The Possession of Hannah Grace – Blu-ray Kritik

Shay Mitchell in The Possession of Hannah Grace
Shay Mitchell in The Possession of Hannah Grace © 2018 Screen Gems, Inc. All Rights Reserved.

Die Kritik:

Filme mit dem Thema „Besessenheit“ sind aus dem Horrorgenre nicht mehr wegzudenken. Sie erscheinen sowohl im Bereich der Billigproduktionen als auch im Bereich der großen Kinoproduktionen zu Hauf und sind beliebt bei den Fans. Leider verlaufen sie meistens nach Schema F und bringen nichts wirklich Neues mit. Großartige Filme wie „Der Exorzist“, „The Conjuring“ oder „The Conjuring 2“ sind leider viel zu selten. Sie heben sich von der breiten Masse ab und zeigen wie es richtig geht! „The Possession of Hannah Grace“ ist kein „Der Exorzist“ aber er ist immer noch besser als gute 90% der Filme in diesem Sub-Genre. Warum? Ganz einfach….

The Possession of Hannah Grace Blu-ray Cover
The Possession of Hannah Grace Blu-ray Cover © Sony Pictures Entertainment

#01) „Das Setting & Die Atmosphäre“

Ein Großteil des Films spielt in einer Leichenhalle und außerdem hauptsächlich im Nachtdienst der Hauptprotagonistin Megan Reed (Shay Mitchell), die gerade erst dort in ihrem neuen Job angefangen hat. Die Leichenhalle selbst wirkt dunkel und kühl und Megan ist dort abgesehen von …. Mutterseelenallein. All das hilft immens dabei die Spannung aufzubauen und vor allem aufrechtzuerhalten. Hinzu kommt dann noch technischer Schnick Schnack wie z.B. die Deckenlampen im Flur der Leichenhalle die nach und nach durch einen Bewegungsmelder angehen aber auch nach einer Zeit wieder aus gehen.
Wir haben also bis hierher die Situation: Wir sind bei Nacht, fast allein, im neuen Job in der Leichenhalle. Die Kühlfächer sind gefüllt mit Toten und unsere Schicht ist noch lange nicht beendet.

#02) „Nicht nach Schema F“

Normalerweise kommen in Besessenheit-Horrorfilmen am Ende und sind das Highlight des Films. In The Possession of Hannah Grace trifft beides nicht zu! Der Exorzismus ist, auch wenn er toll gemacht ist, bei weitem nicht das Highlight in diesem Horrorstreifen und mit ihm beginnt dieser Film. Die Idee den Exorzismus sozusagen als Intro zu nutzen fand ich klasse! Wenn dann die vermeintlich tote Hannah Grace in die Leichenhalle eingeliefert wird, bringt uns das in die folgende Situation:
(Wir sind bei Nacht, fast allein, im neuen Job in der Leichenhalle. Die Kühlfächer sind gefüllt mit Toten und unsere Schicht ist noch lange nicht beendet). Die Leiche einer jungen, verunstalteten Frau wird eingeliefert. Wir wissen nicht was genau mit ihr passiert ist. Ein ungutes Gefühl kommt auf.

#03) „Regeneration“

Grey Damon und Shay Mitchell in The Possession of Hannah Grace
Grey Damon und Shay Mitchell in The Possession of Hannah Grace © 2018 Screen Gems, Inc. All Rights Reserved.

Nun nimmt der Film weiter Fahrt auf und immer mehr eigenartige Dinge passieren. Außerdem fängt sich, die zu Anfang noch stark verunstaltete Leiche von Hannah Grace, langsam an zu regenerieren. Ihre Knochenbrüche heilen und selbst sehr tiefe Wunden verschwinden. Der Verdacht, dass Hannah Grace nicht tot ist lässt sich nicht mehr abstreiten. Absolut toll wie konstant ein gewisser Spannungsbogen gehalten wird und nicht nachlässt, sondern eher sogar von Zeit zu Zeit etwas gesteigert wird. Spätestens, wenn Hannah Grace anfängt sich durch die Flure der Leichenhalle zu bewegen und sich der Film auf das Finale zu bewegt eskaliert die Atmosphäre. (Ich, meines Zeichens eingefleischter Horrorfan, erwischte mich selbst dabei, wie ich anfing an den Fingernägeln rum zu knabbern)

Zu unserer Situation… :

Wir sind bei Nacht, fast allein, im neuen Job in der Leichenhalle. Die Kühlfächer sind gefüllt mit Toten und unsere Schicht ist noch lange nicht beendet. Die Leiche einer jungen, verunstalteten Frau wird eingeliefert. Wir wissen nicht was genau mit ihr passiert ist. Ein ungutes Gefühl kommt auf… Dieses Gefühl manifestiert sich in immer häufiger werdenden, ungewöhnlichen Vorkommnissen. Menschen sterben und die Leiche von Hannah Grace scheint sich mehr und mehr zu regenerieren. Eines ist sicher … Hannah Grace ist nicht tot!

Wen dies neugierig gemacht der sollte sich „The Possession of Hannah Grace“ dringend ansehen! Selbst Leute die mit Filmen dieser Art nichts anfangen können, könnten hier positiv überrascht werden. Von mir eine klare Empfehlung zum Kauf … mindestens aber zur einmaligen Sichtung.

#04) Zusatz

Kirby Johnson in The Possession of Hannah Grace
Kirby Johnson in The Possession of Hannah Grace © 2018 Screen Gems, Inc. All Rights Reserved.

Ebenfalls erwähnenswert sind die Effekte in dem Film, die sehr gut gemacht sind und zu keinem Moment billig wirken. Die darstellerische Leistung der recht unbekannten Kirby Johnson, die in dem Film Hannah Grace verkörpert, ist herausragend. Ich habe selten jemanden gesehen der ohne Effekte aus dem Computer, nur mit seinem können so gekonnt eine (oder einen) Besessenen spielt! Die „abgehackten“ Bewegungen, die sie macht, sind so „freaking great“ und absolut on Point! Gebt dem Film eine Chance und riskiert einen Blick.

Bild:

Das Bild ist absolut glasklar. Trotz das das Bild sehr dunkel ist, ist es nie zu dunkel passt perfekt zum Film. Das teilweise sehr kalt wirkende Bild hat mir sehr gut gefallen. All das trägt nochmal mehr zur Gesamtstimmung bei.

Ton:

Der Ton ist auch auf einem Top Level. Die Geräuscheffekte sitzen während es kaum musikalische Untermalung gibt. Das wiederum passt ebenfalls gut zum Film. Auch in lauteren und Actionreichen Szenen bleibt der Sound glasklar und lässt für mich keine Mängel feststellen.

Extras:

An Bonusmaterial gibt es auf dieser Blu-Ray nicht so viel anzusehen. Es gibt eine Deleted Scene und des weiteren Extras mit den Namen „The Killer Cast“, „An Autopsy of Hannah“ und „Megans Diaries“. Hier bekommt man ein paar wenige Hintergrundinformationen zum Film, den Darstellern und der Produktion. Die Extras kann man sich anschauen, wenn einem der Film gefallen hat, gesehen haben muss man sie aber nicht.

Blu-ray Wertung
  • 7.5/10
    Film - 7.5/10
  • 8.5/10
    Bild - 8.5/10
  • 8/10
    Ton - 8/10
  • 5/10
    Extras - 5/10
7.5/10

Kurzfassung

Sehenswerter Horrorfilm der im Punkt Atmosphäre eine Menge richtig macht und das ganze mit einer starken Kirby Johnson als Vorzeigebesessene aufrundet.

Fazit:

Wir sind bei Nacht, fast allein, im neuen Job in der Leichenhalle. Die Kühlfächer sind gefüllt mit Toten und unsere Schicht ist noch lange nicht beendet. Die Leiche einer jungen, verunstalteten Frau wird eingeliefert. Wir wissen nicht was genau mit ihr passiert ist. Ein ungutes Gefühl kommt auf. Dieses Gefühl manifestiert sich in immer häufiger werdenden, ungewöhnlichen Vorkommnissen. Menschen sterben und die Leiche von Hannah Grace scheint sich mehr und mehr zu regenerieren. Eines ist sicher … Dieser Film ist in jedem Fall sehenswert.


von Robin Paaß

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