Devil’s Doorway – Blu-ray Kritik: Horror des Mainstreams

Devil’s Doorway Teaser
Devil’s Doorway Teaser © Studio Hamburg Enterprises

Die Kritik:

Im Herbst 1960 müssen die beiden Priester Thomas Riley (Lalor Roddy) und John Thornton (Ciaran Flynn) nach Irland reisen, um dort einen mysteriösen Fall aufzuklären und zu dokumentieren. Im dortigen Kloster hat eine Statur der Jungfrau Maria angefangen Blut zu weinen. Als die Priester ankommen bemerken sie schnell, dass irgendwas mit den Nonnen, die vor Ort leben, nicht stimmt. Zusammen decken sie einen unglaublichen Fall auf.

Devil’s Doorway Blu-ray Cover © Studio Hamburg Enterprises

„Devil‘s Doorway“ ist ein Found Footage-Horrorfilm, der sehr stark mit dem Setting aus den 60ern spielt. Der Zuschauer wird sich nicht nur an die stark rauschende Bildqualität und den fehlenden beziehungsweise verbrannten Bildern gewöhnen müssen, sondern auch daran, dass der Film im Verhältnis 4:3 zu sehen ist. Found Footage ist eigentlich immer gewöhnungsbedürftig, aber im Film wird dieses Merkmal perfekt integriert und gehört zu einem wichtigen Bestandteil. Der Priester John bekommt nämlich die Aufgabe die Reise dokumentarisch zu begleiten und daher sieht der Zuschauer die finale Version und ein paar Testaufnahmen des Dokumentarfilms. Der Film wurde zwar digital gedreht, allerdings fühlt man sich wirklich so, als ob man ein Stück Zeitgeschichte miterleben würde. Der Horror entsteht allerdings nicht durch die Bildqualität, sondern durch die typische Horrortrickkiste. Auf Jump Scares verzichtet  der Film zwar größtenteils, allerdings weist er nicht allzu viele Innovationen auf.

Hauptsächlich entsteht der Horror durch die Atmosphäre und der Geräuschkulisse. Oftmals wird die Kamera aber auch in der Ecke stehen gelassen, sodass der Zuschauer das ganze Spektakel beobachten kann. Zum Ende hin, setzt der Film zwar vermehrt auf Brutalität, aber das wirkt leider weniger gruselig. Der Film punktet eher in den ruhigen Momenten, in denen sich das Mysterium besser entfalten kann. Das mystische Geheimnis des Klosters ist zwar auch keine Neuerfindung, kann sich aber durch das Setting trotzdem behaupten. Der Film ähnelt stellenweise einem Kammerspiel, wo der Fokus tatsächlich nur auf zwei Personen liegt. Man sieht zwar öfters auch mal die oberste Schwester des Klosters, diese wirkt aber immer sehr abweisend, sodass sich die Protagonisten alleine auf des Rätsels Lösung begeben müssen.

Die Regisseurin Aislinn Clarke zeigt mit ihrem Debütfilm, was für eine wahnsinnige Kreativität in ihr steckt. Vor allem durch die Lauflänge von nur 76 Minuten reizt sie ihr Schema nicht aus und inszeniert einen durchweg spannenden Film. Die Schauspieler sind allesamt bekannt aus dem Film „Hunger“ von Steve McQueen und bieten eine grundsolide Schauspielleistung.

Bild:

Die Bilder sind wahnsinnig kreativ gestaltet und so lässt sich gar nicht sagen, ob die Bildqualität wegen der Blu-ray so schlecht ist oder ob es so gewollt ist. Die dunklen Stellen sind jedenfalls alle gut zu erkennen. Gerade durch das Bildrauschen, den flackernden und fehlenden Bildern sowie den verbrannten Stellen wirkt die visuelle Gestaltung grandios.

Ton:

Der Ton wurde auf DTS-HD 5.1 abgemischt und bietet ein wunderbares Sounddesign. Ständig sind Kinderstimmen zu hören und es wurden auf sehr viele kleine Details geachtet. Wenn beispielsweise der Kameramann den Film neu aufzieht, dann hört man ihn kurbeln und ein ständiges Rattern der Filmrolle.

Extras:

Auf der Blu-ray befinden sich nur Trailer.

Blu-ray Wertung
  • 8/10
    Film - 8/10
  • 10/10
    Bild - 10/10
  • 9/10
    Ton - 9/10
  • 1/10
    Extras - 1/10
7/10

Kurzfassung

„Devil’s Doorway“ punktet aber ganz klar mit seinem Setting und den Found Footage-Bildern.

Fazit:

„Devil’s Doorway“ überzeugt zwar nicht mit seiner Geschichte, punktet aber ganz klar mit seinem Setting und den Found Footage-Bildern. Durch die ziemlich interessante Bildqualität kann ein ganz anderer Horror erzählt werden, der abseits des Mainstreams liegt.


von René Fischell

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