Six (Die komplette 1. Staffel) – Blu-ray Kritik

Six - Die komplette 1. Staffel - Die US-Navy-Elite im Einsatz
Six - Die komplette 1. Staffel: Die US-Navy-Elite im Einsatz © 2017 CONCORDE Filmverleih GmbH

Die Kritik:

Six ist eine US-amerikanische Actionserie, deren erste Staffel es hierzulande bisher nur in der Onlinevideothek von Amazon zu sehen gab. Seit dem 29.08.2017 ist sie nun auch auf Blu-ray erhältlich und wir haben sie uns genauer angesehen.

Six - Die komplette 1. Staffel Bluray Cover
Six – Die komplette 1. Staffel: Bluray Cover © 2017 CONCORDE Filmverleih GmbH

Zum Inhalt: Richard „Rip“ Taggart (Walton Goggins) führte die Navy Seals Gruppe Six in Afghanistan an. Mit dabei waren u.a. auch die Soldaten Joe „Bear“ Graves (Barry Sloane), Ricky „Buddha“ Ortiz (Juan-Pablo Raba), und Alex Caulder (Kyle Schmid). Nach einem besonders heiklen Einsatz und nur intern aufgearbeiteten Konflikten, kehrt Rip dem Team den Rücken zu. Als er schließlich bei einer privaten Sicherheitsfirma in Afrika anheuert, werden er und die zu bewachende Mädchenschule eines Tages von der Boku Haram überfallen. Diese nehmen etliche Geiseln – darunter auch den Ex-Seal Rip. Nun ist es die Aufgabe der Navy Seals Gruppe und den alten Kameraden, alle zu befreien.

Die acht Episoden haben je ein Länge von rund 40 Minuten, denen Rückblenden vorausgehen. Diese zeigen meist dieselben Szenen (die Entführung, dessen Hintergrund und das Seal-Team), was schon die limitierte Hauptstory offenbart. Die Serie sorgt somit ohne große Einführung und mit vielen Szenenwechseln schnell für Spannung. Der Zugang zu den Hauptcharakteren gelingt ebenfalls früh und verspricht eine zielstrebige erste Staffel.

Six - Die komplette 1. Staffel - die Soldaten Alex Caulder (Kyle Schmid), Joe „Bear“ Graves (Barry Sloane) und Ricky „Buddha“ Ortiz (Juan-Pablo Raba)
Six – Die komplette 1. Staffel: Die Soldaten Alex Caulder (Kyle Schmid), Joe „Bear“ Graves (Barry Sloane) und Ricky „Buddha“ Ortiz (Juan-Pablo Raba) © 2017 CONCORDE Filmverleih GmbH

Auf Serienlänge ist dies allerdings zu wenig. Die Truppe der Seals ist verschieden genug, um sie zu unterscheiden. Viele klischeehafte Taten und Momente sind allerdings nicht zu übersehen. So wird beispielsweise beim Tod eines Kameraden natürlich getrauert, aber mindestens genauso viel gefeixt. Wenn das auf Tatsachen beruhende Drama tatsächlich auch im Detail so abgelaufen ist, will man nichts gesagt haben. Zu bezweifeln ist es jedoch schon. Zwischendurch wirft die Serie die Schuldfrage des Tötens seitens der Soldaten auf. Der Versuch diese Taten zu hinterfragen und so dem Patriotismus vorzubeugen, wirkt hier eher gezwungen und kratzt nur an der Oberfläche. Ferner leiden die Seals zunehmend auch an Alltagsproblemen daheim. Das sind Geschichten, die die Sache authentischer wirken lässt. Viele der Themen verlieren sich gegen Ende allerdings wieder, um ein angemessen actionreiches Finale darzubieten. Das überraschende Ende hellt die Miene nochmal deutlich auf und könnte die bereits geplante zweite Staffel einleiten.

Six - Die komplette 1. Staffel - Die Lehrerin der Mädchenschule
Six – Die komplette 1. Staffel: Die Lehrerin der Mädchenschule © 2017 CONCORDE Filmverleih GmbH

Beim entführten Richard „Rip“ Taggart und den Mädchen geht es mitunter brutal und emotional zu. Die ganz krassen Bilder gibt es nicht, dennoch nehmen einige Szenen zu Beginn mit. Besonders die Boku Haram in Afrika bietet im TV ein relativ neues Gesicht des Grauens. Das geschieht authentisch und wirkt zu keiner Zeit übertrieben. Selbiges gilt für die wohl dosierte Action, bei der ein hoher Produktionswert zu erahnen ist. Während die Leute hinter der Kamera schon Erfolge verbuchen konnten, gab es auch die Schauspieler schon in dem einen oder anderen namenhaften Film oder Serie in kleineren Rollen zu sehen (Walton Goggins in „The Hateful 8”, Barry Sloane in „Noah“, Juan Pablo Raba in „Narcos“ oder Kyle Schmid in „A History of Violence“).

Bild:

Die Bilder auf der Blu-ray leiden mitunter an Schärfe. Bei den vermehrt dunklen Farben und schummrigen Lichtverhältnissen kommen die Grenzen zum Vorschein und die grobkörnigen Momente schwächen das Gesamtbild.

Ton:

Der Sound zeigt sich gleichzeitig präsent, kräftig und angenehm. Die Lautstärke im Kampfgetümmel stimmt hier ebenso wie die in den Dialogen.

Extras:

Als Bonusmaterial wurde die Blu-ray nur mit dem Trailer und einer Programmvorschau ausgestattet. Blicke ins Set oder den Bezug zu den wahren Begebenheiten bleiben leider komplett verwehrt.

Blu-ray Wertung
  • 5.5/10
    Film - 5.5/10
  • 6/10
    Bild - 6/10
  • 9/10
    Ton - 9/10
  • 1/10
    Extras - 1/10
5.5/10

Kurzfassung

Dem guten Beginn und einer insgesamt hochwertigen Produktion steht der unspektakuläre Mittelteil mit kaum Action und wenig spannenden Dialogen im Weg. Die finale Episode ist wiederum ansehnlicher.

Fazit:

Nach einem starken Beginn leidet die erste Staffel an der limitierten Story, um in den acht Folgen durchweg für Spannung zu sorgen. So leidet die Serie entweder an Ideenarmut oder die Themen (die Alltagsprobleme daheim mit den Familien oder die Diskussion ums Töten in Afghanistan)  werden nicht konsequent genug umgesetzt. In den Entführungslagern wiederum geschieht nur hin und wieder Aufsehenerregendes.


von Nicolas Wenger

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