The Dark Knight (4K UHD + Blu-ray) Kritik

The Dark Knight: Christian Bale als Batman
The Dark Knight: Christian Bale als Batman © Warner Home Video

Die Kritik:

The Dark Knight: 4K UHD Cover
The Dark Knight: 4K UHD Cover © Warner Home Video

Nachdem der UHD-Einstand von Christopher Nolans „Batman Begins“ in unserem Test vor allem bei der Bildqualität einige Kritik hinnehmen musste, stellt sich nun dessen Fortsetzung aus dem Jahr 2008 unserem Ultra-HD-Test. Hier erfahrt ihr, welche Verbesserungen es zur ursprünglichen Blu-ray-Edition gibt und welche Überraschungen das 3-Disc-Set sonst noch bereithält.

The Dark Knight (2008)

Mit kräftiger Unterstützung von Lieutenant Jim Gordon (Gary Oldman) und dem neuen Staatsanwalt Harvey Dent (Aaron Eckhart) setzt Batman (Christian Bale) sein Vorhaben fort, das organisierte Verbrechen in Gotham City endgültig zu zerschlagen. Doch plötzlich mischt ein geheimnisvoller Krimineller mit, der zuvor durch einen äußerst spektakulären und brutalen Banküberfall auf sich aufmerksam gemacht hat. Der geschminkte Psychopath, welcher nur als Joker (Heath Ledger) bekannt ist und der von Tag zu Tag mächtiger zu werden scheint, stürzt die Stadt schon bald in ein anarchisches Chaos und zwingt somit Batman immer näher an die Grenze zwischen Gerechtigkeit und Rache.

The Dark Knight: Joker (Heath Ledger)
The Dark Knight: Joker (Heath Ledger) © Warner Home Video

Nachdem Batman seinen ehemaligen Ausbilder Ra’s Al Ghul (Liam Neeson) und somit das Oberhaupt der Gesellschaft der Schatten ausgeschaltet hat, braucht der dunkle Ritter noch lange nicht an den Ruhestand zu denken. In Gotham City gibt es nämlich noch jede Menge zu tun. Zwar arbeiten Lieutenant Jim Gordon und der neue Staatsanwalt Harvey Dent hervorragend zusammen und können dank der Mithilfe von Batman immer mehr Kriminelle hinter Gitter bringen, allerdings hat dieser jede Menge andere Sorgen. Zum einen scheint seine große Liebe Rachel (Maggie Gyllenhaal) ein Auge auf Dent geworfen zu haben, zum anderen mischen immer mehr Zivilisten als Batman verkleidet kleinere Verbrecher auf und geraten so selbst zur Zielscheibe größerer Bosse, wie beispielsweise dem schmierigen Salvatore Maroni (Eric Roberts), Gambot (Michael Jai White) oder dem chinesischen Mafiaoberhaupt Yinglain Lau (Chin Han). Als wäre das noch nicht genug, mischt zudem auch noch der undurchsichtige Joker mit, der schnell zum neuen Verbrecheroberhaupt aufsteigt, es jedoch vorzieht, seine ergaunerten Banknoten einfach zu verbrennen anstatt sich an diesen zu bereichern. Somit avanciert der Joker schnell zu einem ernstzunehmenden Gegner für Batman, aber wie will dieser einen Mann besiegen, der nicht an ideellen Werten festhält, sondern stattdessen die Welt einfach nur brennen sehen will?

The Dark Knight: Jim Gordon (Gary Oldman)
The Dark Knight: Jim Gordon (Gary Oldman) © Warner Home Video

Und hier sind wir genau an dem Punkt angelangt, an dem der Film richtig Spaß macht – was definitiv über die gesamte Laufzeit von 152 Minuten der Fall ist. Heath Ledger („Brokeback Mountain“), der leider kurz nach Drehende verstorben ist, in der Rolle des Jokers spielt hier wahrlich atemberaubend und derart überzeugend, dass einem schon beinahe ein Schauer über den Rücken gejagt wird. Selten hat man derart viel Hingabe bei einem Schauspieler gesehen, dessen Interpretation des Jokers in eine gänzlich andere Richtung geht, als seinerzeit die tolle Darbietung von Jack Nicholson in Tim Burtons Batman aus dem Jahr 1989. Jack Nicholson („Shining“) hat damals zwar auch eine sehr überzeugende Performance an den Tag gelegt, den Joker hier nun allerdings als hochintelligenten und vollkommen von jeglichen ethischen Werten befreiten Psychopathen zu sehen, ist schon eine Nummer für sich. Man könnte hier jetzt noch weiter in Lobhudelei versinken, aber um es kurz zu machen: „The Dark Knight“ ist eine der besten Comicverfilmungen überhaupt und hat die Messlatte für folgende DC-Verfilmungen extrem hoch angesetzt. Ein großartiger Film, der darstellerisch und auch auf technischer Ebene vollständig zu begeistern weiß!

Bild:

The Dark Knight: Staatsanwalt Harvey Dent (Aaron Eckhart)
The Dark Knight: Staatsanwalt Harvey Dent (Aaron Eckhart) © Warner Home Video

Da dem 3-Disc-Set von „The Dark Knight“ die altbekannte Blu-ray, bei dessen Transfer man noch auf den VC-1-Codec setzte, beiliegt, gibt es beim 1080p-Bild verständlicherweise keinerlei Änderungen zu vermelden. Ein Grund zum Nörgeln ist das jedoch nicht, denn die Blu-ray-Veröffentlichung, welche noch aus dem Jahr 2008 stammt, bot bereits seinerzeit schon großartige Schärfewerte, stimmige Farben und eine Darstellung auf Referenzniveau. Ärgerlicherweise hat man es bei der UHD-Variante, welche auf einem nativen 4K Digital Intermediate basiert und die vom original 35mm-Zelluloid erstellt wurde, versäumt, eine ähnlich gute Arbeit abzuliefern, wie seinerzeit beim Mastering der Full-HD-Fassung. Das darf man an dieser Stelle aber nicht gänzlich falsch verstehen, denn in Bezug auf die Schärfe, die Feindetailzeichnung und vor allem die Bildruhe, schlägt die 4K-Version das 1080p-Pendant klar, vor allem während der IMAX-Szenen im Ansichtsverhältnis von 1.78:1, wie beispielsweise bei Minute 31:42 während des Helikopterfluges über Hong Kong, wenn Batman bei 35:45 in das Gebäude gleitet oder während des großen Trauerzuges anlässlich der Beisetzung des ermordeten Commissioner Loeb (Colin McFarlane), läuft der Transfer wahrlich zur Höchstform auf und präsentiert ein makelloses Bild mit Referenzcharakter. Zu ärgerlich, das diese Qualität während der normalen Cinemascope-Szenen, bei denen der Transfer wieder zurück ins Ansichtsverhältnis 2.40:1 wechselt, zu keiner Zeit erreicht wird, denn in diesen präsentiert sich das Bild sichtbar softer. Ein weiterer Kritikpunkt ist hier einmal mehr die neue Farbgestaltung, welche sich, wie auch bereits zuvor bei „Batman Begins“, merklich verändert präsentiert. Ob die farblichen Veränderungen dem eingesetzten HDR geschuldet sind, das leider aufgrund der veränderten Kontrastwerte auch kein richtig sattes Schwarz darstellt, können wir leider nicht beantworten. Aber wie auch bereits beim ersten Teil, ist der dadurch erzielte andere Look definitiv Geschmackssache.

Ton:

The Dark Knight: Batman hat nette Spielzeuge
The Dark Knight: Batman hat nette Spielzeuge © Warner Home Video

Wie bereits erwähnt enthält das Set die herkömmliche Blu-ray-Fassung, weshalb hier auch beim BD-Ton alles beim Alten geblieben ist und der deutsche Sound weiterhin nur als Dolby Digital 5.1-Mix vorliegt, während der englische Originalton mit klanglich besserem Dolby TrueHD aufwartet. Allerdings hat die 4K-Variante auch hier ein Ass im Ärmel, denn Warner Bros. hat auch dieser eine neue Abmischung in DTS-HD Master Audio 5.1 spendiert, natürlich auch für den Originalton. Jetzt sind endlich beide Tonspuren auf dem gleichen Niveau angesiedelt und warten mit einer überaus aktiven Surround-Kulisse auf, die mit vielen dynamisch klingenden Effekten und einem satten Basseinsatz aufzutrumpfen weiß. Der Score, für den sich erneut Hans Zimmer und James Newton Howard verantwortlich zeichnen, untermalt auch hier das Geschehen stets perfekt und sorgt für eine stimmige und oftmals beklemmende Atmosphäre. Weitere auf der UHD-Variante enthaltene Tonspuren sind Französisch in DTS-HD Master Audio 5.1, während Italienisch, Spanisch, Polnisch, Tschechisch, Ungarisch und Russisch jeweils in Dolby Digital 5.1 vorliegen. Eine englische Audiodeskription für Blinde bieten beide Versionen des Films ebenfalls, genauso wie deutsche Untertitel für Hörgeschädigte.

Extras:

Hier ist es erfreulich, dass es diesmal alle Specials mit auf das 3-Disc-Set geschafft haben. Während die 4K UHD-Scheibe komplett ohne Extras daherkommt, wartet die BD-Filmdisc mit dem bekannten „Fokus-Punkte“-Feature auf, bei welchem sich während des Films insgesamt 18 zusätzliche Kurz-Making-ofs anwählen lassen, die dann über eine Gesamtlaufzeit von ca. 65 Minuten interessante Informationen zu den gewählten Bereichen preisgeben. Das übrige Bonusmaterial ist komplett auf einer zusätzlichen Disc untergebracht worden, welches wir hier nun der Vollständigkeit halber auflisten:

The Dark Knight: Batman trifft auf JokerThe Dark Knight: Batman trifft auf Joker
The Dark Knight: Batman trifft auf Joker © Warner Home Video

▪ Making of:
– Die Batman-Technologie (45:59 min.)
– Batman demaskiert: Die Psychologie von Dark Knight (46:02 min.)
▪ Bonusmaterial:
– Gotham Tonight (46:41 min.)
▪ Die Bildergalerien:
– Die Joker-Karten (9:44 min.)
– Konzeptskizzen (7:44 min.)
– Die Kinoplakate (1:36 min.)
– Fotogalerien (11:52 min.)
▪ Die Trailer und mehr…
– Trailer 1 (0:57 min.)
– Trailer 2 (2:08 min.)
– Trailer 3 (2:31 min.)
– TV-Spot Anarchy (0:32 min.)
– TV-Spot Alter Ego (0:32 min.)
– TV-Spot Aggressive Expansion (0:32 min.)
– TV-Spot One Rule (0:32 min.)
– TV-Spot Avenge (0:32 min.)
– TV-Spot Madness (0:32 min.)
▪ Digital UV-Copy
▪ Wendecover

Den Anfang machen hier die zwei sehr aufschlussreichen Making-ofs, welche sich zum einen mit der Entwicklung des dunklen Ritters, dessen Waffen sowie Fahrzeugen auseinandersetzt, gefolgt von „Batman demaskiert“, das sich mit den psychologischen Hintergründen von Bruce Wayne alias Batman beschäftigt. Weiter geht es mit insgesamt sechs verschiedenen „Gotham Tonight“-Newsreportagen, welche die TV-Berichterstattungen aus dem Film hier nun in voller Länge zeigen. Ebenfalls mit an Bord sind sehenswerte Bildergalerien, die neben Konzeptskizzen auch Kinoplakate sowie Aufnahmen vom Set beinhalten und auch die Trailer und TV-Spots zum Film sind enthalten. Sämtliche Extras liegen zudem in HD vor und bieten auch deutsche Untertitel. Eine nette Zugabe sind zudem der beiliegende UltraViolett-Code, mit welchem sich „The Dark Knight“ auf ein mobiles Gerät herunterladen lässt sowie das Wendecover ohne störendes FSK-Logo.

Blu-ray Wertung
  • 10/10
    Film - 10.0/10
  • 10/10
    Bild BD - 10.0/10
  • 8/10
    Bild 4K - 8.0/10
  • 9/10
    Ton - 9.0/10
  • 8/10
    Extras - 8.0/10
9/10

Kurzfassung

Über den filmischen Inhalt braucht hier nicht viel gesagt zu werden, der ist definitiv Top und gehört mit zum Besten, was das DC-Universum zu bieten hat. Bildtechnisch muss man aber auch hier bei der Ultra-HD-Version leider einige Makel hinnehmen, dafür wird allerdings bei der 4K-Scheibe eine hörbar bessere deutsche DTS-HD Master Audio 5.1-Tonspur geboten. Sämtliche altbekannte Extras sind erfreulicherweise ebenfalls im Set enthalten.

Fazit:

Mit seinem „The Dark Knight“ hat Regisseur Christopher Nolan doch tatsächlich das geschafft, was zunächst wohl niemand erwartet hat, nämlich „Batman Begins“ nochmals zu toppen. Dabei macht der Film nahezu alles richtig, baut die Charaktere weiter aus, fügt diesen weitere Facetten hinzu und bringt mit Harvey Dent alias Two Face sowie dem Joker zwei weitere Bösewichte ins Spiel, bei denen vor allem Letztgenannter in seiner Darstellung vollauf zu überzeugen weiß. Heath Ledger spielt den psychopathischen Clown absolut überzeugend und lässt es über die gesamte Laufzeit von 152 Minuten nicht eine Sekunde lang langweilig werden. Eine der besten DC-Verfilmungen überhaupt, die man sich keinesfalls entgehen lassen sollte.


von Roland Nicolai

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