Hell Fest – Blu-ray Kritik: Horror im Freizeitpark

Szene aus Hell Fest
Szene aus Hell Fest © Universum Film

Die Kritik:

Hell Fest Blu-ray Cover
Hell Fest Blu-ray Cover © Universum Film

Natalie (Amy Forsyth) geht mit ihren Freunden aufs Hell Fest. Das Hell Fest ist ein riesiger Themenpark, der zu Halloween öffnet und sich die Leute so richtig erschrecken lassen können. Der Park ist mit den verschiedensten Horror-Ikonen und Gruselgestalten gefühlt und die Schauspieler unter den Masken geben sich die größtmögliche Mühe, um für die Besucher einen schreckhaften Abend zu gestalten. Einer dieser Schauspieler (Stephen Conroy) nimmt seine Arbeit allerdings ein bisschen zu ernst. Er terrorisiert die Gruppe von Freunden, bis sie irgendwann nicht mehr unterscheiden können, was noch zur Unterhaltung gehört.

„Hell Fest“ geht 89 Minuten und gehört eher zu den weniger anspruchsvollen Horrorfilmen. Die Umsetzung ist aber schon recht interessant, da der Film einen wahnsinnigen Sog entwickelt. Nachdem Natalie die Vermutung äußert, dass einer der Darsteller wirklich eine Person umgebracht haben könnte, beginnt für sie und ihre Freunde der wahre Horror. Der Killer verfolgt nach und nach die einzelnen Freunde, um die potenziellen Zeugen zu beseitigen. Die Freunde können irgendwann nicht mehr zwischen Freizeitspaß und Realität unterscheiden. Auch der Zuschauer kommt an vielen Stellen ans Grübeln, da der Park viele Attraktionen eingebaut hat, die zum einen einen großen Realitätsanspruch haben, zum anderen wird aber auch oftmals so getrickst, dass absichtliche Fehler in den Anlagen zu Schockern führen. Im Endeffekt wird den Besuchern aber gesagt, dass keine wirkliche Gefahr herrscht, sodass sich alle eigentlich in Sicherheit wiegen können.

Horrorclown in Hell Fest
Horrorclown in Hell Fest © Universum Film

Der Zuschauer kann sich allerdings nicht in Sicherheit wiegen, da er von allen blutrünstigen Aktionen Killers nicht verschont bleibt. Der Film hat zwar ein FSK 16 bekommen, ist aber stellenweise wirklich sehr hart. An Blut und brutalen Kämpfen wurde keineswegs gespart, sodass sich der Zuschauer auf sehr gewaltvolle Szenen einstellen muss. Leider spart der Film aber an vielschichtigen Charakteren. Alle Freunde, selbst die Protagonistin, bekommen überhaupt keine Tiefe und können bis auf Schreien und Rennen in gefährlichen Situationen überhaupt nichts machen. Die Dialoge in den ruhigen Szenen wirken sehr überflüssig, sodass eigentlich nur die rohe Gewalt so wirklich überzeugen kann. Das Ende lässt einen dann doch schockiert zurück, da es gerade ohne Dialoge und ohne Gewalt in die dunkelste Tiefe der menschlichen Psyche hinabblicken lässt.

Der Regisseur Gregory Plotkin („Paranormal Activity: The Ghost Dimension”) beweist nun mit seinem zweiten Horrofilm, dass er zwar guten Horror inszenieren kann, der ohne Jump Scares auskommt, die Charaktere bekommen allerdings keine Bedeutung und sich sehr austauschbar. Amy Forsyth („Beautiful Boy“) gibt sich zwar große Mühe, da das Drehbuch aber keine Tiefe vorsieht, kann sie sich auch nicht wirklich beweisen. Stephen Conroy („The Host“) zuzusehen, macht tatsächlich doch schon mehr Spaß, da er zwar stets maskiert unterwegs ist, sich aber durch seine Haltung, Ausstrahlung und dem Ende zu dem eigentlichen Highlight entwickelt.

Bild:

Szene aus Hell Fest
Szene aus Hell Fest © Universum Film

Die Bild-Qualität der Blu-ray ist selbst bei dunklen Stellen noch optimal und es kommt zu keinem Rauschen. Der Kameramann José David Montero („Apollo 18“) kreiert hochwertige Bilder, die leider viel zu oft durch die typischen Horrormerkmale in einem Schnittgewitter enden.

Ton:

Die DTS-HD 5.1 Abmischung gibt ein gutes Klangbild ab, welches durch die auditive Untermalung von Bear McCreary („Child´s Play“/„Godzilla: King of the Monsters“) zu einer unglaublichen Atmosphäre beiträgt.

Extras:

Bei den Extras befindet ein sich ein 15-minütiges Making-of, bei dem die Produzentin viel über die Produktion erzählt und die Charaktere genauer vorstellt. Warum die durchaus sinnvollen Beweggründe und Hintergrundinformationen nicht im Film ihren Platz finden, bleibt wohl für immer ein Geheimnis.

Blu-ray Wertung
  • 6/10
    Film - 6/10
  • 8/10
    Bild - 8/10
  • 8/10
    Ton - 8/10
  • 7/10
    Extras - 7/10
7/10

Kurzfassung

Durchschnittlicher Horrorfilm, der es allerdings schafft mit einer durchgängig gruseligen Atmosphäre und einem interessanten Ende guten Horror zu kreieren.

Fazit:

„Hell Fest“ ist zwar nur ein durchschnittlicher Horrorfilm, was hauptsächlich an dem fehlenden Vorhandensein der Tiefe von den Charakteren liegt, allerdings schafft der Film es mit einer durchgängig gruseligen Atmosphäre und einem interessanten Ende guten Horror zu kreieren. Der Antagonist ist aber das wirkliche Highlight, da er durch keinerlei Dialoge und vollständiger Maskierung zu einigen Überraschungen im Stande ist.


von René Fischell

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