Der König der Löwen – Blu-ray Kritik zur Realverfilmung des Disney Klassikers

Der König der Löwen: Simba (JD McCrary)
Der König der Löwen: Simba (JD McCrary) © Disney Enterprises, Inc. All Rights Reserved.

Die Kritik:

Simba (Stimme: JD McCrary [Jung]/Donald Glover) ist der frischgeborene, zukünftige König der Savanne. Sein Vater Mufasa (Stimme: James Earl Jones) erklärt ihm wie das Leben als König abläuft und wie er richtig regieren muss, um den Kreislauf des Lebens erhalten zu lassen. Doch Simbas Onkel, Scar (Stimme: Chiwetel Ejiofor), plant mit den Hyänen einen Hinterhalt, um Mufasa vom Thron zu stürzen. Dieser Plan gelingt und Mufasa stirbt. Scar macht Simba dafür verantwortlich, sodass er davonläuft. Als Simba auf der Flucht in der Wüste allerdings zusammenbricht, erscheint in der Ferne die Rettung in Form eines Warzenschweins und eines Erdmännchens.

Der König der Löwen - Bluray Cover
Der König der Löwen – Bluray Cover © Disney

„Der König der Löwen“ ist eine Realverfilmung des gleichnamigen Animationsklassikers aus dem Jahre 1994. Das Original ist der erfolgreichste Animationsfilm aller Zeiten und erntete viele Preise. Kein Wunder das Disney jetzt diese Geschichte in einer neuen visuellen Form ins Kino bringt. Denn Disney möchte stets gewährleisten, dass für jede Generation das Erlebnis Kino gewahrt wird. So kommt es nun, dass wieder eine Realverfilmung erscheint. Neben „Dumbo“ und „Aladdin“ ist das jetzt schon die dritte in diesem Jahr und es scheint so, als würde es kein Ende nehmen. Jon Favreau („Iron Man“/„Das Junglebuch“) führte diesmal Regie und liefert tatsächlich eine fast 1:1 Umsetzung ab. Einige Dialoge wurden verlängert und es gibt ein paar zusätzliche Szenen, die mehr erklären, beispielsweise die Anfänge von Scars Schreckensherrschaft. Der Film geht im Vergleich zur Vorlage 29 Minuten länger, also nun 118 Minuten. Die Geschichte wurde dabei komplett übernommen. Es geht immer noch um den klassischen Brudermord, damit der Zweitgeborene auch endlich mal den Ruhm bekommt, den er verdient. Scar wirkt in diesem Film so, als würde er deutlich gefährlicher sein. Der Kern seines Charakters wurde zwar unberührt gelassen, aber durch den visuellen Stil und die Interaktion mit den Hyänen, wird er zu einem deutlich gefährlicheren Antagonisten. Im Gegensatz dazu sind Timon (Stimme: Billy Eichner) und Pumbaa (Stimme: Seth Rogen) noch viel liebenswerter im Vergleich zu Vorlage. Sie haben ihren Charme und ihre Synergie komplett beibehalten und sind durch ihr Aussehen sehr niedlich anzusehen. Aber auch andere Charaktere sind genau so großartig geblieben, wie Zazu (Stimme: John Oliver), Rafiki (Stimme: John Kani) und Nala (Stimme: Shahadi Wright Joseph [Jung]/Beyoncé), auch wenn diese irgendwie anders wirkt. Sie ist nun viel ernster und das schadet vor allem anfangs der Beziehung zwischen ihr und Simba.

Der König der Löwen: Simba (Stimme: Donald Glover), Timon (Stimme: Billy Eichner) und Pumbaa (Stimme: Seth Rogen) © Disney Enterprises, Inc. All Rights Reserved.

Natürlich gibt es auch wieder die großartigen Lieder. Im Vergleich zur Vorlage wurden allerdings nicht alle übernommen. Viele Szenen, bei denen gesungen wird, wurden andere Versionen der Choreographien genommen, da beispielsweise sich stapelnde Tiere in einer real-aussehenden Version einfach nicht überzeugend sind. Hans Zimmer hat wieder einen wunderbaren Soundtrack zusammengestellt, auch wenn er die Lieder neu einsingen lassen hat. Wenn sich der visuelle Stil ändert, muss es auch auditive Anpassungen geben, diese sind aber nicht störend, sondern fügen sich perfekt in den Film mit ein. Bis auf James Earl Jones als Mufasa wurden alle Synchronsprecher ausgetauscht. Im englischen Original passen die Sprecher perfekt zu ihren Rollen und man merkt ihnen ihre Motivation an.

Ein Problem, welches vor allem die jüngeren Kinobesucher haben werden, ist tatsächlich der visuelle Stil. Das Original ist komplett animiert und in vielen bunten Farben wird diese wunderbare Geschichte erzählt. Für Kinder könnte der fotorealistische Stil allerdings sehr abschreckend sein. Natürlich sieht man keine brutalen oder anstößigen Szenen, allerdings wirkt eben durch diesen Look alles sehr real. Kinder könnten sich fürchten und somit kommt der wahre Kern dieser Erzählung nicht rüber.

Bild:

Scar (Stimme: Chiwetel Ejiofor) und die Hyänen
Der König der Löwen: Scar (Stimme: Chiwetel Ejiofor) und die Hyänen © Disney Enterprises, Inc. All Rights Reserved.

Das größte Lob, was die Qualität des Bildes bekommen kann, ist die Zustimmung, dass alle Tiere fotorealistisch aussehen, obwohl sie aus dem Computer kommen. Der Film ist sehr bunt, die Blu-ray schafft es aber trotzdem die Farben korrekt aussehen zu lassen. Aber auch in den dunklen beziehungsweise farblosen Szenen kann das Bild immer noch wunderbar dargestellt werden.

Ton:

Der Ton wurde im Deutschen auf Dolby Digital Plus 7.1 abgemischt, im Original sogar auf DTS-HD MA 7.1, zu Störungen kommt es aber bei keiner Version. Vor allem bei den Liedern merkt man den wunderbaren Klang und auch beim Sounddesign wurde sich unglaubliche Mühe gegeben.

Extras:

Bei den Extras ist diesmal allerhand dabei. Neben einem Audiokommentar von Jon Favreau gibt es einige Making-ofs und Featurettes zu den Liedern, den dazugehörigen Videos und der Überarbeitung der Geschichte. Des Weiteren lassen sich die einzelnen Lieder zum Mitsingen finden und ein Video zur Tierschutzkampagne „Protect The Pride“.

Blu-ray Wertung
  • 9/10
    Film - 9/10
  • 10/10
    Bild - 10/10
  • 10/10
    Ton - 10/10
  • 10/10
    Extras - 10/10
9.5/10

Kurzfassung

Wirklich gelungene Realverfilmung des gleichnamigen Klassikers.

Fazit:

„Der König der Löwen“ ist eine wirklich gelungene Realverfilmung des gleichnamigen Klassikers. Da das Original fast komplett übernommen wurde, ist der eigentliche Kern der Gleiche geblieben. Es ist immer noch diese liebevolle und inspirierende Geschichte von damals. Nur der visuelle Stil hat sich komplett verändert. Er ist jetzt fotorealistisch, wirkt um einiges authentischer und könnte für jüngere Kinobesucher nicht den gleichen emotionalen Effekt hervorlocken, wie es das Original geschaffen hat.


von René Fischell

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