Jumanji (4K Ultra HD) – Kritik

Peter (Bradley Pierce) und Alan (Robin Williams)
Peter (Bradley Pierce) und Alan (Robin Williams) © Sony Pictures Home Entertainment

Die Kritik:

Jumanji 4K-UHD Blu-ray Cover
Jumanji 4K-UHD Blu-ray Cover © TriStar Pictures, Inc.

Am 21. Dezember startet hierzulande die Neuinterpretation des Fantasy-Abenteuers „Jumanji – Willkommen im Dschungel“, welche in den Hauptrollen namhafte Darsteller wie Dwayne Johnson („Fast & Furious 8“), Jack Black („Gänsehaut“), Karen Gillan („Guardians of the Galaxy“) sowie Kevin Hart („Ride Along: Next Level Miami“) auffährt und der von Jake Kasdan („Sex Tape“), dem Sohn von des Regisseurs und Drehbuchautors Lawrence Kasdan („Das Imperium schlägt zurück“, „Dreamcatcher“) für die große Leinwand umgesetzt wird. Laut Angaben soll es sich darum um eine Fortsetzung zu Jumanji aus dem Jahr 1995 handeln, welcher wiederrum auf dem 1981 erschienenen gleichnamigen Roman von Autor Chris Van Allsburg basiert. Eben diesen hat Sony Pictures Home Entertainment passend zum Start der Fortsetzung komplett in 4K-Auflösung auf Basis des Original-Kameranegativs inklusive HDR restauriert und auch einen neuen zeitgemäßen Dolby Atmos-Mix in englischer Sprache erstellt. Wir haben freundlicherweise von Sony ein Exemplar der deutschen Veröffentlichung zur Verfügung gestellt bekommen und berichten in unserer Kritik, ob die Umsetzung gelungen ist.

Jumanji“ ist das geheimnisvolle, uralte Spiel, aus dem der unberechenbare Geist des Dschungels ausbricht, um die Welt zu beherrschen. Als der junge Alan Parrish (Adam Hann-Byrd) im Jahr 1969 durch widrige Umstände dieses einst vergrabene Brettspiel entdeckt, ahnt er noch nichts von dessen unvorstellbaren Kräften. Er lädt seine Schulfreundin Sarah Whittle (Laura Bell Bundy) auf eine Partie ein, doch schon nach kurzer Zeit wird er durch einen schlechten Wurf in die magische Welt des Spiels gezogen, woraufhin Sarah panisch aus dem Haus rennt. 26 Jahre später ziehen Judy Sheperd (Kirsten Dunst) und ihr kleiner Bruder Peter (Bradley Pierce) als neue Bewohner in das alte Parrish-Anwesen, finden dort das Brettspiel auf dem Dachboden und setzen ungewollt die Partie aus dem Jahr 1969 fort. Es gelingt ihnen, den eigentlich für tot erklärten und inzwischen 26 Jahre älteren Alan (Robin Williams) wieder zurückzuholen, doch mit ihm kommen auch weitere bedrohliche Dinge und Tiere aus „Jumanji“ mit in ihre Welt. Ob sie wollen oder nicht, das Spiel muss fortgesetzt werden, damit alles wieder so wird wie vorher – doch von den Dreien ist keiner am Zug. Um das Spiel fortsetzen und beenden zu können, müssen Judy, Peter und Alan zunächst noch Sarah (Bonnie Hunt) ausfindig machen, welche ebenfalls gealtert ist und natürlich alles andere als begeistert von dieser Idee ist…

Sarah (Bonnie Hunt), Judy (Kirsten Dunst) und Peter (Bradley Pierce)
Sarah (Bonnie Hunt), Judy (Kirsten Dunst) und Peter (Bradley Pierce) © Sony Pictures Home Entertainment

Zwar hat der US-amerikanische Regisseur und Designer Joe Johnston in seiner Karriere nicht allzu viele Produktionen für die große Leinwand umgesetzt, allerdings ist alles was er angepackt hat, sehr erfolgreich gewesen. Neben „Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft“, zeichnete er sich unter anderem für „The Rocketeer“, „Jurassic Park 3“, „Wolfman“ sowie „Captain America: The First Avenger“ verantwortlich und auch „Jumanji“ gehört zu den Titeln, welche im Kino gut ankamen. Verwunderlich ist das nicht, schließlich bietet „Jumanji“ alles, was einen tollen Abenteuerfilm ausmacht – eine spannende Handlung, interessante Charaktere und jede Menge aufregende Momente. Das alles vereint der Film gekonnt zu einem großartigen Mix, bei dem es vor allem für Kinder viel Nervenkitzel gibt, allerdings auch der Humor niemals zu kurz kommt. Einen großen Teil dazu trägt vor allem der Stadtpolizist Carl (David Alan Grier), früher bekannt als Carl Bentley der Sohlenmeister in der alten Parrish-Schuhfabrik, der mit der katastrophalen Lage im kleinen Städtchen, für die das geheimnisvolle Brettspiel sorgt, eigentlich vollkommen überfordert ist. Hauptleidtragender des ganzen Chaos, welches alle möglichen Tiere wie Moskitos, Affen, ein hungriger Löwe, Nashörner, Riesenspinnen und eine Elefantenherde verursachen, ist obendrein dessen Polizeiwagen, der immer mehr in Mitleidenschaft gezogen wird, allerdings nicht wirklich kleinzukriegen ist und stets fahrbereit bleibt. Für spannende Momente sorgen aber nicht nur die Tiere aus dem Jumanji-Dschungel, sondern auch verschiedene Naturkatastrophen wie heftiger Monsun oder Erdbeben sowie der rücksichtslose Jäger van Pelt (Jonathan Hyde), der es auf Alan abgesehen hat. Effekttechnisch ist das alles natürlich nicht mehr ganz zeitgemäß, die Spezialeffekte sind aber bis auf wenige Ausnahmen recht gut gealtert und am Spaß, welchen dieses Abenteuer selbst nach 22 Jahren noch bereitet, ändert das erfreulicherweise ebenfalls nichts.

Bild:

Alan (Robin Williams), Sarah (Bonnie Hunt), Judy (Kirsten Dunst), Peter (Bradley Pierce) und Carl (David Alan Grier)
Alan (Robin Williams), Sarah (Bonnie Hunt), Judy (Kirsten Dunst), Peter (Bradley Pierce) und Carl (David Alan Grier) © Sony Pictures Home Entertainment

Sony Pictures Home Entertainment hat für diese Neuveröffentlichung dem Titel ein Remastering spendiert, das auf Basis des Original-Kameranegativs basiert und sich hier nun nativ in 4K präsentiert. Eigentlich ein Grund zur Freude, allerdings sollte man von dem Transfer, welcher im Ansichtsverhältnis von 1.85:1 (16:9) vorliegt, nicht zu viel erwarten, denn leider weist das Bild in vielerlei Hinsicht einige Schwächen auf, die zum einen altersbedingt, andererseits aber auch auf die damalige Tricktechnik zurückzuführen sind. Der Schärfezugewinn fällt also größtenteils gering auch, da hauptsächlich Nahaufnahmen von Gesichtern vom neuen 4K-Transfer profitieren. Deutlich schlechter schneiden Großaufnahmen, wie zum Beispiel zu Beginn des Films, wenn es eine größere Aufnahme der kleinen Stadt gibt, wo der kleine Parrish mit seinem Fahrrad vor seinen gemeinen Klassenkameraden flüchtet. Die Großaufnahme ist komplett weich und erreicht noch nicht einmal Blu-ray-Qualität – allerdings ist das jetzt meckern auf hohem Niveau, denn hierbei handelt es sich tatsächlich um die schlechteste und einzigste Szene im gesamten Film, die derart aussieht. Der restliche Film schwankt qualitativ deutlich von Szene zu Szene, wird vor allem während der dunkleren Einstellungen von einem kräftigen Filmkorn begleitet, ist aber dem alten Blu-ray-Master früherer Editionen klar überlegen. Das HDR sorgt ebenfalls dafür, dass sich die Farben und der Kontrast etwas natürlicher und lebendiger präsentieren, aber auch hier sollte man keine Wunder erwarten. Vor allem die Spezialeffekte, allen voran die Affen – welche als Running-Gag des Öfteren zu sehen sind, sehen nicht nur auffällig weicher aus, sondern auch deren Farben präsentieren sich keinesfalls natürlich. Trotzdem: Auch wenn man sich hier sicherlich ein besseres Ergebnis erhofft hat, schlecht ist das 4K-Master jedenfalls nicht und besser sah der Film bislang ebenfalls noch nicht aus.

Ton:

Jumanji_4: Alan (Robin Williams) legt sich mit einem Pelikan an
Jumanji_4: Alan (Robin Williams) legt sich mit einem Pelikan an © Sony Pictures Home Entertainment

Nachdem man ursprünglich bereits für die 2015 erschienene Blu-ray-Neuauflage einen deutschen Ton in DTS-HD Master Audio 5.1 vorgesehen hatte, welcher allerdings erneut als Dolby Digital 5.1-Mix vorlag, hat man es bei der nun neuen 4K UHD-Variante geschafft, endlich eine HD-Tonspur auf die Disc zu packen. Zwar klang der alte Dolby Digital 5.1-Sound gar nicht mal schlecht, wenn auch etwas frontlastig, der neue DTS-HD Master Audio 5.1-Mix aber macht vieles besser. Das Trommelschlagen des Jumanji-Spiels verteilt sich über sämtliche Lautsprecher und erzeugt den nötigen Druck, wenn die Affen in der Küche für ordentlich Radau sorgen, dann verteilen sich die Effekte auf sämtliche Kanäle und auch wenn die Stampede durch das Wohnzimmer rennt, dann klingt das alles wirklich großartig – vor allem wenn das schnaufende Nashorn als Nachzügler hinterhertrampelt. Bei all der Action ist es zudem löblich, das die Dialoge stets glasklar wiedergegeben werden. Reichlich Spaß bereitet auch der englische Originalton, welcher sogar in Dolby Atmos vorliegt und dem ein Dolby TrueHD 7.1-Kern zugrunde liegt. Dieser klingt nochmals besser und dynamischer, während dessen Bitrate durchschnittlich bei 4.8 Mbps liegt. Weitere auf der UHD-Scheibe enthaltene Tonspuren sind Französisch und Japanisch in DTS-HD Master Audio 5.1, Italienisch, Polnisch, Portugiesisch, Spanisch, Tschechisch und Ungarisch jeweils in Dolby Digital 5.1 sowie abschließend noch Französisch und Thailändisch als Dolby Surround-Mix.

Extras:

▪ kein Bonusmaterial

Bei der 4K UHD-Variante wurde leider auf Extras verzichtet, da lediglich die 4K-Fassung im Set enthalten ist. Die einzigen Extras, sollte man diese überhaupt als solche bezeichnen können, sind der beiliegende Ultra-Violett-Code sowie eine Fotogalerie mit einigen Darstellern, allerdings nur mit jeweils einem Foto sowie dem dazugehörigen Namen, welche im Hauptmenü dargestellt werden. Auf ein Wendecover ohne störendes FSK-Logo wurde bei dieser Veröffentlichung leider ebenfalls verzichtet.

Blu-ray Wertung
  • 8.5/10
    Film - 8.5/10
  • 7/10
    Bild 4K - 7.0/10
  • 8.5/10
    Ton - 8.5/10
  • 1/10
    Extras - 1.0/10
7.5/10

Kurzfassung

Eine Referenzscheibe ist „Jumanji“ leider nicht geworden, dennoch bietet die Ultra-HD-Version eine qualitative Steigerung zur bisherigen Blu-ray-Fassung. Leider muss man hierzulande allerdings auf sämtliche Extras verzichten.

Fazit:

„Jumanji“ ist selbst nach nunmehr 22 Jahren noch immer ein großartiger Abenteuerfilm, denn man sich immer wieder gerne mit der ganzen Familie ansieht. Jetzt, da er auf 4K UHD qualitativ nochmals etwas besser aussieht, bereitet er gleich nochmal so viel Spaß, vor allem aber auch, weil nun endlich ein hörbar besserer deutscher DTS-HD 5.1-Mix an Bord ist. Wer hingegen den O-Ton bevorzugt, bekommt bei dieser Veröffentlichung sogar Dolby Atmos-Sound geboten, dafür lässt die Scheibe allerdings das Bonusmaterial früherer Versionen vermissen.


von Roland Nicolai

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