Avengers: Infinity War: Filmkritik zum gigantischen Marvel-Blockbuster

Avengers Infinity War - Thanos (gesprochen von Josh Brolin) zeigt seine ganze Kraft
Avengers Infinity War - Bösewicht Thanos (gesprochen von Josh Brolin) demonstriert seine ganze Kraft © Marvel Studios 2018

Die Kritik:

Avengers Infinity War Filmplakat
Avengers Infinity War: Filmplakat © Marvel Studios 2018

Mit „Avengers: Infinity War“ startet am 26.04.2018 der heißersehnte Marvel-Blockbuster, der die bis jetzt größte Anzahl an Helden im MCU ausfährt. Das offenbart eine gigantische Riege an namenhaften Schauspielern, denn Iron-Man, Thor, die Guardian of the Galaxy und Co. werden u.a. durch Robert Downey Jr., Tom Holland, Chris Evans, Scarlett Johansson, Chris Hemsworth, Tom Hiddleston, Mark Ruffalo, Benedict Cumberbatch, Chadwick Boseman und Chris Pratt verkörpert. Einen Überraschungsstar gibt es außerdem noch. Allein schon dieses Star-Ensemble lässt aufhorchen, falls man nicht sowieso schon Fan und ordentlich angeheizt ist.

Wir bleiben spoilerfrei

Selten gab es so viele Erwartungen, Vermutungen und Hoffnungen an einen Film wie an diesem Abenteuer. Die Regisseur-Brüder Joe und Anthony Russo hielten ziemlich dicht und so gab es nur spärliche Infos. Auch die Stars halten weitgehend dicht, wie das amüsante Video zeigt:

Spoilerfrei halten auch wir uns und schildern nur das Grundgerüst – hauptsächlich zur vorgelagerten Story: Thanos (voll animiert und gesprochen von Josh Brolin) ist diesmal der Superschurke im Universum. Als Vater von Guardian of the Galaxy-Mitglied Gamora (Zoe Saldana) bekamen wir das lila Monster bereits kurz zu Gesicht. Nun will Thanos mithilfe der mächtigen Infinity-Steine die Macht endgültig an sich reißen und jede Menge Leben auslöschen. So macht er sich auf die Suche und scheut vor keiner Tat zurück.

Wo sind die Infinity Steine?

Avengers Infinity War - Vision (Paul Bettany) versteckt sich
Vision (Paul Bettany) trägt einen Stein und versteckt sich © Marvel Studios 2018

Fünf der sechs leuchtenden Juwelen wurden in verschiedenen Marvel-Produktionen bereits gefunden und verwendet: Der blaue Raumstein im sogenannten Tesserakt wurde zuletzt wieder von Loki (Tom Hiddleston) an sich genommen. Den roten Realitätsstein bekam der Collector (Benicio Del Toro) in die Hände. Der gelbe Gedankenstein prangt auf Visions (Paul Bettany) Stirn, dessen künstliche Intelligenz und Fähigkeiten darauf beruhen. Den lila Powerstein verwahrt die Militärbasis des Nova Corps. Und der grüne Zeitstein ist im Amulett des Auges von Agamotto verborgen. Dieses hängt um Dr. Stranges (Benedict Cumberbatch) Hals. All diese Menschen sind nun natürlich in tödlicher Gefahr, denn Thanos oder seine fast gleichwertig starken Verbündeten machen Jagd auf sie. Dies verspricht viele aufregende Begegnungen. Noch unentdeckt ist der orangene Seelenstein, Theorien zu dessen Fundort gab es in der Fan-Gemeinde reichlich.

Leider muss gesagt werden, dass diese Waffen (denn nichts anderes sind die Steine ja) nicht sonderlich gut eingesetzt werden. Das ist vor allem der Fall, als sie im Besitz von Loki, Doctor Strange oder Vision sind. Die einzelnen Fähigkeiten der Steine werden hier zu selten ausgespielt. So erscheint auch die Reihenfolge von Thanos‘ Steineroberung willkürlich.

Die Kampfszenen in Avengers: Infinity War

Avengers Infinity War - Peter Quill alias Star-Lord (Chris Pratt) im Kampfgeschehen
Peter Quill alias Star-Lord (Chris Pratt) im Kampfgeschehen © Marvel Studios 2018

Gleich die prompte Eröffnungsszene zeigt, wo es lang geht und könnte in vielen anderen Filmen bereits das dramatische Ende eines Kampfes bedeuten. Derartiges liefert „Avengers: Infinity War“ beinahe wie am laufenden Band. Wer also für solche Kämpfe etwas übrig hat, dürfte mindestens von der Hälfte des Films angetan sein. Allzu viel Neuartiges bieten sie jedoch nicht und ein paar Standard-Problemchen bleiben. So bekommen die Helden, die am meisten einstecken können, natürlich auch am meisten ab. Andere wären z.B. schon Matsch, wenn sie dasselbe ertragen müssten wie z.B. Iron Man (Robert Downey Jr.). Darüber hinaus finden die Angriffe auch als Gruppe auf Thanos eher individuell statt. Dabei werden die größten Erfolge tatsächlich dann verbucht, wenn sie geplant, trickreich und vor allem zusammen drauf los gehen. Große Freude macht das alles dennoch. Ein paar neue Features seitens Ausstattung und Waffen offenbaren immer wieder überraschendes. Auch Thanos Schergen sind mehr als würdige Gegner für die Superhelden.

Aber verderben zu viel Köche nicht den Brei?

Avengers Infinity War - Auf in den Kampf
Auf in den Kampf © Marvel Studios 2018

Um es kurz zu machen: Nein. Das liegt zum einen daran, dass sämtliche Marvel-Helden nie komplett vereint sind. Der Überblick geht höchstens gegen Ende etwas verloren. Vielmehr müssen sich die zig Figuren erst einmal finden, was teils zufällig geschieht. Da einige der Persönlichkeiten einfach absolut gar nicht zusammenpassen, finden hier wirklich sehr amüsante Begegnungen statt. Auch sonst beweist die Produktion einen guten Sinn für Humor, vor allem in der ersten Hälfte.

Zurück zu ernsteren Themen. Denn das ist das Sci-Fi-Drama insgesamt. Am meisten Anspannung erfährt man als Zuschauer erst, wenn man weiß wie ernst und endgültig das Geschehen eigentlich ist. Vor diesem Hintergrund werden die Actionszenen nochmal spannender. Um wirklich spoilerfrei zu bleiben, kann an dieser Stelle nicht näher drauf eingegangen werden. Und „Infinity War“ bleibt konsequent bis zum Ende. Trotzdem muss man abwarten, wie die erzählte Geschichte letztlich ausgeht. Denn offener ist ein Marvel-Film noch nie ausgegangen.

Filmwertung
8/10

Kurzfassung

Vielleicht nicht die von den Fans erwartete Offenbarung, aber dennoch ein spannender, ernster und ausgeglichener Marvel-Streifen.

Fazit:

„Avengers: Infinity War“ geht trotz seinen weit über zwei Stunden rasend schnell vorbei. Bei den vielen Gesichtern, der Komik und den Kampfszenen kann auch gar keine Langeweile aufkommen. Dies wurde alles gekonnt und im typischen Marvel-Style unter einen Hut gebracht, was ein paar Kritikpunkte hinfort wischt.


von Nicolas Wenger

Mehr zum Film:
Trailer: Filminfo:

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