Filmkritik zu Ad Astra – Zu den Sternen

Brad Pitt (Roy McBride)
Brad Pitt (Roy McBride) © Twentieth Century Fox

Die Kritik:

Ad Astra Filmplakat
Ad Astra Filmplakat © Twentieth Century Fox

Die Welt wird von mysteriösen Stürmen getroffen, weshalb Major Roy McBrides (Brad Pitt) aktuelle Weltraummission abgebrochen werden muss. Er erfährt, dass die Ursache dieser elektromagnetischen Wellen vom Neptun ausgehen. Vor über 30 Jahren ist Clifford McBride (Tommy Lee Jones), Roys Vater, zum Neptun aufgebrochen, um außerirdische Intelligenz zu finden. Da er sich aber schon seit einigen Jahren nicht mehr meldet, wird davon ausgegangen, dass er tot ist. Um diesen Umstand zu überprüfen, muss sich Roy aufmachen, um seinen Vater zu finden und gelangt dabei über dem Mond zum Mars, um von dort aus ein Signal zu senden. Auf dieser Reise dahin widerfahren ihm einige Umstände, welche seiner Reise erschweren.

„Ad Astra – Zu den Sternen“ ist ein Science-Fiction-Film, welche nicht nur mit seinem Setting überzeugen kann, sondern auch mit dem Aufgreifen von interessanten Thematiken. Neben der Frage nach außerirdischer Intelligenz wird auch das Weltraumreisen thematisiert. Im Film ist die Weltraumtechnik schon um mehrere Jahrzehnte fortgeschritten. Mittlerweile sind kommerzielle Reisen zum Mond überhaupt kein Problem mehr und selbst bis zum Mars ist der Weg kein sonderliches Wagnis mehr. Dieser Fortschritt der Technologie hat natürlich nicht nur Vorteile. Auf dem Mond merkt Roy beispielsweise, dass verschiedene Bereiche des Mondes von diversen Ländern besiedelt wurden. Viele Länder bedeuten verschiedene Meinungen und so kommt es auch hier zum ständigen Krieg. Schnell wird klar, dass neben der Expansion in den Weltraum sich auch alle Probleme mit verschifft haben.

V.l.n.r.: Donald Sutherland, Brad Pitt (Roy McBride), Sean Blakemore (Willy Levant)
V.l.n.r.: Donald Sutherland, Brad Pitt (Roy McBride), Sean Blakemore (Willy Levant) © Twentieth Century Fox

Der Film ist aber so clever geschrieben, dass er die Thematik der fortschrittlichen Weltraumtechnologie und der Mond-Piraterie nicht erklärt, sondern sie einfach nur nutzt. Dadurch fallen viele wissenschaftliche Erklärungen weg, welche ähnliche Genre-Vertreter zu einer Ansammlung an pseudo-wissenschaftlichen Antworten macht. Die Charaktere sind in dieser Welt groß geworden und so bedarf es einfach keiner ausführlichen Erklärung. Natürlich ist fraglich, wie genau sich die Technik in diese Richtung entwickelt hat, aber der Film stellt sich überhaupt nicht diese Frage. Vielmehr geht es um die Charakterentwicklungen, die in gut geschriebenen Dialogen deutlich in den Vordergrund treten. Neben Roy McBride begibt sich auch ein ehemaliger Kollege seines Vaters, namens Tom Pruitt (Donald Sutherland), mit auf die Reise und genau diese Charakterbindung macht den Film im ersten Drittel sehr informativ. Die Dialoge sind zwar zum Großteil auf Informationen gesetzt, allerdings fügen sie sich geschmeidig in die tollen Gesprächszeilen. Zwei weibliche Rollen treten auch in den Fokus der Handlung, allerdings schafft der Film es nicht so wirklich diese in das Gesamtkonstrukt zu integrieren. Sie wirken dermaßen fehl platziert, sodass sie eigentlich nur stören. Was auch negativ auffällt, sind mache Längen, die der Film besitzt. Der Film geht zwar nur 124 Minuten, fühlt sich aber deutlich länger an.

Brad Pitt (Roy McBride)
Brad Pitt (Roy McBride) © Twentieth Century Fox

Der Regisseur James Gray („Die versunkene Stadt Z“/„The Immigrant“) schreib auch das Drehbuch und schafft es mit einer wirklichen Akkuranz eine Mischung aus ruhigen Dialogen und atemberaubender Aktion zu inszenieren. Hauptsächlich setzt er dabei auf Brad Pitt („Once Upon a Time in… Hollywood“/„Fight Club“), welcher vor allem im ersten Drittel mit Donald Sutherland („Tribute von Panem“/„Wenn die Gondeln Trauer tragen“) eine tolle Synergie abgibt.

Die Kameraführung von Hoyte van Hoytema („Interstellar“/„Spectre“) ist sehr wertig und er schafft es glaubwürdig die Szenen, die im All spielen auf der Leinwand darzustellen. Die
Effekte sehen großartig aus und stehen in direkter Konkurrenz zu Filmen wie „Interstellar“ und „Gravity“. Der Soundtrack wurde von Max Richter („Maria Stuart, Königin von Schottland“/„Hostiles“) und Lorne Balfe („The Florida Project“/„Mission: Impossible – Fallout“) komponiert und trägt dauerhaft zu einer grandiosen auditiven Untermalung bei.

Filmwertung
8/10

Kurzfassung

Wunderbarer Science-Fiction-Film, welcher mit gut geschriebenen Dialogen und grandioser Action gespickt ist. Aber vor allem die Schauspieler bringen diesem Film einen hohen Schauwert.

Fazit:

„Ad Astra – Zu den Sternen“ ist ein wunderbarer Science-Fiction-Film, welcher mit gut geschriebenen Dialogen und grandioser Action gespickt ist. Aber vor allem die Schauspieler bringen diesem Film einen hohen Schauwert, sodass das dieser Film in kompletter, qualitativer Konkurrenz zu ähnlichen Genre-Vertretern zu sehen ist.


von René Fischell

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