Batman v Superman: Dawn of Justice – Ultimate Edition (4K UHD) Kritik

Batman v Superman: Dawn of Justice - Batman und Superman
Batman v Superman: Dawn of Justice - Batman und Superman - © Warner Home Entertainment

Die Kritik:

Nachdem man bereits 2006 erfolglos versucht hatte, den Mann aus Stahl mit ‚Superman Returns‘, in dem Jungdarsteller Brandon Routh in der Rolle des Kryptoniers zu sehen war, für die große Leinwand zu reanimieren, überdachte man das Konzept bei Warner Bros. von grundauf und leitete 2013 mit Zack Snyders ‚Man of Steel‘ einen kompletten Neustart ein.

Batman v Superman: Dawn of Justice – Ultimate Edition (4K UHD) Cover
Batman v Superman: Dawn of Justice – Ultimate Edition (4K UHD) Cover – © Warner Home Entertainment

Dieser wurde vom Kinopublikum zwar deutlich besser angenommen, blieb jedoch was das Einspielergebnis anbelangte, hinter den Erwartungen des Studios zurück. Aber dennoch waren zu diesem Zeitpunkt bereits die Weichen für das neue DC-Comics-Universe gestellt und die nächste Phase wurde mit Zack Snyder (‚Watchmen – Die Wächter‘, ‚Sucker Punch‘) eingeleitet. Für den nächsten Film, in welchem die beiden Titelhelden von DC-Comics, Superman und Batman, erstmals aufeinandertreffen, wurde dem US-amerikanischen Regisseur das stattliche Budget von sage und schreibe 250 Millionen US-Dollar zur Verfügung gestellt – eine der bislang höchsten Summen für eine Filmproduktion überhaupt. Mit diesem Film, welcher den Titel ‚Batman v Superman: Dawn of Justice‘ trägt, sollte aber nicht nur an die Geschehnisse von ‚Man of Steel‘ angeknüpft werden, sondern dieser sollte auch gleichzeitig weitere DC-Helden einführen, um so die ‚Justice League‘ vorzubereiten, die hierzulande nächstes Jahr im November in den Lichtspielhäsuern zu sehen sein wird. Bis es aber soweit ist, vergeht noch viel Zeit – eine Zeit, die man sich mit der 4K Ultra HD-Variante des Films, welcher sogar in einer rund 30 Minuten verlängerten Extended Cut-Fassung vorliegt, verkürzen kann.

Story:

Die Handlung von ‚Batman v Superman: Dawn of Justice‘ knüpft, wie bereits erwähnt, direkt an die Geschehnisse von ‚Man of Steel an. Nachdem General Zod (Michael Shannon) mit seinen kryptonischen Gefolgsleuten die Stadt Metropolis verwüstet hat und die Menschheit erstmals erfahren hat, das sie im Universum nicht alleine ist, sind viele Menschen zwiegespalten. Zwar konnte Kal-El (Henry Cavill) durch seine Kräfte schlimmeres verhindern, aber der Kampf gegen Seinesgleichen hat viele unschuldige Menschen das Leben gekostet, weshalb sich Politiker die Frage stellen, ob man diesen Superman überhaupt braucht. Während einige Menschen diesen als eine Art Messias ansehen, gibt es widerrum andere, die verlangen, das er sich für seine Taten vor Gericht verantwortet. Zu diesen Menschen gehört auch der Multimilliardär Bruce Wayne (Ben Affleck), der durch die vorangegangenen Ereignisse nicht nur ein Geschäftsgebäude sondern auch viele Angestellte und Freunde verloren hat.

Batman v Superman: Dawn of Justice - Batman
Batman v Superman: Dawn of Justice – Batman – © Warner Home Entertainment

Zwar streift er sich selbst des Nachts ein Cape über und sorgt auf Gotham Citys Straßen als Batman für Recht und Ordnung, er befürchtet aber, dass die Aktionen eines gottähnlichen Superhelden außer Kontrolle geraten könnten, wenn dieser nicht ständig beaufsichtigt wird. Bald darauf schon treten sich beide im Kampf gegenüber und während die Welt weiter darüber streitet, welche Art von Helden sie eigentlich braucht, taucht unversehens eine neue Bedrohung durch den jungen Lex Luthor (Jesse Eisenberg) auf. Dieser hat mit den zwei ungleichen Helden noch eine persönliche Rechnung offen und entfesselt dazu ungeahnte Mächte, welche sich nur aufhalten lassen, wenn Batman und Superman als Verbündete zusammenarbeiten.

Erneut Zack Snyder den Regiestuhl zu überlassen war seitens Warner Bros. die richtige Entscheidung, denn in Bezug auf die Atmosphäre und auch die Optik passt ‚Batman v Superman: Dawn of Justive‘ hevorragend zum ‚Man of Steel‘-Vorgänger.

Die Produktion, deren Handlung mit der Frage, ob Superhelden für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden sollten, auch ein deutlich ernstereres Thema anschneidet, ist dadurch nochmals düsterer angelegt und bietet somit einen tollen Kontrast zum dem etwas lustigeren und bunteren Marvel-Cinematic-Universe. Ausgezahlt hat sich das erste Aufeinandertreffen der zwei größten DC-Superhelden an den Kassen allerings in den Augen der Verantwortlichen jedoch nicht, denn der Film spielte weltweit lediglich 872 Millionen US-Dollar ein – zu wenig, denn eigentlich war angepeilt, ein Einspielergebis über der 1 Millarde-Marke zu erzielen. Das dies nicht gelang, dürfte an der 151 Minuten langen Schnittfassung für das Kino gelegen haben, der einfach wertvolle Minuten gefehlt haben, welche den Film plausibler und in sich stimmiger gemacht hätten.

Batman v Superman: Dawn of Justice - Superman
Batman v Superman: Dawn of Justice – Superman – © Warner Home Entertainment

Schon früh wurde bekannt gegeben, das die fehlenden rund 30 Minuten später in einer Extended Cut-Fassung nachgereicht werden – diese Fassung ist es letztlich nun auch, welche den Film tatsächlich besser macht. Zwar zieht sich der Titel nach einem fulminanten Auftakt aufgrund des zähen Erzählflusses wie Kaugummi und es dauert auch gute 90 Minuten, ehe es richtig los geht und sich Batman und Superman im Kampf gegenübertreten. Dafür wird nun aber die Handlung besser erklärt, wichtige Story-Lücken um das Superman-Attentat werden gefüllt und auch Lois Lane (Amy Adams) bekommt deutlich mehr Screentime spendiert. Zudem wird mit Jenet Klyburn (Jena Malone) ein neuer, wichtiger Charakter eingeführt, der obendrein Logiklöcher in der Kinofassung schließt und auch dem eigentlichen Konflikt zwischen den zwei Helden, wird wesentlich mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Durch all diese Erweiterungen wird der Film in sich zwar besser und schlüssiger, es bringt aber auch den Nachteil mit sich, das es im direkten Vergleich mit der Kinofassung nun nochmals träger zugeht. Ausreichend Spaß und tolle Momente bietet der Film aber dennoch, beispielsweise die mysteriöse Traumsequenz von Batman ist visuell erstklassig umgesetzt und auch der erste Auftritt des neuen Batmobils, ist aus optischer und auch technischer Sicht sehr beeindruckend – nicht umsonst wurden rund 50 Millionen des Budgets in die Kostüme, Fahrzeuge und Reguisiten investiert. Aber auch der Auftritt von Darstellerin Gal Gadot, die hier als Diana Prince zu sehen ist, ist überaus gelungen. Vor allem dann, wenn diese als Wonder Woman in den Kampf zieht und Batman sowie Superman beinahe die Show stiehlt. Wirklich überraschend ist zudem auch das Finale, das zwar einen bitteren Nachgeschmack hat, allerdings viel Raum für Spekulationen lässt und für ordentlich Gesprächsstoff bis zum ‚Justice League‘-Film, der im November 2017 erwartet werden darf, sorgen dürfte.

Bild:

Das Gipfeltreffen von Batman und Superman bietet leider keine durchgehend gleichgute Bildqualität, was sich allerdings dadurch erklären lässt, weil der Film analog, digital und teilweise sogar im IMAX-Format gedreht wurde.

Batman v Superman: Dawn of Justice - Wonder Woman
Batman v Superman: Dawn of Justice – Wonder Woman – © Warner Home Entertainment

Daraus resultiert, das die Bildqualität des Transfers, der im Seitenverhältnis von 2,40:1 (16:9) vorliegt, je nach Einstellung zwar sichtbar schwankt, aber dennoch ein beachtlicher Schärfewert erreicht wird. Ebenfalls ansehnlich ist der hohe Detailgrad, der hier trotz vieler Stilmittel sowie dem Snyder typischen Filmkorn auf ordentlichem Niveau liegt. Die Farbpalette und auch der Kontrast sind wie nicht anders zu erwarten war, selbstverständlich zu keiner Zeit natürlich gehalten, aber wer andere Produktionen des Regisseurs kennt, weiß das dies ebenfalls ein Stilmittel ist, das in diesem Fall hervorragend zum Gesamtbild passt und die düstere Atmosphäre die im Film herrscht, sogar noch zusätzlich verstärkt. Im direkten Vergleich mit dem 1080p-Full HD-Bild der beiliegenden Blu-ray-Kinofassung, offenbart sich, das das 4K-Intermediate der Ultra HD in allen Belangen dem anderen Format überlegen ist. Schade ist hier allerdings, das die 4K UHD-Fassung kaum merklich vom HDR (High Dynamic Range) profitiert, da dieses durch die Stilmittel und die starke Körnung des Bildes deutlich eingeschränkt ist. Aber dennoch liefert der 4K-Transfer sichtbar bessere Farben und auch nochmals ausgewogenere Kontrastwerte. Zwar kein Referenzmaterial, aber dennoch der Blu-ray klar überlegen!

Ton:

Wirklich stark: Warner hat dem Titel sowohl auf Deutsch als auch beim englischen Originalton eine brachial klingende Tonspur spendiert, welche jeweils in Dolby Atmos 7.1 vorliegt. Zwar ist uns dabei aufgefallen, das man für jeden Mix unterschiedliche Kerne verwendet hat, jedoch sind uns während des Tests keine marginalen Unterschiede zwischen dem deutsche TrueHD-Core und dem englischen Dolby Digital Plus-Kern aufgefallen.

Batman v Superman: Dawn of Justice - Lex Luthor
Batman v Superman: Dawn of Justice – Lex Luthor – © Warner Home Entertainment

Beide Tonspuren klingen gleichermaßen dynamisch und kräftig, sind toll ausbalanciert, bieten einen ordentlichen Tiefton und verteilen sich zudem einwandfrei auf sämtliche Surround-Kanäle. Die Klangkulisse vermittelt dabei eine exzellente Räumlichkeit, wobei der einmal mehr großartige Filmscore des deutschen Filmkomponisten Hans Zimmer, der hier erstmals mit dem niederländischen Junkie XL (Tom Holkenborg) zusammengearbeitet hat, sein übriges tut und die Produktion mit dessen mal ruhigen, mal aggressiven Musikstücken, stets stimmig untermalt.

Extras:

Das Ausstattungspaket von ‚Batman v Superman: Dawn of Justice‘ kann sich ebenfalls sehen lassen und bietet mehr als zwei Stunden Extras. Sämtliche Specials liegen zudem in HD vor, sind komplett deutsch untertitel und teilen sich wie folgt auf:

Disc 1: 4K UHD – Extended Cut (Laufzeit: 182 Minuten)

ohne Bonusmaterial

Disc 2: Blu-ray – Kinofassung (Laufzeit 151 Minuten)

Die Vereinigung der Superhelden (15:05 min.)

Götter und Menschen: Ein Treffen der Giganten (12:28 min.)

Krieger & Mythos (21:16 min.)

Beschleunigtes Design: Das neue Batmobil (22:46 min.)

Superman: Komplexität & Wahrheit (7:08 min.)

Batman: Entbehrung & Wut (8:15 min.)

Wonder Woman: Anmut & Stärke (6:48 min.)

Batcave: Das Vermächtnis der Höhle (7:12 min.)

Die Macht eines Schlages (5:15 min.)

Das Imperium von Luthor (12:33 min.)

Rettet die Fledermäuse (4:37 min.)

Digital UltraViolett-Code

Wendecover

Das gesamte Bonusmaterial befindet sich auf der Blu-ray der Kinofassung und bietet zahlreiche Featurettes und Specials, die sich nicht nur mit der Produktion selbst befassen, sondern auch viele Einblicke hinter die Kulissen gewähren. Die jeweiligen Hauptcharaktere haben ebenfalls einen informativen Beitrag spendiert bekommen, die allesamt sehr aufschlussreich und informativ ausgefallen sind. Abgerundet werden die Extras zudem durch einen beiliegenden UltraViolett-Code, mit welchem sich der Film auf tragbare Geräte herunterladen lässt, sowie ein Wendecover ohne störendes FSK-Logo.

Blu-ray Wertung
  • 8/10
    Film - 8/10
  • 8.5/10
    Bild - 8.5/10
  • 10/10
    Ton - 10/10
  • 8/10
    Extras - 8/10
8.6/10

Kurzfassung

Die Extended Cut-Fassung von ‚Batman v Superman: Dawn of Justice‘ schließt die Lücken der Kinoversion und ist in sich deutlich stimmiger.

Fazit:

Die Extended Cut-Fassung von ‚Batman v Superman: Dawn of Justice‘ ist ohne wenn und aber die einzig wahre Version des Films, welche die Lücken der Kinoversion schließt und nun in sich deutlich stimmiger ist. Zwar ist der nun dreistündige Film jetzt deutlich länger und auch der Erzählfluss zäher, aber dennoch hat Zack Snyder mit diesem Werk einen guten Grundstein gelegt, auf welchen der demnächst anstehende ‚Justice League‘-Film aufbauen kann.


von Roland Nicolai

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