Nach über 40 Jahren erscheint nun die dritte Schnittfassung von „Apocalypse Now“, welche sich nun „Final Cut“ nennt. Diese besteht dabei aus einer gekürzten Fassung der ebenfalls nachträglich erschienenen Redux Version. Doch kann der Klassiker nun genauso überzeugen wie die Original-Version oder kann man sich diese getrost sparen? Dies erfahrt ihr in meiner Kritik.
Mitten in der Hölle des Vietnamkrieges bekommt Captain Willard (Martin Sheen) den Auftrag, einen vermeidlich durchgedrehten Offizier namens Kurtz (Marlon Brando) zu eliminieren. Er macht sich daher samt einem kleinen Trupp auf, diesen zu finden. Zusammen reisen sie auf einem kleinen Boot Richtung kambodschanischer Grenze. Dabei taucht das Team immer mehr in den Albtraum des Krieges ein.
Über die Qualität von „Apocalypse Now“ muss man nicht viele Worte verlieren, da der Film immer noch als DER Klassiker überhaupt gilt, wenn es um den Vietnamkrieg geht. Und daran hat sich nichts geändert, denn der Film zieht einen immer noch ab der ersten Sekunde in seinen Bann. Die Opening Szene, welche mit dem bekannten Song „The End“ von „The Doors“ unterlegt ist, zeigt dem Zuschauer schon von Beginn an, auf was er sich einstellen kann. Denn „Apocalypse Now“ ist kein klassischer Kriegsfilm, sondern eher eine Verarbeitung eines Traumas.
So dient die Fahrt auf dem Boot auch metaphorisch als ein Abgang in den Wahnsinn. Der „Final Cut“ schmückt diese Fahrt dabei an einigen Stellen aus. So gibt es unter anderem eine „neue“ Szene, in welcher der Trupp auf einheimische Franzosen trifft. Diese war zwar auch schon in der vorherigen Fassung enthalten, aber wurde dennoch etwas gekürzt. Die neue Fassung kann man daher gut als eine Mischung aus beiden Versionen betrachten. So gibt es im Vergleich zu der Kinofassung ungefähr 30 Minuten zusätzliches Material.
Trotz der auf den ersten Blick simplen Geschichte, schafft es der Film, trotz einer Laufzeit von 3 Stunden nicht zu langweilen. Dies liegt auch an der großen Abwechslung, welche dem Zuschauer geboten wird. So gibt es große Actionsequenzen, wie unter anderem die berühmte „Walküren Szene“, aber auch ruhige emotionale Momente untereinander. Dies wird auch besonders durch die großartigen Leistungen der Schauspieler getragen. Dabei stehen Martin Sheen und Marlon Brando im Mittelpunkt, wobei beide auf ihre eigene Art und Weise eine großartige Performance liefern.
Bild:
Trotz einer stets konstanten Körnung erscheint das Bild in 4K immer gestochen scharf. Details wie der Schweiß in dem Gesicht von Martin Sheen lassen einen den Film so noch lebendiger erleben.
Auch die Farbvielfalt profitiert deutlich durch den UHD Transfer. So wirkt der Dschungel noch atmosphärischer und hypnotischer. Das HDR sorgt zusätzlich für eine bessere Tiefe, die besonders in den Nachtsequenzen zum Einsatz kommt. Außerdem muss man zusätzlich loben, dass alle Versionen des Filmes in 4K überarbeitet wurden. Alles in allem gibt es daher keine Kritikpunkte.
Der Ton für die „Final Cut“ Version wurde nun komplett neu abgemischt und liegt in einer deutschen Dolby Atmos Tonspur vor. Dies wird besonders in den großen Sequenzen, wie dem Napalmangriff deutlich, da man sich dort wie in einem echten Kriegsgebiet fühlt. Die Stimmen leiden darunter nie, wodurch diese immer klar zu verstehen sind. Als Synchronsprecher dienen für diese Version die selben Stimmen wie bei dem „Redux“ Cut. Die anderen beiden Versionen besitzen lediglich eine 7.1 Spur. Dies ist jedoch auch bei dieser hohen Qualität nicht weiter tragisch.
Extras:
Die UHD Blu-ray bietet ganze zwei zusätzlichen Discs, welche nur vollgestopft mit Bonusinhalten sind. Diese bieten einem tolle zusätzliche Eindrücke. Das Herzstück ist jedoch die Dokumentation „Heart of Darkness“, welche den schwierigen Entstehungsprozess erläutert. Dort kommen auch Leute wie unter anderem der Regisseur selbst, aber auch bekannte Gesichter wie George Lucas zu Wort. Im Punkte Qualität und Quantität gibt es daher die volle Punktzahl.
Blu-ray Wertung
10/10
Film - 10/10
10/10
Bild - 10/10
10/10
Ton - 10/10
10/10
Extras - 10/10
10/10
Kurzfassung
„Apocalype Now“ ist auch über 40 Jahre nach seiner Veröffentlichung immer noch einer der besten Kriegsfilme aller Zeiten. Die 4K Version steht dem in nichts nach und ist ein Fest für alle Fans.
Fazit:
„Apocalypse Now“ hat immer noch nichts von seinem Reiz verloren und zieht den Zuschauer permanent in seinen hypnotischen Bann. Dies ist gepaart mit einer der besten Filmrestaurationen der letzten Jahre. Der Film erstrahlt so komplett in einem neuen Glanz und steht was die Technik betrifft, neueren Filmen in nichts nach. Zusätzlich besitzt die UHD eine unfassbare qualitativ hochwertige Menge an Extras, welche einem über Stunden hinweg neue Eindrücke bieten. Die neue Fassung ist daher ein Pflichtkauf für Fans des Klassikers.
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