Beach Bum – Blu-ray Kritik: Ein zukünftiger Kultfilm

Matthew McConaughey in Beach Bum
Matthew McConaughey in Beach Bum © Constantin Film

Die Kritik:

Beach Bum - Blu-ray Cover
Beach Bum – Blu-ray Cover © Constantin Film

„Beach Bum“ ist ein 95 Minuten langer Drogentrip durch Miami und dessen Umland. Es geht um den virtuos dichtenden Moondog, der sein Leben im Rausch mit Drogen, Alkohol und Frauen lebt. Seine stinkreiche Ehefrau unterstützt die Eskapaden des Dichters, wo sie nur kann, weil sie an seine Genialität glaubt. Kurz nach der Hochzeit der gemeinsamen Tochter stirbt die Frau aber auf tragische Weise. In ihrem Testament legt sie fest, dass Moondog nur an sein Erbe kommen kann, wenn er endlich sein sehnsüchtig erwartetes Buch vollendet. Doch Moondog hat nicht vor seinen Lebensstil zu ändern.

Der Film ist eine großartig kleine Kifferkomödie und zeigt Matthew McConaughey („Interstellar“) in einer seiner Paraderollen. Der niemals nüchterne Sonderling, der aus einer anderen Welt zu kommen scheint, steht ihm großartig. An seiner Seite spielt der Joint-König und Rapper Snoop Dogg („Training Day“). Allein dieser Fakt wird den Film sicherlich bald zum Geheimtipp in der Kiffer-Community machen. Des Weiteren strotzt die kleine Produktion nur vor bekannten Namen: Jonah Hill („The Wolf of Wall Street“), Zac Efron („Baywatch“), Jimmy Buffett („Hook“) und Martin Lawrence („Bad Boys“) sind nur einige von ihnen.

Snoop Dogg in Beach Bum
Snoop Dogg in Beach Bum © Constantin Film

Im Großen und Ganzen erzählt dieser Streifen keine außergewöhnliche Geschichte – er erzählt eigentlich überhaupt keine Geschichte. Über anderthalb Stunden verfolgt der Zuschauer den Weg von Moondog, der eine neue Bekanntschaft nach der anderen macht und in immer komischere, immer heruntergekommenere Situation rutscht. Hierbei wird ein Mikrokosmos gezeigt, in dem das Kiffen und das hemmungslose Hingeben des Rausches eine alltägliche Normalität ist. Hier verkauft jeder Drogen, baut jeder Drogen an und konsumiert jeder Drogen.

Harmony Korine („Spring Breakers“) schafft es eine zukünftige Kultkomödie zu inszenieren. Wer in seiner Jugend die „American Pie“-Filme geliebt hat und sämtliche High-School-College-Komödien zu seinem Repertoire zählt, wird diesen Film abgöttisch verehren. McConaughey spielt in Perfektion die Rolle, die er irgendwie in verschiedenen Filmen schon so oft verkörpert hat. Der liebenswerte Konsument treibt allerlei Schabernack, doch man kann einfach nicht anders als seinem Charme verfallen. Jedes mal zieht ein Grinsen über das Gesicht des Zuschauers, wenn er wieder so vollgepumpt mit Drogen ist, dass er die nächsten waghalsigen Unterfangen in die Tat umsetzt. Hierbei kann ihn weder seine Verwandtschaft, noch die Polizei aufhalten.

Isla Fisher and Stefania LaVie Owen in Beach Bum
Isla Fisher and Stefania LaVie Owen in Beach Bum © Constantin Film

Lediglich die wenigen ernsten, dramatischen Passagen des Films wollen nicht so ganz fruchten. „Beach Bum“ kratzt viele emotionale, tiefe Aspekte an, nur um sie direkt wieder zu verwerfen. Es soll eben eine reine Komödie sein und keine Dramedy. Ein wenig mehr Tiefgang, in der sonst so momenthaften Atmosphäre hätten dem Meisterwerk sicherlich nicht schlecht getan.

Alles in allem ist „Beach Bum“ ein zukünftiger Kultfilm. Wenn McConaughey und Snoop Dogg zusammen einen übermäßig großen Joint nach dem anderen rauchen und eine dumme Idee nach der anderen dabei herauskommt ist das urkomisch. Dennoch wird nicht jeder diese Komödie lustig finden. Wer „American Pie“ mag, wird diesen Film lieben.

Bild:

Kameramann Benoît Debie leistet ganze Arbeit und liefert Bilder, wie aus einem Drogentrip. Hierbei hilft auch die verspielte Kulisse des Films. Die 1080p- Auflösung der Blu-ray setzten dies wunderbar in Szene und überzeugen. Ein flotter, bunter, mitreisender Film.

Ton:

Der übermäßig von Reggae geprägte Soundtrack passt perfekt zum Gesamtkonzept des Filmes. Die deutsche Synchronisation hat vor allem beim Vortragen der Gedicht große Lücken und so ist die englische Originalversion wärmstens zu empfehlen.

Extras:

Die Extras fallen sehr schwach aus. Neben zwei Trailern gibt es lediglich 18 Minuten lang Interviews zu entdecken. Ein wenig mehr Material, welches den Zuschauer v.a. hinter die Kulissen führt, wäre wünschenswert gewesen.

Blu-ray Wertung
  • 8/10
    Film - 8/10
  • 7/10
    Bild - 7/10
  • 7/10
    Ton - 7/10
  • 2/10
    Extras - 2/10
7/10

Kurzfassung

Ein zukünftiger Kultfilm.

Fazit:

Ein wunderbar lustiger Drogentrip, der mit allerlei Stars gespickt ist. Sehr zu empfehlen, v.a. für die jüngere Zielgruppe. Matthew McConaughey war selten so genial als liebenswertes Kiffergenie.


von Jan Welsch

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