Die Top 10 der besten American Football Filme

Szene aus Spiel auf Bewährung
Szene aus Spiel auf Bewährung © Columbia Pictures

American Football erfreut sich in den letzten Jahren einer immer größer werdenden Beliebtheit, was vermutlich nicht zuletzt an den Free-TV Ausstrahlungen liegt. Über kaum einen anderen Sport kam eine solche Vielzahl an Spielfilmen zustande.
Die Handlungen in den Filmen sind mal frei erfundene Geschichten, mal von wahren Begebenheiten inspiriert, andere wiederum basieren gänzlich auf wahren Ereignissen, wobei es auch hier ein paar dramaturgische Freiheiten gibt.


32 Filme, die die Suchmaschine ausspuckte, wurden bemessen anhand der Bewertungen auf den verschiedensten Plattformen, dem Einspielergebnis, sowie bei Gleichstand der persönlichen Meinung, woraus wir nun die TOP 10 der American Football Filme gerankt haben:

#10 – Helden aus der zweiten Reihe (2000) – Originaltitel: The Replacements

Die Komödie von Howard Deutch („Keine halben Sachen“) punktet vor allem mit sehr viel guter Laune und Herz. Gespickt mit Stars wie Keanu Reeves oder Gene Hackman, bietet „Helden aus der zweiten Reihe“ auch viele weitere bekannte Gesichter wie Jon Favreau („Iron Man“), Orlando Jones („Evolution“) oder Rhys Ifans („Notting Hill“), um nur ein paar zu nennen.
Die Mischung aus guten Spielmomenten und der guten komödiantischen Chemie der Darsteller sind die besten Voraussetzungen für ein sehr gutes Filmerlebnis, bei dem man nicht anders kann als die Ersatzspieler der frei erfundenen Washington Sentinals zu lieben.

#9 – Die Kampfmaschine (1974) / Spiel ohne Regeln (2005) – Originaltitel: The Longest Yard

Platz 9 geht an „Die Kampfmaschine“ bzw. Spiel ohne Regeln. Der Film von 1974 mit Burt Reynolds in der Hauptrolle bekam 2005 ein Remake mit Adam Sandler als Paul Crewe spendiert. Im Remake spielt dennoch Burt Reynolds mit, dieses Mal allerdings als Coach Nate Scarborough.
Während das Original verhältnismäßig ein Flop war, war das Remake ein großer Erfolg und schaffte es mit seinem Einspielergebnis unter die Top5. Was die Bewertungen auf den Plattformen angeht, tauschen allerdings beide Filme die Positionen. Hier war die Kampfmaschine nahezu stets unter den Top10, wenn nicht sogar Top5.
Da aber beide im Grunde derselbe Film sind und jeder seine eigenen Vorteile hat, haben wir uns entschlossen, dass auch beide diesen Platz teilen. Ob man lieber den Klassiker oder den Adam Sandler Film mag, sei jedem selber überlassen.

#8 – Varsity Blues (1999)

Die MTV-Produktion von Regisseur Brian Robbins („Coach Carter“) verpackt zwar den Sport teilweise in einen Teenie-Film glänzt aber zum einen mit sehr guten Spielaufnahmen, aber vor allem mit der nahezu einmaligen Darstellung, die Football in den USA beinahe als Religion darstellt, die über allem schwebt. Für den nächsten Titel ist nämlich kein Opfer zu groß – Konsequenzen für die Eskapaden abseits des Platzes gibt es keine, denn keiner würde es wagen sich dem langjährigen Coach in den Weg zum nächsten Titel zu stellen.

„Dawson’s Creek“-Star James van der Beek spielt die Hauptrolle als Quarterback wider Willen, der allerdings wie alle anderen Darsteller im Schatten von Jon Voight („Beim Sterben ist jeder der Erste“) steht, der als knallharter Coach Kilmer das eigentliche Highlight des Films darstellt. In weiteren Rollen sind außerdem Scott Caan („Oceans’s Eleven“), Jesse Plemons („Game Night“), sowie Paul Walker zu sehen.

#7 – Spiel auf Bewährung (2006) – Originaltitel: Gridiron Gang

„Spiel auf Bewährung“ beruht auf der wahren Geschichte um einen Bewährungshelfer, der in einer Jugendstrafanstalt ein Footballteam auf die Beine stellt. Auch wenn einige der Charaktere in Wahrheit nicht existieren, zeigt sich am durch die am Ende des Films präsentierten Originalaufnahmen von dem „Mustang-Programm“, dass genügend Wahrheit hinter dem Stoff steckt. Die im Film dargelegte Teambildung ist eines der großen Highlights von „Spiel auf Bewährung“ und vermittelt eine sehr gute Message, die einen Stück für Stück mehr vereinnahmt.

Das große Zugpferd in diesem Film ist Action-Star Dwayne Johnson, den man hier mal nicht in seinem üblichen Metier sieht. Die Darbietung des Bewährungshelfers Sean Porter löst er dennoch authentisch und wirkt in seiner Darstellung durchaus überzeugend.

#6 – Unbesiegbar – Der Traum seines Lebens (2006) – Originaltitel: Invincible

In „Unbesiegbar“ sehen wir Mark Wahlberg in der Hauptrolle als Vince Papale, der in den 70ern durch ein öffentliches Training zu den Philadelphia Eagles kommt. Nachdem er in seinem Leben an einem Tiefpunkt angekommen zu sein scheint, kommt mit dem neuen Footballtrainer der Philadelphia Eagles die Chance Profi zu werden, die nicht nur für ihn sondern auch für sein ganzes Umfeld und die Leute aus der Arbeitsklasse Philadelphias ein Lichtblick sein könnte.
So erfunden diese Geschichte wirkt, sie hat tatsächlich stattgefunden. Diese Tatsache und wenn sich Vince Papale trotz der vielen Widrigkeiten immer wieder versucht aufzurappeln, sind die ganz großen Momente von „Unbesiegbar“. Neben Wahlberg sind zudem mit Elizabeth Banks („Tribute von Panem“) oder Greg Kinnear („Little Miss Sunshine“) weitere bekannte Schauspieler mit an Bord.

In meiner persönlichen Liste ist dieser Film in den Top3 vertreten und machte mich zu einem sehr großen Sympathisanten der Stadt Philadelphia und den Philadelphia Eagles. Daher von mir eine Empfehlung an jeden Football Fan.

#5 – Friday Night Lights – Touchdown am Freitag (2004) – Originaltitel: Friday Night Lights

Auch „Friday Night Lights” beruht auf wahren Ereignissen und zeigt einmal mehr wie Football in den USA und vor allem in Texas gelebt wird. Der Druck, der auf den Schülern lastet und wie die Gemeinde auf das nächste Spiel hin fiebert ist etwas, dass wir in Deutschland glaube ich nur schwer nachvollziehen können. Nicht zuletzt wegen dieser eindringlichen Schilderung erfreut sich der Film besonderer Beliebtheit und hat sogar eine fünf Staffeln umfassende Serie hervorgebracht, die noch beliebter ist als der Film selbst.

Neben Billy Bob Thornton („Bad Santa“) sind unter anderen mit Lucas Black („F&F – Tokyo Drift”) oder Garrett Hedlund („Tron: Legacy“) einige damalige Jungstars dabei.

#4 – Blind Side – Die große Chance (2009) – Originaltitel: The Blind Side

Lange haben wir überlegt, ob der Film genügend Footballszenen aufweist, als dass er in das Ranking mit aufgenommen werden sollte. Auch wenn der Film in erster Linie als Filmdrama und nicht als Sportfilm gilt, was bei anderen Filmen schon zum Ausschluss führte, basiert er immerhin auf der Geschichte eines realen Footballspielers. Aufgrund dieser Tatsache und da er gerade noch genügend Elemente des Spiels behandelt, haben wir uns dann doch entschlossen ihn mit zu ranken.
Zumal es wohl eine der bekanntesten Themen des Footballs ist – „Die wahre Geschichte des Footballprofis Michael Oher“. In Anführungszeichen deswegen, da Michael Oher selber einmal sagte, dass viele Teile nicht ganz so drastisch gewesen sein sollen und ein paar Dinge gar nicht so passiert sind.

Tatsache ist allerdings, dass es eben jenen Michael Oher gibt, der erfolgreich für die Baltimore Ravens (Super Bowl Gewinner 2013) und die Carolina Panthers (Super Bowl Teilnahme 2015) spielte und in der Tat von der Familie Tuohy adoptiert und gefördert wurde. Der große Name des Films ist selbstredend Sandra Bullock, die für ihre Darstellung als Vormund des jungen „Big Mike“ sogar den Oscar bekam.

#3 – Touchdown – Sein Ziel ist der Sieg (1993) – Originaltitel: Rudy

Die Bronzemedaille geht an den vielleicht für viele größten Unbekannten in dieser Liste. Indessen war man sich aber auf nahezu allen Plattformen einig – Top3 bis Top5!
Die wahre und bewegte Geschichte, um Daniel E. Ruettiger oder kurz „Rudy“, bietet einigen vielleicht nicht genügend Action und schlägt er einen ruhigeren Ton an. Aber es ist eben diese Ruhe, die „Rudy“ so sympathisch macht und einen mitfiebern lässt, wenn er um seinen Traum kämpft an dem renommierten College Notre Dame Football zu spielen, obwohl ihm dafür sowohl das Geld, die Noten und die Unterstützung der Familie fehlt.

Sean Astin ist den meisten vermutlich eher als Hobbit Sam aus „Der Herr der Ringe“-Trilogie bekannt oder als Mikey aus „Die Goonies“. In Rudy liefert er eine sehr einnehmende Leistung ab, die man unbedingt mal gesehen haben sollte.

#2 – An jedem verdammten Sonntag (1999) – Originaltitel: Any Given Sunday

Wenn man sich den Director’s Cut ansieht, dann erwarten einen 157 Minuten exzessive und schonungslose Bilder, die das besondere Merkmal von „An jedem verdammten Sonntag“ sind. Wer Filme von Oliver Stone kennt, weiß was auf einen zu kommt. Der Regisseur hält sich auch hier nicht zurück und vermittelt einen heftigen und authentisch wirkenden Blick auf die Schattenseiten des American Football. Mit ziemlicher Sicherheit gab es auch deswegen keine Unterstützung der NFL weshalb sämtliche Teamnamen – zumindest die der spielenden Teams – frei erfunden sind, so dass man den fiktiven Miami Sharks beiwohnt, statt den realen Miami Dolphins (die aber in einem Satz mal kurz erwähnt werden).

Dennoch gibt es einen Cast, der in dieser Liste seines gleichen sucht: Angefangen bei Al Pacino über Cameron Diaz und Jamie Foxx bis hin zu Dennis Quaid, James Woods, LL Cool J oder Aaron Eckhardt. Es ist das am breitesten aufgestellte Staraufgebot in dieser Liste und dennoch war er nicht der Film mit dem höchsten Budget.
Diese Starpower gepaart mit den teils rohen Szenen holen sich das Silber in unserer Top10.

weitere nennenswerte Titel

Bevor wir zu Platz eins kommen, seien an dieser Stelle noch die Filme erwähnt, die es nicht in die Top10 schafften. Ein paar scheiterten aufgrund von schwachen Einspielergebnissen, andere wiederum haben den Sport mehr als Randerscheinung und verfolgen eine andere Thematik innerhalb des Films. Und ein paar scheiterten einfach an der stärkeren Konkurrenz.
Dennoch sind diese Filme in jedem Fall erwähnenswert:

Die Randerscheinungen: Jerry Maguire, Erschütternde Wahrheit und Draft Day

Drei Filme, die den Football von der anderen Seite zeigen. Mal mehr und mal weniger.

Jerry Maguire“ zeigt den Sport aus der Perspektive der Sportagenten, was aber eher ein Bei Brot ist. Wäre der Film eher auf den Sport als auf die Suche nach dem Sinn des Lebens fokussiert, er wäre ohne Probleme in den Top5. Alleine beim Einspielergebnis wäre er auf Platz 2 gelandet.

Erschütternde Wahrheit“ ist die auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte des Arztes, der die heftigen Nebenwirkungen des Sports entdeckte. Hier geht es mehr um die Ereignisse hinter den Kulissen und das seitens der NFL die enormen Gefahren geleugnet wurden.

Draft Day“ zeigt ebenfalls kein Spielgeschehen dafür aber das Tagesgeschäft aus der Managersicht eines Footballteams. Im Speziellen geht es hier um den namensgebenden Draft Day an dem die Teams der NFL sich die besten College-Spieler auswählen können.

Alle drei Filme sind in jedem Fall eine Empfehlung, denn mit Tom Cruise, Will Smith oder Kevin Costner sind auch jeweils absolute Hochkaräter in den Hauptrollen zu sehen.

Der Flop: The Express

Platz 5 bei IMDB, aber „The Express“ hatte als Stolperstein auf dem Weg in die Top10 das Problem, dass die Einspielergebnisse nicht nur schwach, sondern gewaltig waren. Bei einem Budget von 40 Mio., konnte der Film nicht mal ein Viertel der Kosten wieder einspielen. Somit hat sich The Express Platz 1 gesichert – als größter Flop!

Die Komödien: Waterboy und Kleine Giganten

Wäre es nur nach dem Umsatz gegangen, „Waterboy“ mit Adam Sandler wäre ohne weiteres sogar auf dem Treppchen gelandet. Die mageren Bewertungen ließen ihn allerdings weit nach hinten ins Mittelfeld fallen.
„Kleine Giganten“ mit Al Bundy-Darsteller Ed O’Neill und Rick Moranis („Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft“) in den Hauptrollen war in den Bewertungen hingegen ein absoluter Liebling, dafür ein Misserfolg bei den Einspielergebnissen.
Nichts desto trotz sind beide Filme für einen Sonntagnachmittag eine nette Unterhaltung und vermitteln den Spaß am Sport.

Das Drama: Sie waren Helden

Die wahre Geschichte um das Team der Marshall University, dass bei der Heimreise von einem Auswärtsspiel verunglückt, und den Menschen, die das Footballprogramm am Laufen halten wollen, ist dramatisch wie packend zugleich. Zudem ist der Film mit beispielsweise Matthew McConaughey oder Anthony Mackie (“Return of the First Avengers”) top besetzt und hält sogar in den Nebenrollen einige bekannte Gesichter, wie Matthew Fox („Lost“), Ian McShane („American Gods“) oder Kate Mara („House of Cards“), bereit.

Der Geistliche: Facing Giants (2006)

„Facing Giants“ ist ein christliches Filmdrama, dass zum einen mit einem Budget von 100.000$ eine wahre Low Budget Produktion ist und zum anderen vor allem die Botschaft verbreiten möchte, dass der Glaube an Gott und an sich selber Berge versetzen kann.
Die Meinungen zu dem Film gingen nicht nur diesbezüglich auseinander, was letzten Endes irrelevant ist. Der Film war mit Einnahmen von 10 Millionen mehr als ein Erfolg, womit er in dieser Kategorie sogar die Top15 erreichte.

#1 – GEGEN JEDE REGEL (2000) – Originaltitel: Remember the Titans

Die Handlungen aus „Gegen jede Regel“ basieren auf wahren Begebenheiten aus dem Jahr 1971 als der Rassismus noch auf Hochtouren lief. Als dann aus politischen Gründen zwei High-Schools zusammengelegt werden, die zuvor vor allem wegen ihrer Hautfarben getrennt waren, müssen sich die beiden ursprünglichen Footballteams miteinander arrangieren. Nachdem mit Herman Boone, gespielt von Denzel Washington, dann auch noch ein neuer Cheftrainer engagiert und der ursprüngliche Trainer degradiert wird, scheint das Gemeingefüge zum Scheitern verdammt zu sein. Aber trotz der Widrigkeiten nähern sich alle immer mehr an und leisten Großes auf und abseits des Spielfeldes.

An Platz 1 besteht kein Zweifel, wenn es nur nach den Bewertungen auf den verschiedenen Plattformen geht. „Gegen jede Regel“ war lediglich einmal nicht auf dem ersten oder zweiten Platz. Und selbst dann immer noch in den Top5! Auch das Einspielergebnis brachte die Gesamtplatzierung nicht ins Wanken.

Der Film setzt sich einfach mit all seinen Elementen perfekt zusammen. Denzel Washington und Will Patton in den Rollen der Coaches und auch die jungen Darsteller – unter anderem Ryan Gosling („La La Land“) in einem seiner ersten Kinofilme – erobern mit ihrer Darbietung schnell den Zuschauer. Die Handlung ist wie bereits erwähnt nach wahrer Begebenheit und eben diese gewichtige Thematik und der Kampf gegen die äußeren Einflüsse sowie die Emotionen sind mehr als eindringlich. Dieses Gefühl wird dann noch durch den starken Score von Trevor Rabin verstärkt, welcher sogar später mal nach einer Rede von Präsident Obama eingespielt wurde, weil er eben eine solch erstklassige Wirkung hat.

von Christian Willach

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