, sollte keinen überraschen. „Nachdem ich schon einige Jahre in Los Angeles lebe, gab es für mich genug Anschauungsmaterial für die Rolle“, lacht die gebürtige Australierin. „Aber ich denke, dass Joni wirklich aufrichtig an ihr Geschäft glaubt, auch wenn es sich dabei nur um Augenwischerei handelt. Ihr ist es tatsächlich ein Anliegen, Gutes zu tun und eine positive Ausstrahlung und positive Energie zu haben. Aber so sehr sie auch selbst daran glauben mag, als Harlan den Geldhahn zudreht, bricht ihre Welt in sich zusammen.

Teil des Ensembles von KNIVES OUT – MORD IST FAMILIENSACHE zu sein, gab Collette einen Riesenkick. „Wir waren eine so diverse Gruppe mit Schauspielern aus so vielen Generationen – es war faszinierend“, findet Collette. „Jeder einzelne hatte unendlich viel Spaß mit seiner Figur. Das war nur deshalb möglich, weil Rian so vertrauensvoll und Improvisation jederzeit aufgeschlossen war. Er erlaubte es, dass sich die Dynamik ganz homogen entwickelte und wir uns alle im selben Groove befanden. Ich fand es aufregend, einen Regisseur zu haben, der so spezifisch war, aber auch immer die Zügel so locker hielt, dass wir uns frei entfalten konnten.“

Rian Johnson ist nicht minder begeistert von der Schauspielerin: „So oft ich mir die Aufnahmen auch ansah, fielen mir an Tonis Spiel doch jedes Mal wieder neue kleine Dinge auf, die ich davor nicht wahrgenommen hatte“, gesteht er. „Und so spielt sie immer. Aber mitzuerleben, wie sehr sie sich den komischen Aspekten der Geschichte auslieferte und diesen Hippy-Dippy-Lifestyle-Guru mit einer düsteren Kante spielte, machte mich sprachlos.“

Walt Thrombey / Michael Shannon

Michael Shannon in Knives Out © Universum FIlm

Harlans jüngster Sohn Walt leidet an einem bisweilen kaum merklichen Minderwertigkeitskomplex. Er hatte gehofft, seinem Vater (und der Welt im Allgemeinen) beweisen zu können, dass er in der Lage ist, den Verlag der Familie erfolgreich zu führen. Aber als seine Pläne einer ambitionierten Expansion von Harlans Weigerung, seine Einwilligung zu geben, abgeschossen werden, könnte ihn das vielleicht zu einem Mord getrieben haben…

„Ich wollte immer schon mit Michael arbeiten“, sagt Rian Johnson über den zweifach oscarnominierten Michael Shannon, der unlängst erst überwältigte in Guillermo Del Toros Oscargewinner SHAPE OF WATER: DAS FLÜSTERN DES WASSERS („The Shape of Water“, 2017). „Immer wenn ich ihn sehe, egal in welchem Film, zieht er meinen Blick auf sich wie ein Magnet. Es ist unmöglich, ihm nicht zuzusehen. Natürlich spielt er meistens sehr stark, also war die Leichtigkeit seiner Rolle in KNIVES OUT – MORD IST FAMILIENSACHE eine echte Herausforderung. Ich konnte es nicht erwarten zu sehen, was er mit einer Figur wie Walt anstellen würde, dem jüngsten Bruder in der Familie, der wirklich nicht besonders stark ist.“

Johnson war nicht überrascht, dass Shannon auch diese Aufgabe scheinbar mühelos meisterte und seiner Figur Ebenen verlieh, die er beim Schreiben des Drehbuchs selbst nicht erahnt hätte. „Michael stürzte sich in die Sache und war unglaublich lustig“, erinnert sich der Regisseur. „Ich hätte nicht erwartet, dass er so aberkomisch sein würde – ich schätze mich wirklich glücklich, dass ich mit ihm arbeiten konnte. Es war inspirierend, Michael dabei zu zuzusehen, wie er seine Auftritte in vollen Zügen genoss.“

Donna Thrombey / Riki Lindhome

Könnte einen der bloße Umstand, mit Walt Thrombey verheiratet zu sein, zu einem Mord treiben? Diese Frage beantwortet am besten der aufstrebende Jungstar Riki Lindhome, die man kennt aus „Garfunkel and Oates“, „Gilmore Girls“, „The Big Bang Theory“ und „The United States of Tara“. Sie ist als Walts verklemmte Ehefrau Donna zu sehen.

„Nun, Donna ist jemand, der so aussieht, als könne sie nur mit Mühe den Anschein wahren, als wäre sie in jedem Moment bereit zu explodieren“, sagt Lindhome. „Donna dachte, dass ihr Leben perfekt sein würde, als sie Walt Thrombey geheiratet hat. Jetzt wird ihr bewusst, dass diese Perfektion eine Chimäre ist, und dennoch hält sie sich an dieser Aussicht immer noch so gut fest, wie sie kann.“

Für Lindhome war die Aussicht, zu einem derart hochkarätigen Ensemble zu stoßen, absolut unwiderstehlich. „Irgendwann einmal ließ ich meinen Blick über den Drehort schweifen, und da standen Jamie Lee Curtis, Toni Collette, Michael Shannon und Don Johnson. Ich musste wirklich meine Augen reiben, um mich davon zu überzeugen, dass ich nicht träume“, erzählt sie. „Besonders die Arbeit mit Michael als Walt habe ich geliebt. Er ist nicht nur ein unglaublicher Schauspieler, sondern war auch immer großzügig und eine echte Inspiration, wenn wir improvisierten.“

Jacob Thrombey / Jaeden Martell

Jacob ist der rebellische Sohn von Walt und Donna, ein Ausreißer im Clan der Thrombeys – ein Rotzjunge aus einer Eliteschule, ein Alt-Right-Internet-Troll und das jüngste Mitglied der

Jaeden Martell in Knives Out
Jaeden Martell in Knives Out © Universum FIlm

Familie. Aber was genau stellt dieser Teenager an, wenn er nicht gerade online ist? Jaeden Martell will es jedenfalls nicht verraten.

„Jacob ist ganz anders als alle anderen Figuren, die ich bisher gespielt habe, es gefiel mir also, mich aus meiner Komfortzone bewegen zu können“, berichtet Martell, den man gerade als Anführer der Verliererbande in ES („It“, 2017) und dessen Fortsetzung ES: KAPITEL 2 („It: Chapter 2“, 2019) sehen konnte. Martell wuchs in seiner Geburtsstadt Philadelphia auf und fiel erstmals 2014 an der Seite von Bill Murray in ST. VINCENT – MEIN HIMMLISCHER NACHBAR („St. Vincent“, 2014) auf. In einem seiner ersten Filme, PLAYING IT COOL (2014), war er als junge Ausgabe von Chris Evans zu sehen, mit dem er auch in der kommenden Apple-Produktion „Defending Jacob“ vor der Kamera steht. In KNIVES OUT – MORD IST FAMILIENSACHE spielt Martell außerdem zum zweiten Mal den Sohn von Michael Shannon, mit dem er bereits in MIDNIGHT SPECIAL („Midnight Special“, 2016) zu sehen gewesen war.

„Michael kennt man eigentlich als düsteren, etwas bedrohlichen Typen, deshalb war ich angetan, ihn diesmal so aufgeschlossen und witzig zu erleben“, sagt Martell. Die größte Freude machte es ihm, von dem großartigen Ensemble eine Meisterklasse in Sachen Schauspielerei zu erhalten.

„Es war absolut irre – die Chemie zwischen den Figuren ist wirklich komplex und fein ausgearbeitet“, berichtet der junge Schauspieler über den Cast. Und was hält er von den Thrombeys? „Am liebsten würden sie sich gegenseitig unentwegt an die Gurgel gehen.“

Meg Thrombey / Katherine Langford

Katherine Langford in Knives Out
Katherine Langford in Knives Out © Universum FIlm

Die einzige Tochter von der von Toni Collette gespielten Joni ist Meg, eine politisch fortschrittliche ewige Collegestudentin, die sich von ihrer Mutter skandalisiert fühlt und sich für sie schämt. In dieser Rolle wurde Katherine Langford besetzt, die eine Golden-Globe®-Nominierung erhielt für ihre Darstellung als Hannah Baker in der Netflix-Serie „13 Reasons Why“.

Für Langford steht Meg für eine neue Generation von Thrombeys, die stärker geerdet ist und mehr wahrnimmt, was in der Welt um sie herum vorgeht. „Mich faszinierte, dass Meg versucht, das Bindeglied zu sein zwischen der Thrombey-Familie und Marta“, sagt Langford. „Als Mittzwanzigerin hat Meg eine andere Perspektive als die anderen Familienmitglieder, ich denke, dass sie die Figur ist, die mit am besten nachvollziehbar für ein junges Publikum ist.“

Als Australierin sah Langford die Gelegenheit, mit Toni Collette vor der Kamera stehen zu können, als das größte Geschenk bei den Dreharbeiten an. „Obwohl ich aus Australien stamme, hatte ich in meiner Heimat noch nie die Gelegenheit, mit Toni zu arbeiten“, erzählt sie. „Das war also einfach wunderbar. Wenn man dann noch die Gelegenheit hat, mit Daniel Craig, Michael Shannon, Jamie Lee Curtis, Don Johnson und und und zu arbeiten, dann ist das die beste Möglichkeit zu lernen, die man sich vorstellen kann.“

Großmama Wanette Thrombey / K Callan

Last but not least im Thrombey-Clan ist das älteste Mitglied der Familie, die liebe alte Oma Thrombey. Sie ist in der Tat so alt, dass niemand genau ihr Alter bestimmen kann. Oma ist eine Frau weniger Worte. Aber könnte sie vielleicht Zeugin des Verbrechens gewesen sein? Die Rolle wurde von der Schriftstellerin und Schauspielerin K Callan übernommen, die man aus Filmen wie MORD IM ZWIEBELFELD („The Onion Field“, 1979), EIN MANN FÜR GEWISSE STUNDEN („American Gigolo“, 1980) oder JAHRESZEITEN EINER EHE („A Change of Seasons“, 1980) oder als Mutter von Clark Kent aus der Neunzigerjahre-Serie „Lois & Clark: The New Adventures of Superman“ kennt.

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