Professor Marston & The Wonder Women – Filmkritik: Die Hintergrundgeschichte der Comic-Heldin

Professor Marston & The Wonder Women: Elizabeth Marston (Rebecca Hall), Dr. William Marston (Luke Evans), Charles Guyette (JJ Feild) und Olive Byrne (Bella Heathcote)©
Professor Marston & The Wonder Women: Elizabeth Marston (Rebecca Hall), Dr. William Marston (Luke Evans), Charles Guyette (JJ Feild) und Olive Byrne (Bella Heathcote)© 2017 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Die Kritik:

© 2017 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Wonder Woman ist nicht nur eine der ältesten Superhelden, sondern sie war auch die erste weibliche Heldin des DC-Comic-Verlags. Erschaffen von William Moulton Marston und dessen Frau Elizabeth Hollowoy Marston hatte sie im Jahr 1941 ihren ersten Auftritt im “All Stars Comics”. Wonder Womans Geschichte ist den Comic-Fans bestens bekannt. Aber kaum jemand kennt die Entstehungsgeschichte der Figur. Regisseurin Angela Robinson, die auch das Drehbuch schrieb, widmet sich mit “Professor Marston & The Wonder Woman” der wahren Geschichte des Psychologen Dr. William Marston, der in Harvard lehrte, den modernen Lügendetektortest entwickelte und 1941 die Figur Wonder Woman erschuf.

Professor Marston & The Wonder Women: Elizabeth Marston (Rebecca Hall) und Dr. William Marston (Luke Evans) © 2017 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

In den 1930er Jahren widmen sich Professor William M. Marston (Luke Evans) und seine Frau Elizabeth (Rebecca Hall) an der Harvard University dem Studium über die menschlichen Verhaltensweisen und Gefühle. Gemeinsam entwickeln sie den modernen Lügendetektor und die sogenannte DISC-Theorie, die sie im Selbstversuch testen. Während ihrer Vorlesung werden sie beide auf die Studentin Olive (Bella Heathcote) aufmerksam, die sich als Assistentin bei ihnen bewirbt. Während ihrer engen Zusammenarbeit verlieben sich William und Elizabeth in Olive, die ihre Gefühle erwidert. Zu dritt sprengen sie die bestehenden Ideale und Konventionen des traditionellen Zusammenlebens und stoßen mit ihrer Dreiecksbeziehung auf ausufernde Intoleranz. Seine Erfahrungen aus dem Zusammenleben mit Elizabeth und Olive verarbeitet Professor Marston in Zeichnungen über Wonder Woman, einer starke Heldin und Vorbildfigur für Mädchen und junge Frauen, die Jahre später als Comic veröffentlicht werden.

Professor Marston & The Wonder Women: Elizabeth Marston (Rebecca Hall) und Olive Byrne (Bella Heathcote) verlieben sich ineinander © 2017 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Luke Evans, Rebecca Hall und Bella Heathcote verkörpern mit Feingefühl, Kraft und Authentizität die drei Hauptfiguren des Films, die in Liebe vereint und von den Konfessionen gelenkt sind. Während sich das Ehepaar Marston seiner Liebe zu jeweils zwei Personen im klaren ist und diese frei auslebt, versucht Olive zunächst ein Leben mit einen gutsituierten Verlobten aufrecht zu erhalten. Doch zusehends bröckelt die Fassade und gewährt dem Zuschauer so Einblicke in das Seelenheil der Figuren. Dadurch ist der Film mehr Biopic mit intimen Momenten als Fantasy, was der Filmtitel zunächst vermuten lässt.

Professor Marston & The Wonder Women: Olive Byrne (Bella Heathcote) © 2017 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Die prüde Gesellschaft der 1930er Jahre wird durch den Humor der Hauptfiguren untermalt, ohne den Ernst der Situation aus dem Auge zu verlieren. Wie eine Art Puzzle fügt Robinson der Geschichte nach und nach Elemente hinzu, die sich zusammenfügen und allmählich das Bildnis von Wonder Woman entstehen lässt. Evans, Hall und Heathcote begegnen sich auf Augenhöhe und glänzen mit ihren schauspielerischen Fähigkeiten. Die herrschende Welt der Männer wird gekonnt durchbrochen und mit starken Frauen bestückt, die zu großen Taten bereit sind.

 

Filmwertung
  • 7/10
    Film - 7,5/10
7/10

Kurzfassung

„Professor Marston & The Wonder Woman“ ist ein kleines, aber sehr feines Biopic über den Erfinder von Wonder Woman, der sich den moralischen Ansichten der 1930er Jahren widmet und diese auf kontroverse Weise mit freizügigen Sexismus durchbricht.

Fazit:

„Professor Marston & The Wonder Women“ zeigt auf zauberhafte Art und Weise, wie das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen den Grundstein für eine Geschichte liefern kann, die sich weltweit großer Beliebtheit erfreut.


von Sandy Kolbuch

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