American Gods – Blu-ray Kritik zur zweiten Staffel

Mr Wednesday und Shadow in American Gods (Staffel 2)
Mr Wednesday und Shadow in American Gods (Staffel 2) © Studiocanal Home Entertainment

Die Kritik:

American Gods - Die komplette zweite Staffel (Collectors Edition) Cover
American Gods – Die komplette zweite Staffel (Collectors Edition) Cover © Studiocanal Home Entertainment

„American Gods“, die Amazon Original Serie, geht in die nächste Runde. Neben dem Streaming-Angebot sind die acht Folgen seit dem 11.07. auch auf Blu-ray erhältlich. Wir haben uns die zweite Staffel angesehen und nehmen sie in unserer Kritik unter die Lupe.

Die erste Staffel endete mit dem spannenden Aufeinandertreffen der alten und jungen Götter. Mr. Wednesday (Ian McShane) enthüllte sich als Odin und deutete seine Götterkraft an. Diese sowie viele weitere Rückblicke bekommt man vor dem Beginn der hiesigen Staffel von „American Gods“ serviert. Neben dem angesprochenen Gottvater spielen nun auch vermehrt die weiteren alten und neuen Götter eine prägende Rolle. Protagonist bleibt derweil Shadow (Ricky Whittle). Inmitten der abgedrehten Serienwelt ist der Zuschauer immer auf dem Kenntnisstand dieser Hauptfigur. Während das in der einführenden ersten Staffel noch gut funktionierte, stumpft sich das Prinzip hier schnell ab. Man fühlt sich ähnlich wie Shadow, der zeitweise einfach nichts mehr hinterfragt weil er sowieso nichts versteht. Auch der undurchsichtige Mr. Wednesday entwickelt sich nicht weiter, dessen verdrehte, überhebliche Art ist irgendwann auch nicht mehr lustig, sondern nur noch nervig.

Der Krieg beginnt und niemand kann es sehen

Mr. World

Technical Boy in American Gods (Staffel 2)
Technical Boy in American Gods (Staffel 2) © Studiocanal Home Entertainment

Die neuen Götter um Mr. World, Media und Technical Boy sollten in diesen acht Folgen besser zur Geltung kommen. Das gelingt nur bedingt, wie obiges Zitat recht gut auf den Punkt bringt. Hüben wie drüben sind die Pläne so unklar, dass sie in den wenigsten Momenten mitreißen können. Die Rekrutierung der jeweiligen Verbündeten ist größtenteils ausgeschlossen, eine Konfrontation der Parteien lässt aber immer noch auf sich warten.

Was auch die zweite Staffel immer noch überzeugend schafft, sind anspruchsvollere Dialoge sowie gesellschaftskritische und politische Ansätze. Das mag zwar meist nicht der Story dienen, gibt der Serie aber einen gewissen Wiedererkennungswert. Positiv hervorzuheben sind außerdem die Schauspieler, die durch die Bank einen guten Job machen. Auch machen einige Charaktere immer noch Spaß. Das sind dann aber eher die Nebenfiguren, die zu häufig nur in der Geschichte herumirren.

Bild:

Das Bild der Amazon-Serie kann wieder mit einigen spannenden Kameraperspektiven aufwarten. Actionszenen oder zumindest visuelle Effekte bleiben aber in der zweiten Staffel Mangelware. Die Bildqualität ist dagegen gut.

Ton:

Synchronisation und die Vertonung der Blu-ray gefallen, ebenso wie die gleichgebliebene Titelmelodie. Anderorts fällt der Ton nicht besonders positiv oder negativ ins Gewicht.

Extras:

Das Bonusmaterial beinhaltet neben dem Booklet das Featurette „Neil Gaimans Amerika“ sowie 50 Minuten auf der San Diego Comic Con. Neben einigen wenigen interessanten Hintergründen wäre hier durchaus noch mehr drin gewesen.

  • 5/10
    Serie - 5/10
  • 7/10
    Bild - 7/10
  • 6/10
    Ton - 6/10
  • 5/10
    Extras - 5/10
5.5/10

Kurzfassung

Wenn die Geschichte in der ersten Staffel noch als anspruchsvoll gelten konnte, wirkt sie hier endgültig zerfahren und langatmig.

Fazit:

Im Vorfeld der zweiten Staffel gab es zwischen den Serienschöpfern einige Unstimmigkeiten. Selbst zwei Schauspieler verließen das Boot. Ganz ähnlich fühlen sich in weiten Teilen auch die acht Folgen der zweiten Staffel an. Scheinbar unzusammenhanglose und uninteressante Handlungen ersticken die guten Ansätze beinahe im Keim.


von Nicolas Wenger

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