Early Man – Interview mit Friedrich Mücke

Friedrich Mücke und Filmredakteurin Sandy Kolbuch

Der Berliner Schauspieler Friedrich Mücke etabliert sich mit seiner Hauptrolle in der erfolgreichen Kinokomödie „Friendship!“ als einer der gefragtesten Darsteller im Kinogeschäft. Es folgten Rollen unter anderem in „Mahler auf der Couch“, „Russendisko“, „What a Man (2011)“, „Der Geschmack von Apfelkernen“, „Alles ist Liebe“ und „Vaterfreuden“. Demnächst wird Mücke in Michael Bully Herbigs neuem Kinofilm „Ballon“ zu sehen sein, der im Herbst 2018 ins Kino kommt. Für den Stop-Motion-Film „Early Man“ lieh der Darsteller dem Steinzeitmenschen Dug seine Stimme.


Blengaone: Für „Early Man“ hast Du das erste Mal im Synchronstudio gestanden und einer Figur – in diesem Fall den Dug – Deine Stimme geliehen. Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit Studiocanal?

Friedrich Mücke: Ich saß bei der Tradeshow im Januar in der ersten Reihe, als der Film vorgestellt wurde. Ich musste so lachen, weil ich es so wahnsinnig komisch fand. Vielleicht hat das jemand gehört und mein Lachen hat was ausgelöst. Ich habe zuvor ja noch wirklich nie Synchronarbeit gemacht. Obwohl ich der Meinung bin, dass ich das schon kann (lacht). Es gibt so eine lustige Synchron-App, die ich mir mit meinen Freunden in Nachrichten hin und her schicke. Mit der App kann man kurze Szenen von 10 Sekunden zum Spaß synchronisieren – egal ob Animationsfilm oder große Hollywoodblockbuster. Da habe ich das schon einmal alles ausprobiert von „Wolf on Wall Street“ über „Die Simpsons“, „Harry Potter“ bis hin zu „Family Guy“. Das schult ohne Witz.

Blengaone: Wie viel Friedrich steckt in Dug? Gibt es Gemeinsamkeiten?

FM: Dug ist scheinbar der Jüngste der Truppe. Ich wurde tatsächlich im Synchronstudio mit den Worten „Das ist Friedrich, der spricht hier so’n Kind“ vorgestellt. Dug wirkt zwar sehr jung, das Alter spielt aber eigentlich gar keine Rolle. Dug wird unverhoffter Dinge aufgerufen, um etwas zu verändern, wobei er sich das vielleicht selbst gar nicht zugetraut hätte. Er macht dies mit dem Gedanken an den eigenen Stamm. Ich würde es ihm gleichtun. Wenn meine Familie bedroht werden würde, würde auch ich zu Qualitäten kommen, von denen ich im Moment vielleicht noch gar nichts weiß. Ach und ich gehe tatsächlich gerne Barfuss, wie auch Dug.

Blengaone: Welche Tricks haben Dir bei der Arbeit im Synchronstudio geholfen?

MF: Ich habe tolle Tipps bekommen. Ich kann jetzt wirklich sehr gut Luft holen und einen langen Satz bis zum Ende sprechen, ohne das sie mir ausgeht (lacht). Nein ernsthaft auf der Leinwand passieren viele Dinge mit der Figur, die sich hin- und herbewegt. Zu Beginn rechnet man einfach nicht damit, dass einem bei Sprechen eines tendenziell langen Satzes plötzlich die Luft ausgehen könnte. Der Trick ist, auf der drei wirklich noch einmal tief Luftholen und auf der vier zu sprechen. Das ist einer von ungefähr zwanzig Tricks. Im Original wird Dug übrigens von Eddie Redmayne gesprochen. Ich habe von ihm viele Takes gehört und mich daran etwas orientiert.

Blengaone: Nach welchen Kriterien wählst Du deine Projekte aus?

MF: Das kommt drauf an. Ich habe gerade das schönste Drehbuch überhaupt bekommen, aber ich darf nicht sagen für was. Das Buch hat mich so in den Bann gezogen, dass ich es überhaupt nicht mehr vergessen konnte und sofort der Meinung war, dass ich es gleich spielen kann. Es ist aber eine Castinganfrage und man wird erst sehen, ob ich die Rolle überhaupt bekomme. Es ist ein zutiefst deutscher Film, der sehr überraschend ist. Mehr sag ich nicht (lacht). Bei „Early Man“ war es eine Überraschung. Es wusste ja niemand, dass ich mit dieser App spiele und mir so ein Projekt gewünscht habe. Bei „Early Man“ wusste ich sofort, dass ich es machen will. Und dann gibt es wiederum Projekte, wo ich erst einmal denjenigen treffen muss, um mich zu entscheiden.

Blengaone: Im Sommer startet die Fußball-WM. Meinst Du, diese Thematik unterstützt die Beliebtheit von „Early Man“?

FM: Dass demnächst die WM ist, kann hilfreich sein (lacht). Ich hoffe, dass der Film dann noch im Kino ist. Wenn jemand etwas über Fußball macht, dann sind es die Engländer und haben es mit „Early Man“ ja auch ganz schnuckelig bedient. Ich habe lange Zeit aufgrund der Kinder nicht selbst spielen können. Aber nun sind sie in einem Alter, wo ich mit ihnen Fußball spielen kann.

Blengaone: Vielen Dank.

von Sandy Kolbuch

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