Batman Begins (4K UHD + Blu-ray) Kritik

Batman Begins: Christian Bale als Batman
Batman Begins: Christian Bale als Batman © Warner Home Video

Die Kritik:

Batman Begins: 4K UHD Cover
Batman Begins: 4K UHD Cover © Warner Home Video

Als seinerzeit angekündigt wurde, das an einer 4K-Veröffentlichung von Christopher Nolans Batman-Reihe gearbeitet wird, dürfte dies viele Fanherzen höher schlagen gelassen haben. Ein weiterer Grund zur Freude dürfte zudem gewesen sein, dass der Regisseur höchstpersönlich an der 4K-Restaurierung beteiligt gewesen ist und dem Prozess beiwohnte. Seit dem 4. Januar diesen Jahres sind nun alle Teile der Nolan-Trilogie im Handel erhältlich, wahlweise in der Christopher Nolan Collection, als Batman Trilogie-Box oder auch separat. Wir haben von Warner Bros. Home Entertainment freundlicherweise die Einzelveröffentlichungen zur Verfügung gestellt bekommen und berichten, ob die 4K-Umsetzungen gelungen sind und ob sich ein Upgrade der alten Blu-rays lohnt.

Batman Begins (2005)

Nachdem er Zeuge des Mordes an seinen Eltern geworden ist, reist der desillusionierte Industrie-Erbe Bruce Wayne (Christian Bale) geplagt von seinen Kindheitserinnerungen durch die Welt, auf der Suche nach Wegen, das Unrecht bekämpfen zu können. Mit der Hilfe seines treuen Butlers Alfred Pennyworth (Michael Caine), des Detective Jim Gordon (Gary Oldman) und seines Verbündeten Lucius Fox (Morgan Freeman) kehrt Wayne schließlich nach Gotham City zurück und erschafft sein Alter Ego: Batman! Als maskierter Ritter kämpft er fortan mit all seinen Fähigkeiten – Stärke, Intelligenz und einem Arsenal von High-Tech-Waffen – gegen das Böse der Unterwelt, zu dem neben dem mächtigen Mafiaboss Carmine Falcone (Tom Wilkinson) auch der Psychiater Dr. Jonathan Crane (Cillian Murphy) alias Scarecrow gehören.

Detective Jim Gordon (Gary Oldman) trifft Batman (Christian Bale)
Detective Jim Gordon (Gary Oldman) trifft Batman (Christian Bale) © Warner Home Video

Das Batman-Reboot hat zwar schon über zehn Jahre auf dem Buckel, dennoch kommt man nicht umher zu sagen, das die Inszenierung von Regisseur Christopher Nolan mit zu den besten Filmen gehört, welche das DC-Universe zu bieten hat. Das liegt zum einen am großen Staraufgebot, welches hier mit Christan Bale (Bruce Wayne / Batman), Katie Holmes (Rachel Dawes), Michael Caine (Butler Alfred), Morgan Freeman (Lucius Fox) sowie Gary Oldman (James „Jim“ Gordon) aufgefahren wird, zum anderen aber auch daran, weil dies hier eine waschechte Origin-Story ist, welche auf einem Drehbuch von Nolan („Interstellar“) sowie David S. Goyer („Man of Steel“) basiert und kaum besser hätte umgesetzt werden können. Hier begibt sich nämlich Bruce Wayne mehrere Jahre nach der Ermordung seiner Eltern auf eine lange Reise rund um den Globus, um kriminelles Denken zu erforschen. Dazu wird er selbst mehrmals straffällig und landet schließlich in einem chinesischen Gefängnis, wo er von einem geheimnisvollen Mann namens Henri Ducard (Liam Neeson) besucht wird. Dieser bietet Wayne an, sich der Gesellschaft der Schatten anzuschließen, einer geheimen Organisation unter der Führung von Ra’s al Ghul (Ken Watanabe), welche ebenfalls Verbrecher bekämpft. Wayne willigt ein, begibt sich nach seiner abgesessenen Haftstrafe zu dessen Bergpalast und wird dort zu Ducards bestem Ninja-Schüler. Doch beim Abschlussritual seiner Ausbildung, weigert sich Wayne einen dort inhaftierten Verbrecher zu exekutieren – ein Fehlverhalten, welches die Gesellschaft der Schatten nicht toleriert.

Bild:

Bruce Wayne (Christian Bale) und Lucius Fox (Morgan Freeman)
Bruce Wayne (Christian Bale) und Lucius Fox (Morgan Freeman) © Warner Home Video

An der Bildqualität der beiliegenden Blu-ray hat sich nicht allzu viel verändert, auch wenn diese nicht mehr auf dem alten VC-1-Master basiert sondern inzwischen als AVC-codierter Transfer vorliegt. Der neue Transfer ist im direkten Vergleich nahezu identisch, nur in ganz wenigen Szenen, ist eine minimale Verbesserung bei der Bildschärfe auszumachen. Das Farb- sowie Kontrastverhältnis hingegen sind absolut identisch ausgefallen und kann sich nach wie vor immer noch sehen lassen. Ein leichtes Bildrauschen, welches den auf 35mm Zelluloid gedrehten Film über die gesamte Laufzeit begleitet, muss man dabei hinnehmen, genauso wie eine nicht immer optimale Bildschärfe, welche vor allem in größeren Aufnahmen – siehe beispielsweise bei Timecode 43:09 oder 53:26, sichtbar weicher wirkt. Wer jetzt aber denkt, das die wenigen Defizite beim neuen 4K-Transfer, der wiederrum auf einem nativen 4K-Digital Intermediate basiert, ausgemerzt worden sind, wird leider enttäuscht. Auch auf dem neuen UHD-Medium präsentiert sich „Batman Begins“, der auch hier im Ansichtsverhältnis von 2.40:1 (16:9) vorliegt, nicht ohne Makel, welche auch hier wieder größtenteils in der Schärfedarstellung auszumachen sind. Etwas merkwürdig ist das allerdings schon, denn andere Szenen hingegen, zum Beispiel während zahlreicher Nahaufnahmen, sehen absolut Referenzwürdig aus. Das größere Plus erzielt die 4K-Variante also nicht durch die bessere Bildschärfe, sondern vielmehr über die etwas bessere Feindetailzeichnung, welche Objekte im Hintergrund feiner herausarbeitet. Das eingesetzte HDR kann aufgrund der eingesetzten Stilmittel ebenfalls nicht die erhoffte Steigerung erzielen, liefert aber klarere und lebendigere Farben als das 1080p-Pendant und sorgt beispielsweise bei Minute 19:45 dafür, dass die Darstellung des Feuers sichtbar authentischer und auch plastischer erscheint. Allerdings muss man hier in Kauf nehmen, dass die Farben im Vergleich zur Blu-ray im Rahmen des Rec.2020-Farbraums leicht verändert wurden, was sicherlich nicht jedem gefallen wird.

Ton:

Batman (Christian Bale) und Katie Holmes (Rachel Dawes)
Batman (Christian Bale) und Katie Holmes (Rachel Dawes) © Warner Home Video

Für heutige Verhältnisse klang der deutsche Dolby Digital 5.1-Ton der Erstauflage, trotz vieler direktionaler Effekte und guten Basseinsatz, nicht mehr ganz so brachial wie einst. Umso erfreulicher ist es, das Warner Bros. der 4K-Edition eine neue deutsche Tonspur in DTS-HD Master Audio 5.1 auf Blu-ray sowie 4K UHD spendiert hat, die hörbar frischer klingt. Selbiges gilt auch für den englischen Originalton, der hier nun ebenfalls in DTS-HD Master Audio 5.1 vorliegt, der frühere Dolby TrueHD 5.1-Mix der Erstauflage ist folglich nicht mehr enthalten. Aber ganz gleich für welche der beiden Sprachfassungen man sich letztlich entscheidet, beide sind tonal gleichauf und punkten durch eine sehr aktive und basslastige Soundkulisse, zu deren Höhepunkte ganz klar der erste Auftritt des Tumblers gehört. Aber auch der Score, der gemeinsam von Hans Zimmer und James Newton Howard produziert wurde, tut sein Übriges und untermalt das Geschehen zu jederzeit perfekt. Erwähnenswert ist zudem, dass die Dialogverständlichkeit stets gewährleistet ist, was auf ein ausgewogenes Balancing zurückzuführen ist. Soundtechnisch also ganz klar eine deutliche Steigerung zu früheren Blu-ray-Veröffentlichungen.

Weitere auf der UHD-Variante enthaltene Tonspuren sind Französisch in DTS-HD Master Audio 5.1, während Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Polnisch, Türkisch, Tschechisch, Ungarisch, Russisch, Thailändisch und Mandarin jeweils in Dolby Digital 5.1 vorliegen. Eine englische Audiodeskription für Blinde bieten beide Versionen des Films ebenfalls, genauso wie deutsche Untertitel für Hörgeschädigte.

Extras:

Während das Bonusmaterial bei der Erstauflage, beispielsweise bei der Steelbook-Edition, noch auf der Filmdisc enthalten war, sind sämtliche Specials nun auf einer zusätzlichen Blu-ray untergebracht, welche dem 3-Disc-Set beiliegt. Die Extras teilen sich auf dieser wie folgt auf:

▪ IMAX-Prolog zu „The Dark Knight“ (6:36 min.)
▪ Making ofs:
– Tankman Begins (5:12 min.)
– Die Reise beginnt (14:16 min.)
– Training von Geist und Körper (12:49 min.)
– Die Entstehung von Gotham City (12:48 min.)
– Umhang und Maske (8:18 min.)
– Batman – Der Tumbler (13:40 min.)
– Weg der Erkenntnis (14:13 min.)
– Die Rettung von Gotham City (13:01 min.)
– Die Entwicklung der Fledermaus (14:53 min.)
▪ Zusätzliches Material:
– Gedanken zum Drehbuch (1:57 min.)
– Der digitale Batman (1:06 min.)
– Batman Begins – Stunts (2:30 min.)
▪ US-Kinotrailer (1:13 min.)
▪ Digital UV-Copy
▪ Wendecover

Henri Ducard (Liam Neeson)
Henri Ducard (Liam Neeson) © Warner Home Video

Das Ausstattungspaket der dritten Disc ist zwar sehr umfangreich ausgefallen und deckt auch nahezu sämtliches Material der vorangegangenen Editionen ab, allerdings gibt es auch einige Extras, die es nicht auf die Disc geschafft haben. Zum einen fehlt die In-Movie Experience, mit welcher sich während des Films verschiedene themenbezogene Videos mit Kommentaren über den Film einblenden ließen. Ebenfalls der Schere zum Opfer gefallen ist die Bildergalerie sowie die geheimen Dokumente, welche aus Text-Tafeln mit animierten Kurz-Sequenzen über Batman’s Waffen, Feinde und Verbündete bestanden. Aber auch ohne diese Beiträge ist das Bonusmaterial, welches bis auf den IMAX-Prolog komplett in Standard Definition (480i/p, MPEG-2) vorliegt, überaus sehenswert und dürfte eigentlich alle wissenswerte Aspekte rund um die Produktion abdecken. Eine nette Zugabe sind zudem der beiliegende UltraViolett-Code, mit welchem sich der Film auf ein mobiles Gerät herunterladen lässt sowie das Wendecover ohne störendes FSK-Logo.

Blu-ray Wertung
  • 9/10
    Film - 9.0/10
  • 8/10
    Bild BD - 8.0/10
  • 7.5/10
    Bild 4K - 7.5/10
  • 9/10
    Ton - 9.0/10
  • 8/10
    Extras - 8.0/10
9/10

Kurzfassung

Auch wenn es nicht sämtliche Specials mit in das Set geschafft haben, so bekommt man hier dennoch die bislang beste Version des dunklen Ritters geboten. Bildtechnisch muss man bei der 4K-Version zwar einige Makel hinnehmen, dafür wird aber bei beiden Filmscheiben eine hörbar bessere DTS-HD Master Audio 5.1-Tonspur geboten, welche alleine schon das Upgrade rechtfertigt.

Fazit:

„Batman Begins“ ist der erste Teil der Christopher Nolan-Trilogie und erzählt im ersten Film auf realistischere Weise, wie der dunkle Ritter zu dem wurde, was Comicfans an ihm schätzen und lieben. Mit Darsteller Christian Bale erfolgte seinerzeit die Idealbesetzung der Figur, der sich für diese Rolle wahrlich in Bestform trainiert hat und im Film eine sehr überzeugende Performance an den Tag legt. Handwerklich ist der Titel ebenfalls erstklassig umgesetzt worden und überaus sehenswert. Die Umsetzung auf das 4K UHD-Format ist allerdings nicht optimal, was allen voran auf die wechselhafte Bildqualität zurückzuführen ist, die es trotz nativem 4K nicht vermag, in allen Szenen zu glänzen. Deutlich besser macht es hier der neue DTS-HD 5.1-Sound, der im direkten Vergleich zum alten Dolby Digital 5.1-Ton hörbar besser klingt und dem actionlastigen Geschehen nun deutlich gerechter wird.


von Roland Nicolai

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