Die glorreichen Sieben – Filmkritik: Remake mit namenhaftem Cast

Sam Chisolm (Denzel Washington) führt die Sieben an
Sam Chisolm (Denzel Washington) führt die Sieben an © Sony

Die Kritik:

„Die glorreichen Sieben“ schießen sich ab dem 22. September wieder durch die deutschen Kinos. Im Remake des Western von 1960 müssen sieben bunt zusammengewürfelte Helden eine Stadt vor einer Gangsterbande beschützen.

Die glorreichen Sieben: Jack Horne (Vincent D'Onofrio), Red Harvest (Martin Sensmeier), Vasquez (Manuel Garcia-Rulfo), Goodnight Robicheaux (Ethan Hawke), Sam Chisolm (Denzel Washington), Josh Farraday (Chris Pratt) und Billy Rocks (Byung-hun Lee)
Die glorreichen Sieben: Jack Horne (Vincent D’Onofrio), Red Harvest (Martin Sensmeier), Vasquez (Manuel Garcia-Rulfo), Goodnight Robicheaux (Ethan Hawke), Sam Chisolm (Denzel Washington), Josh Farraday (Chris Pratt) und Billy Rocks (Byung-hun Lee) @ Sony

Das Städtchen Rose Creek wird von mehreren Banditen um den Anführer Bartholomew Bogue (Peter Sarsgaard) heimgesucht. Dieser geht buchstäblich über Leichen, um das Land der Farmer einzunehmen und nach Gold zu schürfen. Emma (Haley Bennett) verliert dabei zum Beispiel ihren Liebsten. Völlig verzweifelt wendet sie sich an den vorbeikommenden Kopfgeldjäger Sam Chisolm (Denzel Washington), der gerade eindrucksvoll sein Handwerk beweisen konnte, indem er einen gesuchten Verbrecher erledigte. Nach einiger Überzeugungsarbeit kann Emma ihn dazu bewegen, sich dem Problem anzunehmen. Da ein talentierter Mann alleine aber keine ganze Armee ausschalten kann, rekrutieren sie noch den Spieler Josh Farraday (Chris Pratt), Scharfschütze Goodnight Robicheaux (Ethan Hawke), den bulligen Fährtenleser Jack Horne (Vincent D’Onofrio), Assassine Billy Rocks (Byung-Hun Lee), den gesetzlosen Vasquez (Manuel Garcia-Rulfo) und Indianer Red Harvest (Martin Sensmeier). Während der ersten Kampfszenen gegen die verbliebenen Gangster in der Stadt werden die glorreichen Sieben noch vor keine großen Herausforderungen gestellt. Doch Bartholomew Bogue wird sich das nicht gefallen lassen und mit einem riesigen Heer die Stadt angreifen.

Kopfgeldjäger Sam Chisolm (Denzel Washington) und der Spieler Josh Farraday (Chris Pratt) sind zwei der sieben Glorreichen
Kopfgeldjäger Sam Chisolm (Denzel Washington) und Spieler Josh Farraday (Chris Pratt) sind zwei der sieben Glorreichen © Sony

Der Kinofilm ist die Neuauflage des gleichnamigen Western aus dem Jahre 1960. Der eigentliche Ursprung der Story liegt noch ein paar Jahre weiter zurück, nämlich beim japanischen Streifen „Die sieben Samurai“ von 1954. Die moderne Verfilmung anno 2016 läuft stolze 132 Minuten. Die gut zwei Stunden haben allerdings kaum Längen und vergehen sehr schnell wie es sich für einen Actionfilm gehört. Die Story bleibt dementsprechend dürftig, in denen sich nicht einmal die Charaktere entwickeln dürfen. Jeder der Sieben wäre mit wenigen Adjektiven zu beschreiben, die einem nach den ersten Auftritten sofort in den Sinn kommen und auch der Bösewicht Peter Sarsgaard bleibt leider etwas blass. Die Rekrutierung der Helden geht ebenfalls fix über die Bühne. Ob zufällig oder bewusst ausgesucht, machen die meisten aus einer Laune heraus und ohne echte Motivation gerne beim Abenteuer mit. Schauspielerisch darf man so – trotz dem tollen Cast aus Oscar-Preisträger Denzel Washington (Training Day), Chris Pratt (Guardians of the Galaxy), Ethan Hawke (Boyhood) und Peter Sarsgaard (Orphan – Das Waisenkind) – nicht zu viel erwarten. Selbiges gilt für das Niveau, das sich eher auf Tarantino-Ebene befindet. Allgemein erinnert recht viel an die jüngeren Filme des Ausnahmeregisseurs wie etwa die coolen Helden und der ebenbürtige Bösewicht, die – verkörpert durch bekannte Schauspieler – in einem harten aber trotzdem fröhlichen Wildwestfilm eine lange Spiellaufzeit unterhalten.

Eine der vielen Schießerein im Westernfilm
Eine der vielen Schießerein im Westernfilm © Sony

Und Spaß kann man mit den glorreichen Sieben allemal haben. Der Humor ist stimmig und keineswegs aufdringlich, während die Kampfszenen gut inszeniert wurden. Vor allem der lange Endkampf um die Stadt ist vielseitig und hat einiges zu bieten. Die FSK 16 sind durch zahlreiche Morde und Aufnahmen der Toten gerechtfertigt, das Ganze hält sich aber dennoch im Rahmen und Zeit für literweise Blut bleibt im hektischen Gefecht auch kaum. Bei einem Budget von rund 100 Millionen Dollar stimmt erwartungsgemäß auch der Look des Western, in dem eine gewisse Liebe zum Genre erkennbar ist. Den Film drehte Regisseur Antoine Fuqua (Training Day) zusammen mit alten Bekannten (Denzel Washington und Ethan Hawke). Für den weiteren Cast vorgesehen waren angeblich noch Christian Bale und Tom Cruise, die aber letztendlich kein Teil der glorreichen Sieben wurden.

Filmwertung
7/10

Kurzfassung

Kurzweilige Neuverfilmung des Wildwestfilms von 1960, die zwar Humor und Action gut aufeinander abstimmt, doch Emotionen und Bindungen zu den arg einseitigen Charakteren vermissen lässt.

Fazit:

„Die glorreichen Sieben“ sind für Fans des Western- bzw. Actiongenres geeignet, die sich 132 Minuten gut berieseln lassen wollen.


von Nicolas Wenger

Mehr zum Film:
Trailer: Filminfo:

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