The Flash – Die komplette dritte Staffel – Blu-ray Kritik

Flash (Grant Gustin) und Kid Flash (Keiynan Lonsdale)
Flash (Grant Gustin) und Kid Flash (Keiynan Lonsdale) © Warner Home Video

Die Kritik:

The Flash - Die komplette dritte Staffel - Blu-ray Cover
The Flash – Die komplette dritte Staffel – Blu-ray Cover © Warner Home Video

Im Fernsehen hat ʻThe Flashʻ schon längst die Herzen der Zuschauer gewonnen und auch im Heimkino gehört die Serie, die von Warner Bros. Television und Berlanti Television für den US-amerikanischen Sender The CW produziert wird, mit zum Besten, was es diesbezüglich aktuell zu sehen gibt. Derzeit läuft seit dem 10. Oktober dort zwar die vierte Season, doch hierzulande erfolgt nahezu parallel zunächst die Heimkinoauswertung der kompletten dritten Staffel. Ab dem 23. November wird diese im Handel erhältlich sein und wir berichten in unserer Kritik, ob diese inhaltlich und auch technisch gelungen ist.

Zu Beginn der dritten Staffel hat sich der forensische Wissenschaftler Barry Allen (Grant Gustin) alias The Flash einen lang ersehnten Traum erfüllt, in welchem seine Mutter Nora (Michelle Harrison) sowie Vater Henry (John Wesley Shipp) noch am Leben sind. Außerdem ist die hübsche und kluge Iris West (Candice Patton) als seine Freundin an seiner Seite und er kann sich entspannt zurücklehnen, denn Central City befindet sich nicht mehr unter seinem Schutz, sondern um diesen kümmert sich der neue Raser Kid Flash (Keiynan Lonsdale), alias Wallace „Wally“ West. Allerdings findet dies alles in einer alternativen Realität statt, besser bekannt als alternatives Flashpoint-Universum, vor dessen ernsthaften Konsequenzen Barry von seinem Erzfeind Reverse Flash (Tom Cavanagh) ausgiebig gewarnt wurde. In dieser alternativen Zeitlinie wird Barry nämlich nicht nur langsam seine Erinnerung verlieren, sondern auch seine Superkräfte. Als es schließlich zur Katstrophe kommt, muss er sich entscheiden, ob er als Barry Allen weiterleben oder als Flash in sein eigenes Universum zurückkehren will. Diese Identitätskrise macht dem jungen forensischen Wissenschaftler natürlich schwer zu schaffen, doch das ist nicht das Einzige, mit dem sich der schnellste lebende Mensch auseinandersetzen muss, denn Flashpoint hat obendrein auch eine neue Bedrohung erschaffen – den Geschwindigkeitsgott Savitar

Barry Allen (Grant Gustin) alias The Flash hat etliche Sorgen in dieser Staffel
Barry Allen (Grant Gustin) alias The Flash hat etliche Sorgen in dieser Staffel © Warner Home Video

ʻThe Flash – Die komplette dritte Staffelʻ schlägt nicht nur einen düstereren Grundton an, als die zwei vorangegangenen Seasons, sondern ist zudem auch sichtlich komplexer gestaltet worden. Die Geschehnisse, welche sich in der alternativen Flashpoint-Zeitlinie zutragen, zeigen nicht nur viele Charaktere auf eine völlig andere Sichtweise, sondern die veränderte Gegenwart ruft auch neue Metawesen wie den Mirror Master (Grey Damon), Vibe (Carlos Valdes), Killer Frost (Danielle Panabaker) sowie Rival (Todd Lasance) auf den Plan. Diese sind allerdings nur nettes Beiwerk, denn der wahre Bösewicht, dessen Absicht es natürlich ist, Flash so richtig leiden zu lassen, ist kein geringerer als Savitar – der sogar schneller als Flash unterwegs ist. Aus diesem Grund gestaltet es sich auch schier unmöglich, das dieser seine große Liebe Iris West beschützt, auf die es der Geschwindigkeitsgott selbstredend abgesehen hat. Die geänderte Zeitlinie und damit die eigentliche Zukunft zu verändern, gestaltet sich für Barry und dessen Team auch nicht gerade leicht, denn ganz gleich für welchen Weg man sich letztlich entscheidet, jeder scheint irgendwie nicht die richtige Richtung zu sein. Season 3 spielt demzufolge nicht nur auf der Erde, sondern auch auf Erde-2, wo man in Gorilla City einen Blick auf Gorilla Grodd (gesprochen von David Sobolov) und dessen Gorilla-Heer werfen kann, genauso wie mit Kopfgeldjägerin Gypsy (Jessica Camacho) sowie Abra Kadabra (David Dastmalchian) auch Charaktere von Erde-19 zum Zug kommen. Ach ja, selbstverständlich gibt es in der Episode namens „Invasion!“ auch ein Crossover mit Green Arrow (Stephen Amell), den Legends of Tomorrow (Victor Garber, Brandon Routh, Caity Lotz, Franz Drameh und Dominic Purcell) sowie Supergirl (Melissa Benoist), die hier gemeinsam mit Barry gegen die Alien-Dominators kämpfen. Langweilig oder gar uninteressant wird es hier folglich nie, vielmehr hat es die dritte Staffel richtig in sich und gehört mit zum Besten, was es im Flash-Universum bislang zu sehen gab, auch wenn es hier nun wesentlich ernster zugeht und der lockere Humor der ersten Season oftmals nicht mehr zu spüren ist.

Bild:

Neu im Team Flash: Tom Felton als Julian Albert
Neu im Team Flash: Tom Felton als Julian Albert © Warner Home Video

Technisch betrachtet macht auch die inzwischen dritte Staffel der Flash-TV-Serie eine sehr gute Figur, was aber nicht automatisch bedeutet, dass der Transfer, welcher erneut im Ansichtsverhältnis 1.78:1 (16:9) vorliegt, ohne Fehl und Tadel ist. Die Bildschärfe ist nahezu auf Referenzniveau angesiedelt, vor allem in den Close-Ups von den Gesichtern der jeweiligen Darsteller wird jedes noch so kleine Detail offenbart, seien es nun Hautunreinheiten oder auch Hautfalten des überwiegend jungen Casts. Überaus ausgewogen präsentiert sich auch die Farbwiedergabe, die mit kräftigen Farben sowie einem satten Schwarzwert auftrumpft, wodurch der Transfer sehr plastisch erscheint. Ein Kritikpunkt bleiben weiterhin die Spezialeffekte, die vor allem während der Hochgeschwindigkeitsszenen sowie Kampfsequenzen auf starkes Motion-Bluring setzen, wodurch die Bildschärfe immer wieder zwischen super scharf und passagenweise viel zu weich schwankt. Im Großen und Ganzen war es das dann aber auch schon, denn ansonsten kann man mit der dargebotenen Bildqualität sehr zufrieden sein.

Ton:

Iris (Candice Patton) und Barry (Grant Gustin)
Iris (Candice Patton) und Barry (Grant Gustin) © Warner Home Video

Beim deutschen Ton müssen wir uns hierzulande wieder mit Dolby Digital 5.1-Sound begnügen, während der englische Originalton mit zeitgemäßem und verlustfreiem DTS-HD Master Audio 5.1 auftrumpft, der merklich besser klingt. Lange darüber ärgern braucht man sich aber nicht wirklich, denn für eine TV-Serie klingt auch die deutsche Tonspur wieder sehr annehmbar, selbst auch dann, obwohl die Bitrate „nur“ bei kontanten 640 Kbps liegt, wohingegen der O-Ton eine variable Datenrate von bis zu 3.2 Mbps bietet. Dennoch vermittelt der DD5.1-Mix eine exzellente Räumlichkeit und vor allem die Surround-Kanäle werden gezielt dafür eingesetzt, wenn beispielsweise Flash von links nach rechts flitzt, was sich wirklich großartig anhört. Aber nicht nur die Effekte klingen dynamisch, auch der Tieftonkanal wartet mit ausreichend Druck während der vielen Kampfszenen auf. Dank des guten Balancings werden zudem die Dialoge stets klar und verständlich wiedergegeben, wobei hier jedoch minimal zu vernehmen ist, das die Tonhöhe nicht exakt im Vergleich zur TV-Ausstrahlung ausgefallen ist, was auch bereits bei der Vorgängerstaffel ein Kritikpunkt gewesen ist. Für den guten Score zeichnet sich auch hier erneut Komponist Blake Neely verantwortlich, der schon die Serienkollegen „Arrow“, „Supergirl“ und „DC’s Legends of Tomorrow“ musikalisch untermalte und der auch hier wieder für die richtige Stimmung und Atmosphäre sorgt.

Extras:

▪ Die Schule des Bösen: Die Schurken bei The Flash (7:42 min.)
▪ Mit vereinten Kräften: Das Crossover-Event – The Flash (9:48 min.)
▪ Die Entstehung von Gorilla City (9:08 min.)
▪ The Flash: Die Entstehung der Musical Episode (4:08 min.)
▪ The Flash: Die Aufnahmen zum Song: „Super Friend“ (2:43 min.)
▪ Harmonien in Blitzesschnelle (15:34 min.)
▪ Synchronität in Blitzesschnelle (20:59 min.)
▪ The Flash: Auf der Comic-Con 2016 (29:50 min.)
▪ Zeitreisen im Flash-Universum (21:47 min.)
▪ Ein Gespräch mit Andrew Kreisberg und Kevin Smith (3:55 min.)
▪ 8 nicht verwendete Szenen (12:26 min.)
▪ Verpatzte Szenen (4:04 min.)
▪ Booklet mit Episoden-Guide
▪ Ultra-Violett-Code
▪ Wendecover

Kid Flash (Keiynan Lonsdale)
Kid Flash (Keiynan Lonsdale) © Warner Home Video

Das Bonusmaterial der dritten Flash-Staffel ist zwar nicht ganz so umfangreich ausgefallen wie das der vorangegangenen Season, es bietet aber dennoch erneut jede Menge sehenswerte Beiträge, welche es auf eine Gesamtlaufzeit von 142 Minuten bringen. Den Anfang bei den Featurettes macht „Die Schule des Bösen“, welche sich ausgiebig mit den bekannten Schurken der Serie beschäftigt und mit Rival, Mirror Master und Doctor Alchemy auch auf die neuen Gegenspieler von Flash eingeht. Interessant ist auch „Die Entstehung von Gorilla City“ in dem sich unter anderem Visual Effects Supervisor Armen Kevorkian sehr ausführlich zu Wort meldet und auch erklärt, warum sich gerade die Fans auf den Kampf im Kolosseum auf Erde-2 freuen dürfen. Ebenfalls enthalten sind einige Beiträge über die Entstehung der aufwendigen Musical-Folge sowie deren Aufnahmen zum „Super Friend“-Song. Keinesfalls verpassen sollte man das Interview von der Comic Con 2016 in San Diego, welches erneut von Damian Holbrock durchgeführt wird, der für dieses die zwei leitenden Produzenten Aaron und Todd Helbing, Keiynan Lonsdale, Candice Patton, Jesse L. Martin, Tom Cavanagh, Danielle Panabaker, Carlos Valdes, Tom Felton sowie Hauptdarsteller Grant Gustin geladen hatte. „Im Gespräch mit Andrew Kreisberg und Kevin Smith“ erfährt man wiederrum, welch Herzblut Regisseur Kevin James in seine Arbeit an der Serie gesteckt hat, während es in „Zeitreisen im Flash-Universum“ etwas philosophischer zugeht, in dem man sich mit dem Mysterium der Zeit auseinandersetzt. Ebenfalls mit zur Ausstattung gehören insgesamt acht nicht verwendete Szenen, ein spaßiges Gag-Reel, ein Booklet mit der Episoden-Übersicht zur dritten Staffel sowie ein UltraViolett-Code. Außerdem sollte nicht unerwähnt bleiben, dass sämtliche Extras komplett in HD vorliegen, deutsche Untertitel bieten und auch an ein Wendecover ohne störendes FSK-Logo wurde wieder gedacht.

Blu-ray Wertung
  • 9/10
    Serie - 9.0/10
  • 9/10
    Bild - 9.0/10
  • 7/10
    Ton - 7.0/10
  • 8/10
    Extras - 8.0/10
8/10

Kurzfassung

ʻThe Flash: Die komplette dritte Staffelʻ hat es ganz schön in sich und bietet, bis auf ganz wenige Folgen, rundum spannende und actiongeladene Unterhaltung. Technisch ist das Ganze auf dem gleichen Niveau wie die vorangegangenen Seasons, weshalb man sich die 23 großartig inszenierten Episoden auf gar keinen Fall entgehen lassen sollte.

Fazit:

Die komplette dritte Staffel überzeugt inhaltlich und technisch fast auf gesamter Länge. Die Handlung sowie deren düsterer Unterton der alternativen Flashpoint-Zeitlinie hat mir persönlich sehr gut gefallen, führt unter anderem mit Doctor Alchemy, dem Mirror Master, Rival sowie dem Geschwindigkeitsgott Savitar interessante Gegenspieler ein und bietet wieder viele spannende Episoden, welche die dritte Season bislang zur Besten der Reihe avancieren lassen. Zwar sind auch wieder einige weniger aufregende Folgen mit dabei, allerdings entschädigt dafür das überaus gelungene Staffel-Finale, das gerade zum Ende hin ordentlich aufdreht und wieder für einen tollen Cliffhanger sorgt. Audiovisuell wird auch hier wieder beim Bild für tolles HD-Feeling gesorgt, wobei der deutsche Ton leider wieder nur als Dolby Digital 5.1-Mix vorliegt, dafür bietet das 4-Disc-Set aber wieder viele Extras, die man sich als Fan der Reihe keinesfalls entgehen lassen sollte.


von Roland Nicolai

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