Paddington 2 – Filmkritik: Amüsanter Filmspaß für die ganze Familie

Paddington 2: Auf der Flucht vor der Polizei müssen kreative Verstecke her - Mülleimer zum Beispiel, die dann Beine bekommen: Paddingtons Beine. © Studiocanal

Die Kritik:

Paddington 2 - Teaser Plakat
Paddington 2 – Plakat © Studiocanal

2014 sorgte Bär Paddington im gleichnamigen Film für ordentlich Trubel, als er vom fernen Panama nach London reiste und bei Familie Brown ein neues Zuhause fand. Drei Jahre mussten die Fans warten, bis der animierte Bär in „Paddington 2“ nun ein neues Abenteuer auf der Leinwand erleben darf.

Im Fortsetzunsgfilm hat sich Paddington gut in der Nachbarschaft eingelebt und ist sehr beliebt. Für jeden hat er ein offenes Ohr und steht hilfsbereit zur Seite, wenn er benötigt wird. Fast macht es den Anschein, als wenn die Nachbarschaft durch seine Anwesenheit glücklicher und zufriedener geworden ist. Paddington wünschte, Tante Lucy könnte ihn sehen sein London mit eigenen Augen sehen. Da die 99jährige Bärendame zu alt zum reisen scheint, möchte ihr Paddington zum 100. Geburtstag etwas ganz besonderes schenken. Bei Mr. Gruber (Jim Braodbent) im Antiquitätenladen wird Paddington fündig. Er hält ein Pop-Up-Buch in seinen Tatzen, das London in all seinen Facetten zeigt. Doch leider ist das Buch für den Bären unerschwinglich. Kurzerhand macht er sich daher auf die Suche nach einem Job, um das benötigte Geld zu verdienen. Dies ist jedoch gar nicht so einfach. Und so findet sich Paddington schnell im Chaos wieder. Denn weder Haareschneiden noch das fachgerechte Putzen von Fenstern will ihn gelingen.

Paddington 2: Phoenix Buchanan (Hugh Grant) ist ein Meister der Tarnung © Studiocanal

Als das Buch obendrein auch noch gestohlen und Paddington als Verdächtiger verhaftet wird, findet er sich mit ganz unliebsamen Genossen im Gefängnis wieder. Familie Brown eilt ihm zur Hilfe und wird dabei auf einen Meister der Verkleidung (Hugh Grant) aufmerksam, der seine ganz eigenen Pläne schmiedet.

Vor und hinter der Kamera vereint sich für „Paddington 2“ das Erfolgsteam des ersten Films. Neben Hugh Bonneville („Downton Abbey“), Sally Hawkins („Shape of Water“), Madeleine Harris und Samuel Joslin als Familie Brown, sind auch Jim Broadbent als Antiquitätenhändler und Julie Walters („Harry Potter“) als Mrs. Bird erneut mit von der Partie. Hugh Grant („Notting Hill“) übernimmt den Part des wandlungsreichen Meisterdiebs, dem einige sehr amüsante Szenen zu teil werden. Der Fokus liegt jedoch wieder auf dem animierten Bären, dem Schauspieler Elyas M´Barek („Fack Ju Göthe“) in der deutschen Fassung seine Stimme leiht. Obwohl Paddington bereits einige Zeit bei den Browns in London lebt, sind ihm noch immer viele Gepflogenheiten der Menschen fremd. Und so verstrickt er sich in alltäglichen Situationen, die für ihn noch völlig unbekannt sind. Natürlich spielt auch die heißgeliebte Orangenmarmelade wieder eine wichtige Rolle.

Paddington 2: Paddington mit seinen Knastbrüdern, u.a. Küchenchef ‚Knuckles‘ McGinty (Brendan Gleeson, mittig)© Studiocanal

Erst im Januar diesen Jahre erschien das Buch „Paddington´s Finest Hour“ von Autor Michael Bond, der im Juni im Alter von 91 Jahren verstarb. So liebevoll seine Bücher waren und bis heute sind, so liebevoll und detailverliebt ist auch der neue Kinofilm. Der britische Charme wird von den Schauspielern getragen, spiegelt sich aber auch in jedem Detail der Einrichtungen und Straßenzüge wieder. Regisseur und Co-Autor Paul King, der schon den ersten Film auf die Leinwand zauberte, haucht erneut der Geschichte Leben ein. Den altbekannten Elemente verleiht er neuem Wind, anstatt sie lediglich zu wiederholen.

Zwischen Zynismus und warmherzigen Momenten findet sich ein unglaublicher Humor, der durch die Naivität des freundlichen Bären getragen wird. Zudem liefert der Film aber auch rasante Momente, einer Verfolgungsjagd per Luft und Zug. Zwischenzeitlich trifft Paddington auf neue Menschen, die er nach anfänglicher Ablehnung für sich gewinnen kann. Letztendlich findet der Bär nicht nur neue Freunde, sondern auch Verbündete in seinem Kampf gegen die Ungerechtigkeit und die zwischenzeitliche Einsamkeit.

Paddington 2: Familie Brown geht den geheimnisvollen Dingen, die in der ganzen Stadt geschehen, auf den Grund (v.l.n.r. Hugh Bonneville, Samuel Joslin, Sally Hawkins, Julie Walters, Madeleine Harris) © Studiocanal

Im Vergleich zum ersten Film fällt die Fortsetzung weniger düster aus, was an Hugh Grant liegt, der sich zwar ein schaurig-extrovertierter Gegner präsentiert, dem Bär jedoch nicht persönlich ans Fell möchte. Dadurch gewinnt der Film an Herz und eignet sich auch für die kleineren Zuschauer, die keine finsteren Banditen befürchten müssen. Aber auch die Erwachsenen und Fans der Bücher werden diesen Film lieben und den Kauf eines Tickets auf keinem Fall bereuen.

 

8/10

Kurzfassung

„Paddington 2“ ist ein sehr warmherziger Familienfilm über Liebe, Vertrauen und Zusammenhalt, der kurz vor Beginn der Weihnachtszeit für nachdenkliche und sehr unterhaltsame Momente sorgt.

Fazit:

„Paddington 2“ ist ein hinreißender Film für die ganze Familie, der mit Feingefühl, Humor und Herz eine wundervolle Geschichte über Zusammenhalt und Vertrauen erzählt und die Welt vor dem Kino einfach mal vergessen lässt.


von Sandy Kolbuch

Mehr zum Film:
Trailer: Filminfo:

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