Shudder – Neuer Streaming-Dienst für Horrorfans

Logo des Streaming-Anbieters Shudder
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Passend zu Halloween und der düsteren Jahreszeit startet das amerikanische Medienunternehmen AMC Networks am 31.10. in Deutschland und Österreich das Horror-Streaming-Portal Shudders. Der Name ist Programm, da das englische Wort ein „Schaudern aufgrund einer unkontrollierbaren Angst oder Aufregung bezeichnet“.


Über die Plattform Shudder

Die Kuratoren von Shudder - Colin Geddes und Sam Zimmerman
Verantwortlich für die Inhalte bei Shudder: Die Kuratoren Colin Geddes und Sam Zimmerman © www.shudder.com

Der Streaming-Dienst bietet eine handverlesene Bibliothek aus den Bereichen Horror, Thriller und Suspense. Als Highlight stehen bei Shudders auch exklusive Filme, Originals und (Mini-)Serien bereit. Die Sammlung soll monatlich mit neuem Stoff zum Gruseln versorgt werden. Unterteilt werden die Filme in weitere minutiös aufgeteilte Genres, wie beispielsweise „Übernatürliche Filme“, „Dunkle Dimension“ oder „Psychologische Thriller“. Daneben gibt es sie auch in thematischen Kollektionen wie „Vampire“, „Gefangen“ oder „Abstieg in den Wahnsinn“.

Der Dienst läuft momentan via Web, App, Fire TV und Xbox One und kostet monatlich 4,99€, bzw. 49,99€ im Jahresabo. Darüber hinaus ist er als Amazon Channel für 3,99€ Prime-Kunden vorbehalten. Zuvor ist der Service eine Zeit lang kostenlos auszuprobieren.

Der Service des Portals

Wir durften den Streaming-Service bereits im Voraus einige Tage testen. Folgende erste Eindrücke konnten wir bereits gewinnen:

Pro:

  • Klassisches Genre-Streaming für Horror- und Thriller-Fans
  • Übersichtliche Plattform. Die Kategorisierungen sind logisch zugeordnet und helfen bei der Auswahl
  • Inhaltsbeschreibung, Watchlist und Trailer zu den meisten Streifen
  • Bild- und Tonqualität stimmen. Das Abspielen läuft flüssig und kann mit den ganz großen Streaming-Portalen mithalten
  • Einige echte Filmperlen (zwei davon führen wir unten auf), die man wohl vorher noch nicht auf dem Zettel hatte
  • Die Mehrheit der Filme besitzt mittlere bis positive Resonanzen. Ausreißer nach unten konnten wir keine ausmachen

Kontra:

  • (Noch) relativ begrenzte Auswahl. Inwieweit diese ergänzt wird, lässt sich noch nicht voraussagen. Momentan noch wenige Originals
  • Filme fern ab vom US-amerikanischen Mainstream-Kino und vermehrt unbekanntere Produktionen

Zwei Filme im Test

Im Folgenden führen wir kurz zwei Filme aus Shudder auf, die wir uns aus der Sammlung herausgesucht haben.

Sleep Tight (2011):

Der spanische Horrorthriller handelt von einem nach außen hin unauffälligen Hausmeister (Luis Tosar), der in einem Wohnhaus beschäftigt ist. Im Laufe des Films wird klar, dass César unentdeckt und zum Leidwesen der Mieter ein Doppelleben führt. Stück für Stück will er die Opfer ins Unglück stürzen – so wie er das Leben selbst empfindet.
Der Horror bleibt hier ziemlich hintergründig und blitzt nur durch einige Taten des Protagonisten auf. Durch die ungewohnte Perspektive wirkt „Sleep Tight“ in gewisser Weise manipulativ. Denn die unauffällige Außendarstellung des Täters ist so glaubwürdig, dass man über die sich steigenden Handlungen erschrickt. Dieses Wechselspiel ist eine der größten Stärken des Films und hängt mit dem fantastischen Hauptdarsteller zusammen.

Die Morde von Snowtown (2011)

Auch hier liegt ein kleinerer aber besonderer Film vor, der ganz ohne Übernatürlichem auskommt. Mit seinen zwei Stunden Laufzeit gehört das Drama, das auf echten Serienkillern in Australien basiert, zu den längeren Titeln in der Sammlung. Zunächst wird das karge Leben in der Vorstadt Snowtown porträtiert. Im Mittelpunkt steht der Heranwachsende Jamie (Lucas Pittaway), der ohne echte Perspektive mit seiner Mutter und Geschwistern in einem heruntergekommenen Haus lebt. Später taucht der zweite Protagonist namens John Bunting (Daniel Henshall) auf, der zu einer Art Mentor für den unsicheren Jungen wird.
Ohne genauere Vorkenntnisse ist man hier noch nicht sicher, in welche Richtung sich das Drama entwickelt. Fernab eines klassischen Gangster-Thrillers nehmen die Gräueltaten im Film (der ohne Jugendfreigabe daherkommt) zu. Fast beiläufig übernehmen Folter und Mord das Geschehen, ohne dass der Spannungsbogen sonderlich zu schwanken beginnt. Motive und Opfer scheinen dem willkürlichen Hass geschuldet. Die unangenehmen Bilder und der Soundtrack verstärken den Sog in die punktuelle Verfilmung der wohl brutalsten Mordserie in Australien, die sich zwischen 1992 und 1999 ereignete.

Ihr könnt von Horrorfilmen nicht genug bekommen? Das neue Streaming-Portal „Home Of Horror“ bietet noch mehr Genre-Kost und wir haben es getestet.

von Nicolas Wenger

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