The Dark Knight Rises (4K UHD + Blu-ray) Kritik

The Dark Knight Rises: Christian Bale als Batman
The Dark Knight Rises: Christian Bale als Batman © Warner Home Video

Die Kritik:

The Dark Knight Rises: 4K UHD Cover
The Dark Knight Rises: 4K UHD Cover © Warner Home Video

Batman Begins“ und dessen „The Dark Knight“-Fortsetzung hatten wir bereits auf den UHD-Prüfstand, wo beide Titel mehr durch ihren neuen DTS-HD Master Audio 5.1-Soundmix glänzen konnten und weniger mit ihrem Bildmaster, das zwar auf einem nativem 4K Digital Intermediate basiert, jedoch leider nicht makellos ist. Aber wie ist es um den letzten Teil der Reihe bestellt, der dem Franchise zu einem weltweiten Gesamteinspielergebnis von über 2,4 Milliarden US-Dollar verhalf und welcher den krönenden Abschluss der Christopher Nolan-Trilogie darstellt?

The Dark Knight Rises (2012)

Acht Jahre sind seit dem Tod von Staatsanwalt Harvey Dent (Aaron Eckhart) alias Two-Face vergangen, dessen Schuld Batman (Christian Bale) auf sich nahm, um Dents Andecken und Werk zu wahren. Der in Ungnade gefallene dunkle Ritter zog sich aus diesem Grund auf sein wiedererrichtetes Anwesen Wayne Manor zurück und lebte dort die vergangenen Jahre als Milliardär Bruce Wayne, jedoch als körperlich angeschlagenes Wrack, ein ruhiges Leben – seitdem gibt es Batman nicht mehr. Doch alles ändert sich abrupt mit dem Erscheinen einer gerissenen, katzenhaften Einbrecherin (Anne Hathaway) und dem Auftreten von Bane (Tom Hardy), einem skrupellosen Terroristen, dessen Wurzeln auf die Gesellschaft der Schatten schließen lassen. Banes Herrschaft zwingt schließlich Bruce dazu, sein selbst gewähltes Exil aufzugeben und den ultimativen Kampf aufzunehmen, um das Überleben von Gotham City zu sichern … und sein eigenes.

The Dark Knight Rises: Anne Hathaway ist Catwoman
The Dark Knight Rises: Anne Hathaway ist Catwoman © Warner Home Video

Gleich vorweg: Nach dem großartigen „The Dark Knight“, in welchem Batman mit dem Joker (Heath Ledger) einen wahrlich großartigen Gegenspielern hatte, ist es nicht verwunderlich, dass der dritte und letzte Teil der Reihe nicht an dessen Klasse heranreicht. Das hat zum einen damit zu tun, das mit Bane zwar ein schier übermächtiger Gegner gegen Batman antritt, dessen Ideale und Ziele an manchen Stellen jedoch nicht ganz plausibel erscheinen – die Wahl seiner deutschen Synchronstimme ebenso wenig. Ein anderes Problem ist, das es hier gute 46 Minuten braucht, ehe man Batman überhaupt zu sehen bekommt und selbst nach diesem kurzen – jedoch sehr spektakulären Auftritt, ist dieser erneut für eine sehr lange Zeit nicht mehr zu sehen. Vielmehr konzentriert sich die Handlung eher auf den von seinen unzähligen Kämpfen geläuterten Bruce Wayne, führt mit Selina Kyle alias Catwoman, den jungen Polizisten John Blake (Joseph Gordon-Levitt), der einflussreichen Miranda Tate (Marion Cotillard) sowie diversen Politikern aber auch jede Menge neue Figuren ein. Nett anzusehen, obwohl es den Film oftmals nicht weiterbringt, ist die Tatsache, das auch Charaktere aus den vorigen Teilen hier wieder zu sehen sind, wie beispielsweise Jonathan Crane (Cillian Murphy) alias Scarecrow, der sich hier selbst zu Richter ernennt sowie Liam Neeson, der in seiner Rolle als verstorbener Ra’s al Ghul ebenfalls nochmals in Erscheinung tritt. Aber auch wenn „The Dark Knight Rises“ inhaltlich etwas überladen wirkt, so bietet der Film dennoch unzählige Schauwerte, wie zum Beispiel die Flugzeug-Befreiungsaktion zu Beginn der Handlung, den brutalen Zweikampf zwischen Batman und Bane, die Szenen im Football-Stadion sowie dem sogenannten Pit, einem ausländischen unterirdischen Gefängnis. Kurzum: Nach dem großartigen Vorgänger zwar nicht der erhoffte Batman-Film, aber dennoch ein mehr als würdiger Abschluss für die Reihe, welcher mit seinem konsequenten Finale auch tatsächlich zu einem überraschenden Ende gebracht wird.

Bild:

The Dark Knight Rises: Christian Bale
The Dark Knight Rises: Christian Bale © Warner Home Video

Auch dem 3-Disc-Set von „The Dark Knight Rises“ liegt die altbekannte Blu-ray aus dem Jahr 2012 bei, dessen Transfer in AVC MPEG-4 codiert vorliegt und dessen Ansichtsverhältnis genau wie auch beim Vorgänger zwischen 2.40:1 und 1.78:1 Szenenspezifisch wegen der integrierten IMAX-Szenen hin und her wechselt. Qualitativ gibt es an dem bereits bekannten 1080p-Bild der Blu-ray nicht viel zu beanstanden, außer dass die Cinemascope-Sequenzen des 35mm-Materials nichts an die Brillanz der hochwertigen IMAX-Aufnahmen heranreichen und das diese in dunkleren Bereichen zu einem leichten Detailverlust neigen. Die IMAX-Aufnahmen hingegen sind indessen makellos und definitiv referenzwürdig – nur schade, das sich nicht der gesamte Film so toll gestochen scharf präsentiert, wie in diesen Szenen, von denen es erfreulicherweise einen größeren Anteil zu sehen gibt, als noch im „The Dark Knight“-Vorgänger. Bei der 4K-Fassung, welche ebenfalls auf einem nativen 4K Digital Intermediate basiert, kann man erfreulicherweise aufatmen, denn dieses hat nicht mit den Defiziten der anderen zwei UHD-Fassungen zu kämpfen, sondern liefert stattdessen ein stimmigeres Gesamtbild ab. Zwar muss man auch hier beim 35mm-Material mit einem leicht softeren Bild leben, aber die IMAX-Szenen sind der absolute Hingucker. Ganz egal ob während der Entführung in schwindelerregender Höhe ab Minute 2:05, der nächtlichen Stadtaufnahme bei 19:08 oder den Szenen ab 41:08 bei der Börse, das Bild ist stets gestochen scharf, lässt jedes noch so winzige Detail mühelos erkennen und brilliert durch eine extreme Ruhe. Erfreulich ist zudem, dass auch das eingesetzte HDR hier nun einen tollen Mehrwert bietet, denn das Farb- und Kontrastverhältnis präsentiert sich hier nun sichtbar natürlicher als auf der Blu-ray. Ganz klar das beste Bild der gesamten Trilogie.

Ton:

The Dark Knight Rises: Auch Catwoman liebt einen rasanten Fahrstil
The Dark Knight Rises: Auch Catwoman liebt einen rasanten Fahrstil © Warner Home Video

Da dem 4K UHD-Set wie bereits erwähnt die herkömmliche Blu-ray-Fassung beiliegt, ist auf dieser auch weiterhin der deutsche Ton im verlustbehafteten Dolby Digital 5.1-Format vorhanden. Dieser klingt nach wie vor viel zu leise und liefert während der großartigen Actionpassagen auch nicht den nötigen Druck, welcher dem epischen Finale gerecht werden könnte. Ganz anders klingt hier der englische Originalton in DTS-HD Master Audio 5.1, welcher sich nicht nur differenzierter und kräftiger präsentiert, sondern auch räumlicher. Dem ebenbürtig ist nun die 4K UHD-Version des Films, welcher auch hier seitens Warner Bros. eine neue deutsche DTS-HD Master Audio 5.1-Tonspur spendiert bekommen hat und nun mit ähnlichen Vorzügen punkten kann, wie der Originalton. Zwar liefert der englische Originalton in einigen Szenen nach wie vor das stimmigere Gesamtbild ab, aber auch der neue deutsche Mix stellt eine massive Steigerung zum alten DD5.1-Ton dar und wird dem Finale der Batman-Trilogie nun endlich gerecht. Weitere auf der UHD-Variante enthaltene Tonspuren sind Französisch in DTS-HD Master Audio 5.1, während Italienisch, Spanisch, Französisch, Portugiesisch, Polnisch, Türkisch, Tschechisch, Ungarisch, Russisch, Thailändisch und Mandarin jeweils in Dolby Digital 5.1 vorliegen. Eine englische Audiodeskription für Blinde bieten beide Versionen des Films ebenfalls, genauso wie deutsche Untertitel für Hörgeschädigte.

Extras:

Beim Bonusmaterial gibt es ebenfalls nur positives zu vermelden, denn sämtliche Specials früherer Editionen haben es mit auf das 3-Disc-Set geschafft. Auf der BD-Filmdisc ist folglich wieder die „Second-Screen“-Experience enthalten, mit welcher sich mittels einer Smartphone-App kleinere Featurettes parallel zum eigentlichen Film aktivieren lassen. Die weiteren Extras sind komplett auf einer zusätzlichen Disc untergebracht worden, welche wir hier nun der Vollständigkeit halber auflisten:

Jim Gordon (Gary Oldman)
The Dark Knight Rises: Jim Gordon (Gary Oldman) © Warner Home Video

▪ Das Batmobil (58:17 min.)
▪ Das Ende des Dark Knight:
– Der Prolog: Entführung in schwindelerregender Höhe (7:52 min.)
– Rückkehr zur Bat-Höhle (3:37 min.)
– Gothams Untergrund (2:34 min.)
– Die Fledermaus (11:08 min.)
– Batman vs. Bane (6:07 min.)
– Das Waffenarsenal (3:19 min.)
– Verwüstung am Spieltag (6:44 min.)
– Zerstörung einer Straße (4:15 min.)
– Das Gefängnis (3:04 min.)
– Der Jubel (5:19 min.)
– Der Krieg an der Wall Street (6:40 min.)
– Wettrennen zum Reaktor (7:52 min.)
– Die Reise des Bruce Wayne (8:53 min.)
– Gothams Abrechnung (10:05 min.)
– „Man muss ja schließlich essen“ (9:26 min.)
– Licht und Schatten im großen Format (5:37 min.)
– Das Ende einer Legende (9:04 min.)
▪ Trailer-Archiv:
– Trailer 1 (1:37 min.)
– Trailer 2 (2:13 min.)
– Trailer 3 (2:23 min.)
– Trailer 4 (2:21 min.)
▪ Galerie: Das Design der Werbekampagne
▪ Digital UV-Copy
▪ Wendecover

Den Anfang macht diesmal ein Special, welches gänzlich der Entstehung und Verwendung des Batmobils gewidmet und überaus interessant ist. Weiter geht es mit „Das Ende des Dark Knight“, das wiederrum insgesamt 15 Kurz-Featurettes beinhaltet, welche nochmals in „Die Produktion“, „Die Charaktere“ sowie „Rückblicke“ unterteilt wurden und eigentlich sämtliche wissenswerte Aspekte rund um die Produktion abdecken müssten. Abschließend kann man im „Trailer-Archiv“ noch einen Blick auf vier Trailer zum Film werfen und sich letztlich unter „Galerie“ insgesamt 31 verschiedene Designs der Werbekampagne ansehen. Sämtliche Extras liegen zudem in HD vor und bieten auch deutsche Untertitel. Ebenfalls mit zum Ausstattungspaket gehört erneut ein UltraViolett-Code, mit welchem sich „The Dark Knight Rises“ auf ein mobiles Gerät herunterladen lässt sowie ein Wendecover ohne störendes FSK-Logo.

Blu-ray Wertung
  • 8/10
    Film - 8.0/10
  • 9/10
    Bild BD - 9.0/10
  • 9/10
    Bild 4K - 9.0/10
  • 10/10
    Ton - 10.0/10
  • 8/10
    Extras - 8.0/10
8.5/10

Kurzfassung

Inhaltlich ist der dritte Teil der Reihe nicht ganz so stark, erzählt aber die Geschichte des dunklen Ritters auf eine etwas andere Art und Weise gekonnt weiter und bringt die Trilogie zu einem würdigen Abschluss. Die Bild- als auch Tonqualität schneidet hier von allen drei Filmen am besten ab und gehört definitiv in jede gut sortierte UHD-Sammlung.

Fazit:

Das „The Dark Knight Rises“ nicht an seinen Vorgänger heranreicht ist kein Geheimnis, dennoch ist es Regisseur Christopher Nolan gelungen, seiner Trilogie zu einem würdigen Abschluss zu verhelfen, in welchem es Batman mit einem ebenbürtigen Gegner zu tun bekommt. Technisch betrachtet ist die Umsetzung aber über jeden Zweifel erhaben und auch die Portierung auf das UHD-Format kann sich mit einem tollen 4K-Master und dem neuen deutschen DTS-HD Master Audio 5.1-Mix sehen beziehungsweise hören lassen. Sämtliche Extras früherer Editionen sind ebenfalls enthalten, weshalb sich hier zweifelsohne das Upgrade lohnt!


von Roland Nicolai

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