Iron Man Trilogie – Limited Edition (4k UHD + Blu-ray) Kritik

Iron Man 2 Filmszene
Iron Man 2 Filmszene © Concorde Home Entertainment

Die Kritik:

Der Eiserne, welcher Comic-Fans am ehesten unter dem Namen ‚Iron Man‘ bekannt ist, ist bislang der erfolgreichste Superheld des Marvel-Cinematic-Universe. Neben den Solo-Abenteuern von ‚Captain America‘, ‚Thor‘ oder dem unglaublichen ‚Hulk‘, ist Iron Man, alias Tony Stark, der einzige der Heldenriege, der es auf ein weltweites Gesamteinspielergebnis von über 2,4 Milliarden US-Dollar geschafft hat, dicht gefolgt vom Cap, der mit seinen ebenfalls drei Filmen knapp 200 Millionen dahinter liegt. Noch erfolgreicher waren sogar die bisherigen zwei ‚Avengers‘-Filme, dessen bunt zusammengemixte Truppe fast drei Milliarden Dollar einspielen konnte. Und sind wir ehrlich: Der Zeitpunkt könnte kaum günstiger sein, als dem Eisernen endlich einen zeitgemäßen Auftritt im neuen 4k UHD-Format zu spendieren. Dieser ist bereits am 06. April erfolgt und wir haben freundlicherweise von Concorde Home Entertainment die UHD-Trilogie mitsamt den bisherigen Blu-rays erhalten, um diesen in einem Direktvergleich auf den HD- beziehungsweise UHD-Zahn zu fühlen. Ob der 4k-Einstand des Eisernen gelungen ist und was ihr sonst alles vom 6-Disc-Set erwarten dürft, das decken wir hier nun in unserem ausführlichen Test auf.

Iron Man Trilogie - Limited Edition im Steelbook - 4K UHD Blu-ray
Iron Man Trilogie – Limited Edition im Steelbook – 4K UHD Blu-ray © Concorde Home Entertainment

Iron Man (2008) – Laufzeit: 126 Minuten

Tony Stark (Robert Downey Jr.) hat es als Großindustrieller in der Rüstungsbranche und seinem Unternehmen Stark Industries zum Multimillionär gebracht. In Starks Leben verläuft alles nach Plan, bis er während der Präsentation seines neuartigen Raketensystems namens „Jericho“ in Afghanistan selbst zur Zielscheibe wird. Die Terrororganisation „Zehn Ringe“ nimmt Stark gefangen und hält diesen zusammen mit einem anderen Wissenschaftler namens Yinsen (Shaun Toub) gefangen – um ihre Freiheit zurückzuerlangen, sollen beide gemeinsam für Terrorchef Raza (Faran Tahir) die „Jericho“ nachbauen. Doch Stark hat ganz andere Pläne und baut sich stattdessen einen Eisernen-Kampfanzug, um mit diesem selbst aus der Gefangenschaft zu entkommen – Er wird zu Iron Man…

Iron Man 2 (2010) – Laufzeit: 125 Minuten

Der Welt ist bekannt, dass der geniale Erfinder und Milliardär Tony Stark als Superheld Iron Man für Recht und Ordnung sorgt und somit quasi den Weltfrieden privatisiert hat. Natürlich ist er mit dieser Monopolstellung vielen wichtigen Leuten ein Dorn im Auge, allen voran Senator Stern (Garry Shandling) sowie Justin Hammer (Sam Rockwell), der nachdem sich Stark aus dem Waffengeschäft zurückgezogen hat, zum alleinigen Waffen-Lieferanten für das US-Militär avanciert ist. Doch auch im Verborgenen erstarkt mit dem Sohn des russischen Wissenschaftlers Anton Vanko, der seinem Sohn auf dem Sterbebett offenbart, das eigentlich ihm Starks Ruhm für die Erfindung des Arc-Reaktors gebührt, ein neuer mächtiger Feind. Ivan (Mickey Rourke) alias Whiplash, hat sich nämlich aus den verbliebenen Plänen seines Vaters eine eigene verkleinerte Energiequelle mitsamt zwei Plasmapeitschen entwickelt, mit denen er Tony Stark zum Kampf herausfordert.

Iron Man 3 (2013) – Laufzeit: 131 Minuten

Tony Stark ist eigentlich ein Mann dem es an nichts fehlt: Er sieht gut aus, hat Kohle bis zum abwinken, baut cooles Zeugs, hat mit der Chefin seines milliardenschweren Unternehmens eine tolle Freundin (Gwyneth Paltrow) an seiner Seite und hin und wieder, rettet er die Welt. Warum also, bekommt er Nachts kein Auge zu? Durch die letzten Ereignisse mit den Avengers, bei denen es darum ging, in New York eine außerirdische Invasion abzuwenden, hat sich vieles verändert. Tony hat erkannt, das er nicht unbesiegbar ist und er tatsächlich eigentlich nur das Schützen will, was für ihn das Wichtigste ist – Pepper. Doch als wie aus dem Nichts auch noch der Mandarin (Ben Kingsley) plötzlich auf den Plan tritt und Tony neben seinem Wohnsitz auch noch dessen Iron Man-Anzug nimmt, muss sich der geschlagene Held zurück zu seinen Wurzeln besinnen. Auf der Suche nach dem terroristischen Anführer, muss er sich dabei lediglich auf seine Kreativität und Instinkte beschränken und findet dabei letztlich auch die Frage auf eine ganz andere Frage, welche er sich schon sehr lange gestellt hat: Macht der Mann den Anzug oder macht der Anzug den Mann?

Iron Man 3 Filmszene © Concorde Home Entertainment

Über die die Filme selbst und deren Inhalt braucht man eigentlich nicht viel zu sagen, denn vermutlich jeder kennt inzwischen den Eisernen und auch dessen Darsteller Robert Downey Jr., der mit dessen Verkörperung wohl die Rolle seines Lebens spielt. Einig werden sich vermutlich ebenfalls die meisten Fans sein und zwar, das der erste Iron Man-Film, auch der Beste ist. In diesem sieht man nämlich was für ein Mensch Tony Stark früher gewesen ist, bevor er ohne groß zu überlegen, seine Raketen und Bomben an den Meistbietenden verkauft hat, bis er selbst zu einem Opfer seiner eigenen Waffen wurde. Der anschließende Wandel, mit seiner Iron Man-Rüstung für weltweiten Frieden zu sorgen, anstatt sich weiterhin durch den industriellen Waffenverkauf dumm und dämlich zu verdienen, ist zwar durchaus edelmütig, allerdings quasi unmöglich. Denn Bedrohungen gibt es immer, sei es nun aus den eigenen Reihen, wie mit seinem früheren Partner Obadiah Stane (Jeff Bridges), dessen Iron Monger er im ersten Film entgegentritt, oder der unwichtig erscheinende Ivan Vanko (Whiplash) in ‚Iron Man 2‘, der mithilfe seines eigenen kleinen Arc-Reaktors und zwei Plasmapeitschen seine Familienehre wiederherstellen will. Doch mit dem Mandarin bekommt er es in ‚Iron Man 3‘ mit einem ganz anderen Kaliber als Gegner zu tun, der vor wirklich nichts Halt macht und bei seinem Vorhaben sogar Extremis zum Einsatz bringt. Dieses ist ein experimentelles Verfahren, welches vom Wissenschaftler Aldrich Killian (Guy Pearce) entwickelt wurde und mit welchem es möglich ist, die menschliche DNS beliebig zu verändern. Ganz gleich für welches der drei Iron Man-Abenteuer man sich letztlich entscheiden mag, unterhaltsam sind alle und machen auf den hier nun vorliegenden 4k-UHD-Scheiben gleich nochmal viel mehr Spaß.

Bild:

Freundlicherweise war Concorde Home Entertainment so frei und hat uns für den Test nicht nur die neuen 4k UHD-Discs zur Verfügung gestellt sondern auch die bereits bekannten Blu-rays, so das wir in der Lage waren, einen Direktvergleich des Materials vorzunehmen. Das Ergebnis des Vergleichs kann sich dabei wirklich sehen lassen, denn die Bildquailtät der drei 4k UHD-Scheiben weiß vollauf zu begeistern und ist den Transfers der 1080p-Versionen in allen Belangen überlegen. Zwar liegt bei allen drei 4k UHDs das Bild nur als 2k-Digital Intermediate vor und wird deshalb lediglich auf 4k hochgerechnet, das Endresultat ist aber dennoch sehr überzeugend. Die Bildqualität wird dabei von Film zu Film jeweils nochmals nach oben gesteigert, so das ‚Iron Man‘, welcher den ältesten Teil darstellt und aus dem Jahr 2008 stammt, hier am schlechtesten abschneidet. Wobei sich das natürlich härter anhört als es letztlich der Fall ist, denn der Transfer im Seitenverhältnis von 2,35:1 (16:9) ist bis auf wenige Mankos dem Blu-ray-Pendant eindeutig überlegen. Wie bei der 1080p-Version macht sich auch beim UHD-Transfer das Filmkorn bemerkbar, ohne dabei jedoch als störend empfunden zu werden. Die Bildschärfe konnte hier ebenfalls gesteigert werden, woraus eine bessere Detaildarstellung resultiert. Dank des eingesetzten HDR sowie des erweiterten Farbraums präsentiert sich das Bild zudem plastischer, da nicht nur der Schwarzwert und das Kontrastverhältnis gesteigert werden konnten, sondern nun auch die Farben noch lebendiger wirken.

Iron Man Trilogie - Filmszene
Iron Man – Filmszene © Concorde Home Entertainment

Einen weiteren Qualitätsanstieg präsentiert ‚Iron Man 2‚, dessen ebenfalls im Ansichtsverhältnis von 2,35:1 vorliegende Transfer nochmals eine gesteigerte Schärfe zu bieten hat, was sich vor allem bemerkbar macht, wenn Tony in seinem Labor an den projizierten Bildschirmen arbeitet. Hier sind nun im direkten Vergleich mit der Blu-ray-Vorlage die Vorzüge der UHD klar erkennbar, da sich beim 1080p-Material diese tatsächlich unscharf und teils sogar etwas matschig präsentierten. Aber nicht nur bei solchen kleinen Details macht sich der gesteigere Detailgrad bemerkbar, auch große Außenaufnahmen präsentieren sich noch feiner aufgelöst und erstrahlen auch hier dank des HDR und vor allem durch den erweiterten Rec.2020-Farbraum weitaus realistischer. Am besten schneidet allerdings der Transfer von ‚Iron Man 3‘ ab, was allerdings nicht wirklich verwunderlich ist, handelt es sich bei diesem doch um die Jüngste der drei Produktionen. Das Master liegt bei diesem im Seitenverhältnis von 2,40:1 vor und bietet ein wirklich gestochen scharfes Bild, sehr natürliche und lebendige Farben sowie einen kräftigen Kontrast. Von den minimalen Kompressionsartefakten der Blu-ray hat man bei der UHD nichts zu sehen bekommen und auch sonst, präsentiert sich der Transfer dank HDR und dem erweiterten Farbraum überaus plastisch. Vor allem beim Hafen-Finale fährt die Scheibe zur Höchstleistung auf, wenn die zahlreichen Scheinwerfer den dunklen Bereich stimmungsvoll und völlig korrekt ausleuchten und das Schwarz tatsächlich Tiefschwarz dargestellt wird und nicht wie beim 1080p-Material in den dunkelgrauen Bereich abdriftet. Wirklich beachtlich was hier geleistet wurde – auch wenn es sich „nur“ um ein 2k-Digital Intermediate handelt.

Ton:

Bei den Tonformaten gibt es keine Neuigkeiten zu vermelden, denn diese sind von den bisherigen Blu-rays übernommen worden und bieten folgende Tonspuren:

▪ Iron Man: DTS-HD Master Audio 5.1 (Deutsch, Englisch)
▪ Iron Man 2: DTS-HD Master Audio 5.1 (Deutsch Englisch)
▪ Iron Man 3: DTS-HD Master Audio 7.1 (Deutsch, Englisch)

Iron Man 3 Filmszene
Iron Man 3 Filmszene © Concorde Home Entertainment

Alle drei Abmischungen wissen vollauf zubegeistern, wobei natürlich der dritte Iron Man-Film mit seinen zwei zusätzlichen Kanälen soundtechnisch nochmals differenzierter und auch räumlicher klingt. Nichtsdestotrotz begeistern alle verlustfreien DTS-HD-Sounds durch eine hohe Dynamik, punkten durch präzise und wuchtige Effekte sowie eine überaus stimmungsvolle Musikuntermalung, bei der auch namhafte Künstler wie Black Sabbath, Daft Punk, Imagine Dragons sowie AC/DC mit Songs wie „Highway to Hell“ oder „Shoot to Thrill“ ihren Teil zu beigesteuert haben. Wenn dann auch noch Tony im zweiten Teil zu Queen´s „Another One Bites the Dust“ abgeht und sich, nachdem er selbst in seinen Anzug gepinkelt hat, auch noch mit seinem besten Kumpel Lt. Col. James „Rhodey“ Rhodes (Don Cheadle) alias War Machine prügelt, dann rummst das schon ordentlich und fordert der heimischen Anlage einiges ab. Es werden allerdings nicht nur brachiale Effekte geboten, auch in ruhigeren Filmpassagen können alle drei Filme dank ihres exzellenten Balancings, das stets für eine einwandfreie und klare Dialogverständlich sorgt, ihr volles Potenzial entfalten.

Extras:

Iron Man:

▪ Making of “I am Iron Man” (ca. 90 min.)
▪ Entfallene Szenen (ca. 18 min.)
▪ Visual Effects-Featurette (ca. 27 min.)
▪ Schauspielarbeit-Featurette (ca. 4 min.)
▪ Screen-Test mit Robert Downey Jr. (ca. 6 min.)
▪ Trailer

Iron Man 2:

Iron Man 2 Filmszene
Iron Man 2 Filmszene © Concorde Home Entertainment

▪ Audiokommentar von Regisseur Jon Favreau
▪ Making-of (ca. 85 min.)
▪ Featurettes (ca. 31 min.)
▪ Entfallene Szenen (ca. 17 min.)
▪ Musikvideo „Shoot to Thrill“ von AC/DC (ca. 6 min.)
▪ BD-Live Feature
▪ Trailer

Iron Man 3:

▪ Audiokommentar mit Regisseur Shane Black und Autor Drew Pearce
▪ Marvel One Shot: Agent Carter (ca. 15 Min.)
▪ Featurettes: Iron Man 3 unmasked (ca. 11 Min.)
▪ Deconstructing the scene: Attack on Air Force One (ca. 9 Min.)
▪ Behind the scenes: Thor – The Dark World (ca. 2 Min.)
▪ Deleted & Extended Scenes (ca. 16 min.)
▪ Gag Reel (ca. 5 min.)
▪ Trailer

Zu allen drei Filme liegen sehr umfangreiche und interessante Making ofs vor und auch die Featurettes zu den entfernten beziehungsweise nicht verwendeten Szenen sind überaus sehenswert. Wer einen Blick hinter die Kulissen der jeweiligen Produktionen werfen möchte, der kann dies ebenfalls tun und den Filmemachern in gleich mehreren Beiträgen bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. Zwei informative und gleichermaßen aufschlussreiche Audiokommentare von Regisseur Jon Favreau sowie Regisseur Shane Black und Drehbuchautor Drew Pearce sind ebenfalls mit an Bord. Abgerundet wird das Bonusmaterial, das zudem in HD vorliegt und auch deutsche Untertitel bietet, noch mit verschiedenen Trailern zu den Filmen, so das eigentlich keine Wünsche offen bleiben und für jeden etwas mit dabei sein sollte.

Blu-ray Wertung
  • 8.5/10
    Film - 8.5/10
  • 9.5/10
    Bild - 9.5/10
  • 10/10
    Ton - 10.0/10
  • 7/10
    Extras - 7.0/10
9/10

Kurzfassung

Die neue Iron Man-Trilogie in 4k UHD bietet – auch wenn diese „nur“ auf einem 2k-Digital Intermediate beruht, im direkten Vergleich mit den 1080p-Versionen eine deutliche Steigerung im Bezug auf die Bildqualität. Beim Ton und den Extras ist hingegen alles beim Alten beblieben, weshalb Marvel-Fans bedenkenlos zur UHD-Neuauflage greifen können.

Fazit:

Alleine schon inhaltlich betrachtet sind eigentlich alle drei Iron Man-Filme beinahe über jeden Zweifel erhaben und sollten in keiner gut sortierten Filmsammlung fehlen. Das Concorde Home Entertainment nun eine zeitgemäße 4k UHD-Veröffentlichung nachgeschoben hat, ist zum einen sehr schön, zum anderen aber auch etwas negativ. Negativ deswegen, weil man nun die noch gar nicht wirklich alten Blu-rays bereits ausmustern muss, denn rein qualitativ sind alle drei UHD-Transfere den 1080p-Versionen überlegen. Dies gilt nicht nur wegen dem erweiterten Rec.2020-Farbraum und dem eingesetzten HDR, sondern vor allem auch wegen der deutlich gesteigerten Bildschärfe und der daraus resultierenden höheren Detaildarstellung. Wer bereits sein Heimkino auf 4k umgerüstet hat, kann die bisherigen Blu-rays austauschen, zumal das limitierte 6-Disc-Set diese ohnehin enthält und folglich auch mit den gleichen Extras aufwartet.


von Roland Nicolai

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